2125 - Der Dunkle Nert
schob sich für wenige Millitontas. vor die Solarscheinwerfer.
*
Lox da Kurranti trat zur Seite und ließ Majordomus Gashasa an sich vorbei. Sie betraten die Eingangshalle des Wohnbereichs, von der aus sämtliche Gastzimmer zu erreichen waren. Als sich das prächtige Druckschott geschlossen hatte, warf Lox der jungen, schmalschultrigen Arkonidin einen prüfenden Blick zu und sagte leise: „Nun? Wie weit seid ihr?"
„Fertig. Der gesamte Komplex Coma Berenices ist von uns abgesucht worden." Shirlan on Rivan saß an einem Tisch, dessen Platte aus poliertem schwarzem Stein von Bildschirmen, Holoprojektoren und seltsam anmutenden Geräten sowie einem Kabelgewirr überladen war. „Wir haben in keinem Raum Überwachungs- oder Abhöreinrichtungen gefunden. Sieben Stunden Suche!"
Gashasa blieb neben dem Tisch stehen, sah in die ungewöhnlich großen, hellen Augen der Arkonidin und sah, dass ihr kurzes Haar schweißnass war. „Und du hast Zugang zum Syntron gefunden?"
Shirlan nickte. „Es war nicht so schwer, wie ich erwartet hatte. Die Leitungstechnik ist ziemlich veraltet."
Binnen kurzer Zeit hatten sich Lox und Gashasa der Kampf anzüge entledigt und in Anführer einer Mannschaft verwandelt, die fast lautlos arbeitete. Während der Stunden, die durch den erwarteten Zusammenstoß zwischen Lox und Mifany einen großen Teil der allgemeinen Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten, war der Großrechner angezapft worden. Der Eingriff hatte nur einige Millitontas gedauert, und Shirlan war dabei, die Ergebnisse auszuwerten.
Lox da Kurranti setzte sich neben die Spezialistin. „Du hast den Neunzehnten dieses Monats gefunden? Es geht um weniger als fünf Zentitontas."
„Ich weiß." Auf mehreren Bildschirmen bewegten sich kodierte Datensätze. Ein anderes Gerät zeigte die entschlüsselten Texte und Zahlenreihen.
Der Dunkle Nert schien beide Fassungen flüssig lesen zu können, hob einen Stift auf und deutete auf eines der Datenpakete. „Es gab nicht allzu viele Schiffsbewegungen an diesem vergangenen Tag", sagte er.
Davor und danach hatte länger als eine halbe Tonta kein Schiff angelegt, und keines war gestartet. In der fraglichen Zeit, zwischen 00.48 bis 00.52 Uhr, hatte ein einziges Schiff von beträchtlicher Größe an der BASIS angedockt.
Lox da Kurranti betrachtete die Bilder der Nahortung und die Daten, die sich aus den Informationen zusammensetzten. Die Leitstelle der BASIS hatte die GAP XX abgefertigt und das Löschen der Ladung überwacht; ein alltäglicher Vorgang.
„Ein stattliches Springerschiff", stellte Lox einige Atemzüge später fest. „700 Meter lang, Durchmesser 140 Meter und, wie wir erkennen können, hochmodern."
„Das Schiff gehört der reichen Gaplon-Sippe. Eine alte, weit verzweigte Familie", sagte Gashasa. „Und ... wie steht es um ihre Ladung?"
Einige Mitglieder aus da Kurrantis Gruppe, die äußerlich wie Hotelgäste wirkten, überwachten weiterhin die Räume. Nur die Anlagen, die alle Zimmer und Nebenräume mit der Vermittlung oder der Rezeption verbanden, waren in Betrieb, aber in ihrem Inneren war nur konventionelle Kommunikationstechnik zu finden.
„Ich habe nicht das gesamte Ladeverzeichnis. Aber die wichtigsten Warengruppen haben wir gefunden..."
Shirlans Finger glitten über eine abgenutzte Tastatur. Auf den Bildschirmen erschienen, säuberlich durchnummeriert, mit Mengenangaben und Einzelheiten der Verpackungseinheiten und Markenbezeichnungen, ausschließlich Güter des gehobenen Bedarfs.
Hochprozentige Getränke mit beeindruckenden Namen in Flaschen und Gebinden unterschiedlicher Größe, Spitzenweine, terranischer Champagner, Edelpilze, tiefgefrorener Fisch, Fleisch und erlesene Nahrungsmittel, Tonnen von luxuriösem Proviant, exklusive Ausstattungsgegenstände für Küche, Hotel, Restaurant ... Die Liste schien endlos lang zu sein. Sie beeindruckte weder Lox noch Gashasa; ein größerer Teil der teuren Namen war ihnen aus dem täglichen Leben geläufig. Gashasa hob die Hand.
„Ich habe ein Gerücht gehört, das vielleicht kein Gerücht ist. Der Springer Javvcyn aus der Pamm-Sippe soll dem Patriarchen der Gaplons angemessene Festpreise für schwer zu beschaffende Luxusgüter garantiert haben." Majordomus Gashasa sprach offensichtlich aus Erfahrung. „Gelegentlich haben wir's in der Flotte ebenso gehalten. Dieser Umstand brachte es mit sich, dass viele seltene Sachen ständig verfügbar blieben."
„Javvcyns Überlegungen sind offenkundig richtig." Lox las
Weitere Kostenlose Bücher