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2126 - Signalkode Feuerblume

Titel: 2126 - Signalkode Feuerblume
Autoren: Unbekannt
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Minuten ...
    „Technischer Leitstand: Hauptgravitrafs eins bis sechzehn bereit, Übergang von Passiv- zu Aktivversorgung."
    In grellem Violett waren auf den Kontrolldisplays die aufflammenden Hochenergie-Isolations-Röhrenfelder zu sehen, die den von den Umformern aufgenommenen Arbeitsstrom drahtlos weiterleiteten.
    Entlastungsentladungen schossen in die Ultrahochvakuum-Kraftfeldblasen von zusätzlich gefluteten Kugelspeichern, die bei extremen Spitzenbelastungen herangezogen werden konnten. Stehenden Wellen gleich akkumulierten sich die Kräfte in den leuchtenden Globen, die schließlich von den flirrenden Projektorpolen aufstiegen und abdunkelten.
    „Inerter: klar. Landebein-Elektromagnetik und -hydraulik: klar ... Start-Leerlaufschaltung der Antigravs: klar ..."
    Abertin las die Messanzeigen: Der Digitalwert der künstlichen Schwerkraft blieb konstant. Bei der Start-Leerlaufschaltung lag die Leistung der Antigravaggregate nur wenig unterhalb des Gewichts, das die TRAJAN bei den herrschenden Schwerebedingungen von Quinto-Center am Boden hielt.
    T minus drei Minuten ...
    „Hyperkon eins bis zwölf: klar für Aufbau Gravohub." Kaha da Sceers Meldung dröhnte aus den, Akustikfeldern. Erstmals durcheilten rüttelnde Schwingungen die TRAJAN, als die Triebwerke in Drosselphase anliefen. „Koordination ... Toleranz plusminus null Komma nullnullnullnulleins Prozent. Synchronisation abgeschlossen ... Teleskopstützen fahren ein: vierundzwanzigmal positiv."
    Dumpfe Schläge kündeten vom Einrasten der fünfzig Meter durchmessenden Landebeinteller. Die letzten Sekunden des Countdowns verstrichen, von einer Automatstimme aufgesagt. Die Funkabteilung meldete die endgültige Startfreigabe durch die Hangarleitstelle. Obwohl in diesem Stadium keine Dreifach-Besetzung der Missionsstationen notwendig gewesen wäre, war die Zentralecrew vollständig anwesend - niemand wollte sich den ersten Einsatzstart der TRAJAN entgehen lassen.
    Und: Start!
    Ohne geringste Abweichung arbeitete die gravomechanische Schubsynchronisation der Gravopulstriebwerke, nicht das kleinste Rütteln schlug durch, Gierbewegungen wurden von vornherein vermieden.
    „Yart, dieser alte Fuchs!", rief Elgor Rizz über die Rundsprechverbindung. „Das alles wird in ganz QC übertragen! Zum Glück hat er kein Robot-Musikkorps antreten lassen ..."
    „Ruhe an Bord!", rief Abertin ins aufbrandende Lachen.
    Bilder der Hangarüberwachung wurden überspielt, zeigten das Abheben der TRAJAN: Scheinwerferlicht ließ die rötlich blaue Farbe der Ynkelonium-Terkonit-Legierung funkeln. Die riesige Wölbung schien kein Ende nehmen zu wollen. In raschen Bildschnitten wurden Details eingeblendet: Umrisse von ausfahrbaren Waffenkuppeln, vereinzelt aufragende Antennen, die Markierungen kleiner Mannschotten, in deren Zentrum sich die Linien der Irisverschlüsse trafen, Lichterketten, die Aussichtskuppeln und Luken markierten oder Positionslampen waren, aufragende winzige Spittock-Kuppeln, überdimensionierte Beschriftungsflächen und Bereiche mit schwarzgelben Warnschraffuren glitten gemächlich vorüber.
    Ein Kameraschwenk zeigte die klaffende Hangaröffnung - durch die Froschperspektive wirkte der Hangarschacht, trotz seiner fünftausend Meter Durchmesser, wie eine sich scheinbar in der Ferne verengende Röhre. Pechschwarz war der Weltraum zu erkennen, vom gefluteten Hangar nur von dem schwachen Prallfeld getrennt, das zuerst vom kreuzergroßen Buckel des Affengifts durchstoßen wurde. Ein zartes Flirren markierte die Schnittlinie, die an der TRAJAN-Hülle entlangglitt.
    Der gewaltige Körper stieg höher und höher; ein ausgeleuchtetes Bergmassiv aus Metall, in seinen Ausmaßen nicht zu überblicken, erdrückend in der machtvoll gewölbten Form. Umbiendung auf den Blickwinkel von Oberflächenkameras: Die Kugel wuchs immer weiter, gewann an Größe. Neunhundert Meter ragte sie schon aus dem Hangarschacht, der an der Quinto-Center-Oberfläche als Krater mit dreihundert Meter hohem Ringwall getarnt war, als der Verlauf des oberen Teilwulstes sichtbar wurde. Die schwarzen Lettern der Schiffskennung befanden sich oberhalb davon.
    Dann war die Form des Dreifach-Ringwulstes zu erkennen, der obere Pol längst aus dem direkten Sichtfeld entschwunden. Schließlich hatte auch die Abschlussrundung der unteren Halbkugel den Hangarschacht verlassen.
    Mit noch geringer Geschwindigkeit entfernte sich die TRAJAN von Quinto-Center, dessen zerklüftete, von Kratern überzogene Gesteinsoberfläche
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