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2121 - Turm der Visionen

Titel: 2121 - Turm der Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keines der üblichen Wachschiffe, sondern ein Diskusriese mit 1720 Metern Durchmesser, und die außen liegenden Spantenskelette waren nicht fünf-, sondern neunadrig.
    „Ob das wohl Verstärkung ist?" Mondra Diamond tauchte plötzlich neben Atlan auf. Sie hatte ihn angepeilt und war direkt zu ihm gekommen. Die ehemalige TLD-Agentin deutete zum Himmel.
    „Vielleicht die Verteidigung", vermutete Atlan.
    Der Arkonide irrte sich gewaltig.
    Wie ein Hornissenschwarm schoss plötzlich eine Formation der kleineren Diskusraumer vom Himmel herab - und eröffnete das Feuer.
    „Aber hallo!", stieß Mondra entgeistert hervor. „Irre ich mich, oder schießen die auf ihre eigenen Leute?"
    „Wir sollten besser in Deckung gehen", sagte Atlan und zog sie mit sich. Die beiden Menschen aktivierten die Schutzschirmprojektoren.
    Der Diskus-Schwarm feuerte aus allen Rohren auf den Riesen, den das jedoch kaum zu beeindrucken schien.
    Im Gegenteil: Als er zurückfeuerte, verging ein Verteidiger nach dem anderen in einer feuerwerksartigen Explosion, die den Himmel kurzzeitig fast taghell erleuchtete.
    Ein Trümmerregen ging über Rik'ombir nieder und löste die nächste Panik unter den Flüchtenden aus. Viele, die das rettende Schiff schon fast erreicht hatten, mussten jetzt Deckung suchen. Andere waren auf dem Weg, wurden von den glühenden Teilen erschlagen. Die Wesen, die gerade in den Traktorstrahlen emporschwebten, schrien sich heiser vor Angst.
    Gleich darauf raste die Druckwelle über die Wartenden hinweg und löste die nächsten Katastrophen aus. Die Schlacht am Himmel ging weiter. Der Riese bekam Verstärkung, ebenso die kleinen Wachschiffe.
    „Zum Glück sind die meisten schon weg", meinte Mondra voller Entsetzen. „Allzu viel Zeit bleibt uns auch nicht mehr, vielleicht noch etwas über eine halbe Stunde ..."
    Ein ungewöhnlicher Lärm ließ beide aufhorchen. Dann sahen sie einen schwarzroten Giganten wie eine Kanonenkugel herandonnern, mit zwei wohl bekannten Gestalten im oberen Armpaar. Gleich darauf verhielt Icho Tolot bei ihnen, setzte Myles Kantor und Mohodeh Kascha vorsichtig ab und richtete sich auf.
    „Ich habe die beiden unterwegs aufgelesen", dröhnte er. „Sind wir nun alle vollzählig?"
    Atlan schüttelte den Kopf. „Leider nein, Trim und Startac haben sich immer noch nicht gemeldet. Sie sind wohl noch im Turm."
     
    *
     
    Mondra stöhnte auf und griff sich an den Kopf. „Was ist das? Ich habe plötzlich entsetzliche Schmerzen ..."
    Auch Atlan spürte es. Es war ein ungeheurer mentaler Druck, der sich auf seinen Verstand legte. Der Reaktion der übrigen Leute nach zu urteilen, hatte er die ganze Stadt ergriffen.
    „Nicht aufhalten, weiter!", keuchte er. „Wir müssen jeden Moment am Turm sein!"
    Es ist eine Waffe, meldete sich der Logiksektor. Man will uns von hier vertreiben, niemandem soll es möglich sein, zu bleiben!
    Atlan sah, wie plötzlich aus mehreren Häusern, die bereits verlassen gewirkt hatten, verschiedene Fremdwesen taumelten. Einige von ihnen erkannte er als Angehörige der Völker dieser Galaxis, es waren aber auch zahlreiche Fremde darunter.
    Du hast Recht. Der Druck soll uns nicht handlungsunfähig machen, sondern verjagen. Der Schmerz ist selbst für mich sehr unangenehm, und ich verspüre wirklich den dringenden Wunsch, zu verschwinden.
    Die Angreifer wollen anscheinend nicht, dass jemand zu Schaden kommt. Sie wollen den Planeten im Handstreich einnehmen, aber mit so wenig Opfern wie nur möglich. Nach dem Aussehen der Schiffe des Angreifers handelt es sich wohl um einen Bruderzwist; einen Putsch oder eine Revolte. Es geht um ein politisches Prinzip, nicht um eine Eroberung. Wenn du genau hingeschaut hast, muss dir aufgefallen sein, dass bisher kein einziges mit der Evakuierung beschäftigtes Schiff angegriffen wurde.
     
    8.
     
    Wie ein Traum Trim Marath stand auf einmal geradezu neben sich, in Form seines Schwarzen Zwillings. Jenes seltsame Wesen, das nur zum Töten im Verteidigungsfall geschaffen schien, zeigte sich aber hier zum ersten Mal von einer ganz anderen Seite.
    Trim hatte bisher keine Furcht verspürt, die ein Erscheinen des Zwillings veranlasst hätte. Er war einfach so hervorgekommen, und ... stieg den Turm weiter hinauf!
    Was dann folgte, kam Trim nur noch wie ein Traum vor, denn er erlebte alles aus zwei Perspektiven - aus seiner eigenen, seltsam wolkenverhangenen und aus der des Anderen.
    Es war fast, als ob diese mörderische Kreatur aus seinem Unterbewusstsein, als

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