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2125 - Der Dunkle Nert

Titel: 2125 - Der Dunkle Nert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesicht. Javvcyns Entschluss schien festzustehen.
    Vor dem teuren und langwierigen Umbau und der Renovierung der BASIS hatten bis zu 50.000 Gäste das Innere der Kasinos, Vergnügungsstätten, Arenen und Fitness-Anlagen bevölkert. Die Absicht des Konsortiums, das Javvcyn vertrat und dem er Rechenschaft schuldig war, lautete für die Zukunft: weniger „Tagesausflügler" von Stiftermann III, dafür mehr gut zahlende Gäste, deren teure Wünsche und Bedürfnisse mit äußerster Diskretion erfüllt wurden.
    Die Zahl der Gäste, die sich am 21. Dezember 1311 NGZ innerhalb des Diskus aufhielten, betrug 27.319; der Ansturm, der unmittelbar dem Rennen galt, hatte noch nicht eingesetzt. Etwa 15.000 Personen hatten die preiswerteren Arrangements gebucht; auf der BASIS gab es nichts Billiges mehr. Die gleichzeitige Anwesenheit der Superstars Mifany und Lox, über die Javvcyns Mediendienst berichtete, war eine zusätzliche Promotion. Ihr Zusammentreffen brachte der BASIS genau jene reichen Gäste, mit denen Javvcyn und das Konsortium gerechnet hatten.
    Der Springer drehte seinen Sessel herum, musterte die Mitglieder seines Teams, und sein Arm beschrieb eine Geste von umfassender Bedeutung. Im Hintergrund des Büros war die Verkleidung eines Terminals geöffnet. Ein Diagnose-Robot und ein Techniker arbeiteten daran; der Großsyntron der Station hatte eine Leitungsstörung gemeldet.
    „In zwei Tagen sind wir wahrscheinlich ausgebucht. Dann wird sich unser gemütlicher Kosmos in einen wimmelnden Ameisenhaufen verwandelt haben", sagte er halblaut. Seit Tagen zeigten einige Bildschirme ununterbrochen das Andocken der Fähren und Shuttles voller Gäste und die Ankunft privater Yachten. „Wir sollten die verbleibenden Tage dazu benutzen, uns zu erholen und auf die Zeit des Rennens vorzubereiten."
    „Du willst damit sagen", fragte Sassan Horm ungläubig, „dass wir bis dahin bezahlte Freizeit nehmen sollen?"
    „Lasst euch vertreten", meinte Javvcyn und ging zum Ausgangsschott. „Und bleibt, so wie ich, erreichbar.
    Falls Unvorhergesehenes eintritt."
    „Du hältst dich auch an deine Weisung?", fragte Danyell von einem Kommunikationsschirm.
    Javvcyn winkte ihr zu und nickte. „Meine Freundin und ich sind an den Gestaden des Zentrumsmeers zu finden."
    Die „Gestade", ein Stück fast kitschig idyllischer Strand in Form einer Bucht, mit echtem Sand, Muschelschalen, palmartigen Bäumen und der künstlichen Brandung eines bis zu drei Meter tiefen Salzwasserbeckens, mit Abendwolken aus farbigen Nebeln, wandernden Solarlampen und in den Nachtstunden echten Sternen jenseits der transparenten Kuppel, war nicht länger als zweihundert Meter. Für gewöhnliche Gäste waren die ehemaligen Hangars und Magazine gesperrt; fünfzehn Tontas lang beherrschten Reinigungsroboter das Areal. Hinter Javvcyn schloss sich wie mit einem tiefen Seufzer das Schleusenschott.
    Kata Ulrakes Grinsen verwandelte sich in ein fröhliches, breites Lächeln. Er warf einen Abschied nehmenden Blick auf die technischen Anlagen der Zentrale und folgte mit leichten Schritten dem Chef.
     
    *
     
    Das strahlend blaue Badetuch breitete sich als auffallender Fremdkörper auf dem weißen Sand aus. Javvcyn döste unter den bräunenden Kunstsonnenstrahlen. Er öffnete die Augen, schirmte sie mit der Hand ab und betrachtete den wohlgerundeten Körper Alinnas.
    Nach einiger Zeit schien sie seine Blicke wie Fingerkuppen auf der Haut zu spüren, drehte den Kopf und murmelte schläfrig: „O Javvcyn! Du hast offensichtlich das Universum nicht mit einem klar definierten Hang zu Mehrwert und Reichtum betreten! Die BASIS ist voller Gäste, und wir liegen am Strand!"
    „Um die Gäste kümmert sich mein Team, und um die Medienvertreter sorgen sich die Anglond-Zwillinge." Er setzte sich auf und griff nach dem Sonnenschutzspray. Gleichmäßig rauschten die Wellen der künstlich erzeugten Brandung heran und verzischten im Sand. Nachdenklich sagte Javvcyn: „Der Dunkle Nert und Mifany da Metzat... das ist wie Materie und Antimaterie. Ich rechne damit, dass ihre Feindschaft uns in Schwierigkeiten bringen wird."
    „Die du kontrollieren kannst?"
    „Ich hoffe es." Javvcyn verteilte parfümiertes Öl auf der Haut. „Es gibt keine absolute Sicherheit, aber wir glauben, wir haben an alles gedacht."
    „Und vielleicht bleiben sie friedlich, die beiden."
    Alinna drehte ihren roten Haarschopf zusammen, justierte den Schattenschirm ein und lehnte sich zurück.
    Eine lautlos brodelnde Wolke

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