Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2126 - Signalkode Feuerblume

Titel: 2126 - Signalkode Feuerblume
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Erprobungen war ein ÜL-Faktor von 97,6 Millionen erreicht worden. Nachteilig bei diesem „Turbomodus" war der enorm hohe Energieaufwand. Wegen noch unbekannten „hyperphysikalischen Widerstandseffekten" konnte der Betrieb bisher nicht länger als sieben Stunden durchgängig erfolgen und auch keine weitere Geschwindigkeitssteigerung mehr erreicht werden. Die erneute Nutzung war erst nach vier Stunden „Erholung" möglich. Zur Sicherheit war selbstverständlich ein Standard-Metagrav verfügbar.
    Zur 120 Mann zählenden Stammbesatzung kamen noch 80 Wissenschaftler unter der Leitung von Kirk Albado und dem nach ihm benannten Siganesen-Team. Dezentral verteile Notenergiespeicher sowie aktive und passive Schutzeinrichtungen ermöglichten auch im Testbetrieb ein Optimum an Sicherheit.
    Die Sublichtbeschleunigung betrug maximal 920 Kilometer pro Sekundenquadrat.
     
    *
     
    „Leute", sagte Abertin gelassen. „Wo bleiben die Klarmeldungen?"
    „Laufen ein!"
    Stampfende Schritte raumfester Stiefel mischten sich mit ersten Rückmeldungen und Bestätigungen.
    Alarmpfeifen schrillten kurz. Positionen wurden eingenommen und letzte Kontursitze vor Konsolen geschwenkt, die Kombischlösser der Sicherheitsgurte klickten, Einzelpunkte der Checklisten wurden abgehakt und Geräte aktiviert.
    Abschlusscheck: Hunderte Meldungen wurden gesammelt, immer mehr Kontrollanzeigen wechselten auf Positivwert. Kontrollanzeigen flammten auf, Monitoren und Holos erwachten zum Leben.
    Parameterkolonnen und Zahlenreihen wechselten mit analogen Symbolbildern von Prozessabläufen.
    Kalle Esprot meldete: „TRAJAN verschlossen, alle Luken und Schleusen hermetisch dicht, Verriegelungen intakt. Bereit für Verschlusszustand. Eigenversorgung und Belüftung laufen, Lebenserhaltungssysteme hundert Prozent ..."
    Tom Abertins Blick glitt die grünen Positiv-Icons entlang, nachdem das Bild der holografischen Standardprojektion seinen Kopf mit einer interaktiven Virtual Reality umhüllt hatte. Am oberen Rand des Blickfelds schwebte die persönlich konfigurierte Menüleiste, ein leises Zirpen meldete Bereitschaft. Mit einem Zwinkern schob Abertin einige Icons zur Seite und lächelte, als unvermittelt der sichtbare Bereich wechselte: Rings um den Kommandanten war das pseudorealistische Bild generiert worden, so dass er das Gefühl hatte, körperlos in dem riesigen Hangarzylinder zu schweben.
    Je nach Wunsch oder Bedarf konnten zusätzliche Datenfenster eingeblendet, Erläuterungstexte herangezogen oder sonstige Zusatzfunktionen aufgerufen werden. Die Vernetzung an Bord der TRAJAN gestattete den Missionsspezialisten und Abteilungsleitern der Zentralebesatzung den Zugriff auf sämtliche Parameter der Abermilliarden Datenströme, die in jeder Nanosekunde ein- und ausgingen, kombiniert und verarbeitet wurden.
    Die prallfeldunterstützte Formgebung der Projektionen war hierbei berührungssensibel ausgelegt, somit nicht nur Lichtquanteneffekte, sondern real wirkende „Objekte", die sich greifen, hin und her schieben, aber ebenso rasch „auflösen" ließen, sofern sie nicht mehr benötigt wurden. Das auf höchste Flexibilität ausgelegte Steuer- und Kontrollsystem wurde um Akustikfelder ergänzt und konnte im Extremfall sogar solche Signalformen nutzen, die verschiedene Temperaturen oder Düfte verwendeten.
    Holos und die anderen individuellen Formen der Virtual Reality waren im Allgemeinen so abgeschirmt, dass sie nur für diejenige Person wahrnehmbar waren, die sie gerade benötigte. Im Raumfahrerjargon wurden die für den Außenstehenden mitunter „absonderlich" erscheinenden Hand-, Arm- und Kopfbewegungen selbstironisch Schattenboxen genannt.
    „Funkstation an Kommandant!" Die Stimme der Ferronin drang aus dem Akustikfeld. „QC hat Starterlaubnis erteilt. Startzeitpunkt minus zehn Minuten ab - jetzt. Kontakt zum Hangarleitstand hergestellt. Freigabe durch zuständige Überwachung. Daten übermittelt und geladen. Prallfeld zur Atmosphärenbindung spannt hoch, Hangarabdeckung wird geöffnet."
    Abertin konzentrierte sich auf die Prozessabläufe der Schiffssteuerung; aufgeklappte Einzelfenster zeigten als Flussschema die maßgeblichen Hauptbetriebsparameter. Sämtliche Manöverstationen und Vorrangpulte waren mehrfach besetzt. Die Abteilungschefs saßen in ihren Sesseln und verfolgten die Prüfungsroutinen. Dutzende kleiner Endflächen zeigten dem Kommandanten Details von Schiffsaggregaten und die Brustbilder der Einsatz- und Abteilungsleiter.
    T minus sieben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher