2119: Kampf um Liebe (Band 2) (German Edition)
haben. Wir müssen nicht mehr
annähernd so viel tun, wie es vor ihrer Ankunft war. Wir haben
mehr Technik, mehr Möglichkeiten und sogar einen Arzt im Dorf.
Ich erinnere mich auch nicht gerne an diesen Angriff, aber an alles
danach erinnere ich mich gern«, erwiderte Cat.
»Wie
du meinst, aber sie haben meinen Bruder, meinen Vater und meinen
Großvater auf dem Gewissen. Da kann ich einfach nicht locker
bleiben und alles toll finden, was diese Kerle getan haben. Das heißt
aber nicht, dass ich mich nicht für dich freue.«
Cat
lächelte ihre Freundin an. Amy wohnte im Haus neben ihrer
Großmutter und so brachten sie den Weg gemeinsam hinter sich.
»Weißt du, ich habe ihn gehasst, schließlich dachte
ich, dass er meinen Vater umgebracht hat. Nur jetzt, wo ich ihn und
seine Absichten kenne, verstehe ich ihn«, erklärte Cat.
»Auch wenn ich strikt gegen Mord und Totschlag bin, es sei
denn, ein paar dieser mutierten Kannibalen wollen das Dorf stürmen.«
»Ja,
es ist toll, dass sie diesen Angriff vereitelt haben, aber …
Ach vergiss es. Du hast ja doch die besseren Argumente«, meinte
Amy.
Sie
erreichten das Haus von Cats Großmutter und blieben stehen.
Private Nerron und Private Harding auch.
»Wollen
wir uns demnächst mal wieder treffen?«, fragte Cat.
»Ja,
ich komme einfach vorbei, wie immer«, antwortete Amy.
Die
Freundinnen verabschiedeten sich mit einem Wangenkuss. Danach ging
Cat auf das Haus zu. Sie klopfte an und wartete darauf, dass man ihr
die Tür öffnete. Cat tippte mit der Fußspitze auf den
Boden. ‚Warum lassen die sich so viel Zeit? Dad wusste doch,
dass ich komme‘, dachte sie und klopfte abermals. Sie
seufzte nach einigen weiteren Versuchen und wandte sich schließlich
ab. Soweit sie wusste, durfte ihr Vater das Grundstück nicht
verlassen, doch jetzt öffnete er nicht. Vielleicht schlief er
oder war im Garten beschäftigt. Dann schritt sie den kleinen Weg
zurück und bemerkte nicht, wie die Haustüre hinter ihr
geöffnet wurde.
»Cat?«,
fragte Paul. Er hatte offensichtlich vergessen, dass sie vorbeikommen
wollte.
Sie
drehte sich um und schaute ihren Vater an. Sie ging zu ihm zurück.
»Hi Dad. Ich dachte schon, dass du mich nicht sehen willst«,
sagte sie.
Er
lächelte sie beschämt an. »Um ehrlich zu sein, habe
ich vergessen, dass du kommen wolltest.«
»Das
macht nichts.« Sie tätschelte seinen Oberarm, als sie vor
ihm stand, und schlüpfte anschließend an ihm vorbei ins
Haus. »Ist Grandma nicht da?«
»Nein,
sie besorgt neue Lebensmittel und dann wollten wir eines der Tiere
schlachten«, antwortete er.
»Ach
so. Ich muss gleich auch noch zum Nachschuboffizier, um neues Essen
zu holen. Die Vorratskammer ist so gut wie leer, aber immerhin hat
Eston vor der Abfahrt noch für Fleisch gesorgt«, erwiderte
sie.
»Ich
würde dir gerne beim Tragen helfen, aber du weißt ja, ich
stehe unter Hausarrest.«
»Hmm,
nicht schlimm. Ich werde mir einen der Soldaten schnappen und ihn
tragen lassen, immerhin muss es doch Vorteile bringen, mit dem
Befehlshaber liiert zu sein«, schmunzelte sie.
Das
Gesicht ihres Vaters nahm einen verbitterten Ausdruck an, als sie
gemeinsam in den Garten gingen. »Wenn du meinst«, knurrte
er. Dann nahm er den Spaten wieder in die Hand.
Cat
seufzte und sah sich um. »Gräbst du die Beete um oder
legst du Neue an?«
»Ich
lege Neue an. Deine Großmutter will weitere Gemüsebeete,
jetzt, wo ich mitesse.«
Cat
nickte und nahm eine Schaufel. »Ich helfe dir, das lenkt mich
ab.«
»Du
bist schwanger und solltest nicht zu hart arbeiten.«
»Ja,
schwanger, aber nicht schwerbehindert«, erwiderte sie und
begann, das erste neue Beet umzugraben.
Paul
seufzte, dann schüttelte er den Kopf. Er ging Cat zur Hand. Sie
war so stur, wie ihre Mutter, die ihn vor so vielen Jahren verlassen
hatte. Er vermisste Caroline, aber er wusste, dass sie nicht mehr
zurückkommen und er sie auch nicht wiedersehen würde.
Schweigend arbeiteten sie miteinander. Sie bemerkten nicht, dass
Rose, Cats Großmutter, zwischenzeitlich nach Hause gekommen
war.
Stunde
um Stunde verging und geschafft stand Cat aus. Zwei Beete hatten sie
angelegt und schon Samen gestreut. »Glaubst du, dass es Grandma
gefällt?«, fragte sie.
»Ich
hoffe es, aber das werde ich gleich erfahren«, antwortete er.
Cat
nickte und klopfte sich den Dreck von den Hosenbeinen. »Ich
werde dann jetzt zum Nachschuboffizier und anschließend nach
Hause gehen.«
»Ich
bringe dich zum Gartentörchen.« Paul legte
Weitere Kostenlose Bücher