2127 - Kampf der Titanen
Waffe nach oben. Die rechte Faust traf den Fettkloß unter dem Rippenbogen. Trah Rogue japste.
Sein Kopf fiel nach vorn. Mit der Wucht einer Dampframme traf er den USO-Chef an der Schulter.
Monkey verlagerte sein Gewicht und trat dem Gegner die Beine weg. Es schmatzte, als der Konquestor auf den Boden schlug. Neben ihm tauchte ein zweiter Gegner auf.
Monkey wusste, dass er verloren hatte. Seine Absicht, hier in Ruhe trainieren zu können, erwies sich als sinnlos. Finster musterte er die zwei Meter große Gestalt mit den dunklen Augen und den schwarzen Kräusellocken. Das scharf geschnittene Gesicht zeigte einen Anflug von Belustigung.
„Kommandant, es tut mir Leid, aber wir erreichen in Kürze Quinto-Center", teilte Tom Abertin mit.
„Sie wünschten, dass ich Sie darüber in Kenntnis setze."
„Danke. Aber der Zeitpunkt war denkbar ungünstig gewählt."
„Sie hatten keine besonderen Anweisungen hinterlassen."
„Schon gut." Der Oxtorner aktivierte sein Armband und gab seinen Kode ein. „Aktion abbrechen! Das Training ist beendet." Das Hologramm des Obersten verblasste.
Trah Rogue erhob sich. X12 öffnete den im Eilverfahren hergestellten Biokokon und schlüpfte ins Freie. Der Stabroboter rollte die Affenhülle zusammen, umwickelte sie mit einem seiner Tentakel und entfernte sich kommentarlos.
Der Oxtorner blickte ihm mit ausdruckslosem Gesicht nach. Sechs Gravos und eine erhöhte Sauerstoffzufuhr über einen Zeitraum von zehn Minuten - das war immerhin etwas.
Der USO-Chef verließ „Monkeys Fegefeuer", das Pendant zu „Monkeys Hölle" in Quinto-Center. In der Zentrale der TRAJAN erwartete ihn bereits USO-Oberst Abertin. In den Hologrammen verschwanden die Schlieren des Hyperraums und wichen der Schwärze des Einstein'schen Kontinuums. Die TRAJAN verzögerte mit mittleren Werten und hielt auf eine Stelle im Leerraum zu.
„Rendezvous in zehn Sekunden", verkündete eine Syntronstimme.
Monkey verschränkte die Arme. Er wartete ab.
*
Quinto-Center besaß einen Durchmesser von 62 Kilometern. Die Taster der TRAJAN lieferten lediglich verzerrte Umrisse des Gebildes. Augenblicke später hatten die Syntrons des Himmelskörpers die Funkimpulse des Schiffes identifiziert. Das Tarnfeld erlosch. Die Leitstelle meldete sich. Quinto-Center öffnete seinen Haupthangar.
Während Tom Abertin die Geschwindigkeitsanpassung vornahm, ging Monkey zum Transmitteranschluss.
Das aktivierte Energiefeld nahm ihn auf und strahlte ihn in das Zentrum des Trabanten ab. Augenblicke später stand er vor einer der Identifizierungsschleusen des 400 Meter durchmessenden Zentralbunkers.
Paramechanische Schwingungstaster sondierten sein Bewusstsein. In einem Dreifachverfahren prüften sie seine Individualschwingungen. Ohne den reibungslosen Ablauf des Scans hätte sich der Zentralbunker übergangslos in eine uneinnehmbare Festung verwandelt.
Das vierfach gestaffelte Schott öffnete sich stufenweise. Die Taster scannten Monkeys Körper erneut. Sie checkten ihn auf besondere Merkmale wie die künstlichen Augen und deren neuronale Vernetzung mit den zuständigen Gehirnrezeptoren.
Jetzt gab der Syntronverbund endgültig grünes Licht.
Monkey passierte die tödlichen Waffensysteme, deren Mündungen regelmäßige Muster in der Schleusenwandung bildeten. Eine freundliche, angenehm modulierte Baritonstimme empfing ihn.
„Ich heiße Sie herzlich willkommen. Hatten Sie einen guten Flug?"
Der Oxtorner überging es. „Sind die Daten aus der TRAJAN ausgewertet?", knurrte er.
„Selbstverständlich."
Monkey fiel in Trab. Zwischen Holowänden hindurch erreichte er den Kernbereich der Kommandozentrale. Ein zwanzig Meter durchmessendes Hologramm zeigte die Zerstörung des Katamars durch die TRAJAN. Die Detailauswertung bestätigte die Ergebnisse des Syntronverbunds, die aus dem 2500-Meter-Giganten geliefert worden waren.
Ein Siganese näherte sich Monkey. Schräg vor dem Oxtorner bremste er seinen Flug ab. „Herzlichen Glückwunsch, Kommandant. Sie haben dem Konquestor eine empfindliche Niederlage beigebracht."
„Danke, Major Ross." Mehr war dem USO-Chef nicht zu entlocken. Sein Gesicht blieb ausdruckslos wie immer.
Monkey trat an sein Kommandopult. Er rief die aktuellen Daten vom Sternenfenster auf. Die Ponton-Tender schwebten noch immer auf Position; die Umrüstung lief auf Hochtouren.
Von den sechs verbliebenen Katamaren gab es im Hayok-Sektor derzeit keine Spur. Aber sie würden kommen. In ein paar Stunden
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