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2121 - Turm der Visionen

Titel: 2121 - Turm der Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber ich will es wenigstens gesagt haben. Was uns natürlich nicht von der alles entscheidenden Frage ablenken kann: Was zum Teufel tun wir jetzt?"
    „Wir können nur warten, bis die Besatzer kommen, und versuchen, mit ihnen zu verhandeln", antwortete Atlan.
    „Falls wir bis dahin noch leben", meinte Mondra, die auf einmal leichenblass wurde. Dann stieß sie einen Seufzer aus und sackte zusammen.
    Die Injektion hatte bei den beiden Mutanten ebenfalls nur kurzzeitig Besserung gebracht. Nacheinander verloren sie das Bewusstsein und sackten zusammen.
    Als Nächster gab sich Myles Kantor geschlagen. Zuerst übergab er sich, dann setzte er sich neben Mohodeh Kascha auf die Erde. Auch der letzte Kimbaner war sehr hellblau geworden, und der Glanz in seinen Augen erlosch. Das geheimnisvolle Feld wurde nicht reduziert, in Wirklichkeit hatte es an Intensität zugenommen.
     
    *
     
    „Atlanos, das sieht nicht gut aus", bemerkte der halutische Gigant. „Wir, beide sind die Einzigen, die noch auf den Beinen sind. Aber wie lange noch? Für mich besteht keine Gefahr, da ich meine Struktur umwandeln kann. Aber du hältst nicht mehr lange durch."
    „Ja", stimmte Atlan erschöpft zu. „Leider habe ich mich getäuscht. Anstatt das Feld abzustellen, haben sie es noch stärker gemacht. Offensichtlich wollen sie die letzten Verbliebenen zumindest außer Gefecht setzen, bis sie gelandet sind."
    „Vielleicht finde ich ein gutes Versteck in der Wildnis", schlug Icho Tolot vor. „Irgendwann müssen sie die Waffe abstellen, wenn sie ihr nicht selbst zum Opfer fallen wollen. Denn landen werden sie wohl."
    „Aber das kann sich hinziehen. Dazwischen kann es nochmals zu Raumschlachten kommen ... ein zähes politisches Ringen ... was auch immer." Atlan rieb sich die Schläfen. „Ich kann gar nicht mehr denken, Freund Tolotos. Ich werde es jetzt wie die anderen machen, mich hinsetzen oder besser noch hinlegen und ein bisschen schlafen. Vielleicht hast du ja inzwischen die rettende Idee."
    Der Arkonide legte sich auf den Rücken und schloss die Augen. Icho Tolot fuhr seine rot glühenden Augen auf Maximallänge, etwa zehn Zentimeter, aus und blickte nach oben.
    „Idee, nein", sagte er plötzlich. „Rettung, ja." Er lachte leise und grollend.
     
    10.
     
    Und noch einer Atlan rappelte sich mühsam wieder auf. „Was sagst du da, Tolotos?"
    „Sieh selbst!"
    Ein Stern kam herab. Ein leuchtender, blinkender Stern, der direkten Kurs auf sie nahm. Der Arkonide erkannte schließlich ein höchstens zwanzig Meter durchmessendes, scheibenförmiges Schiff, dessen Boden aus dem typischen halb transparenten Material bestand.
    „Das ist ein Beiboot", flüsterte Atlan.
    „Offensichtlich wird man uns abholen", stimmte Tolot zu. „Aber ob Freund oder Feind, wird sich erst noch herausstellen."
    „Völlig egal, Hauptsache, wir kommen von hier weg." Atlan mobilisierte seine letzten Kräfte und stand auf.
    Eine Frachtluke öffnete sich. Kurz darauf wurden Trim und Startac mit Hilfe eines Traktorstrahls emporgezogen. Dann folgten Mondra, Myles und Kascha. Tolot trat von selbst in den Bereich des Strahls, und als Letzter verlor Atlan den Boden unter den Füßen.
    Der Arkonide erreichte die offene Schleuse und ließ sich dann einfach fallen, als ihm die Beine wegknickten.
    Durch die transparente Unterseite sah er, wie der Turm, die Stadt und dann der Kontinent in rasender Geschwindigkeit unter ihm zurückblieben.
    Dann endlich wich der mentale Druck. Atlan hatte das Gefühl, als würde ihm eine tonnenschwere Last von Brust und Kopf genommen. Er rollte sich auf den Rücken und atmete tief durch.
    Dank der regenerativen Fähigkeiten seines Zellaktivators erholte er sich sehr schnell. Icho Tolot kümmerte sich unterdessen um die Bewusstlosen. Myles Kantor als Aktivatorträger regte sich ebenfalls schon wieder.
    Der Arkonide stand auf und ging durch das einzige Schott nach innen. Es war geöffnet, also konnte es sich nicht um einen Feind handeln.
    Dem Hangar schloss sich ein beengter Kommandostand an, mit einem Kontursessel und einigen „Notstühlen" daneben.
    Im Kommandosessel saß ein Pfauchone in einem tiefgrünen, mit reichen vielfarbigen Stickereien versehenen Gewand. Als er Atlans Anwesenheit bemerkte, drehte er leicht den Kopf, so dass der Arkonide sein adlerhaft scharfes Profil erkennen konnte. Seine Haut wirkte wie Alabaster, das hellblonde Haar war im Pagenschnitt frisiert, und aus dem Hinterkopf wuchs ein dunkelbrauner, rund fünfzig Zentimeter

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