2127 - Kampf der Titanen
Vorgängen auf Merkur und den mutmaßlichen Aktivitäten des Konquestors hatten der TLD sowie Monkeys Neue USO die Spur aufgenommen. Erste Erfolge stellten sich inzwischen ein.
Die BASIS also, dachte Bully.
Bisher deuteten die Spuren lediglich darauf hin, dass es sich um einen Schlupfwinkel der Handlanger des Konquestors handelte. Von dort aus konnten die Geheimdienste hoffentlich weitere Hinweise auf das Versteck der Katamare und den Aufenthalt Trah Rogues finden.
Die nächsten Tage oder Stunden würden zeigen, wie gut sich der Eindringling aus ferner Galaxis zu tarnen verstand.
Inzwischen war der 29. Dezember angebrochen. In den frühen Morgenstunden landeten die ROALD AMUNDSEN, die DAVID LIVINGSTONE und die JAMES COOK als letzte Einheiten der ENTDECKER-Flotte auf frei gewordenen Docks zweier Ponton-Tender.
Übergangslos erfüllte Hektik das Schiff. Der Verbund aus Syntroniken und Positroniken sperrte ganze Sektoren. Kein Beiboot durfte mehr ohne zusätzliche Erlaubnis starten oder landen. Der Tender setzte ein Dutzend Robot-Koordinatoren ein, die dafür sorgten, dass alle Abläufe sekundengenau ineinander griffen.
Die ENTDECKER aus den geheimen Werften der LFT waren baugleich. Es erleichterte die Umrüstung, Die Erfahrungswerte mit den ersten zwanzig Einheiten hatten zu einer Optimierung aller Abläufe geführt.
Jani Keitz kommentierte es mit einem Lächeln auf den Lippen. „Wir schaffen es. Deine Vorgaben waren selbst für robotische Mechanismen sehr hoch gegriffen, aber es hat funktioniert."
Bully quittierte es mit einem Brummen. Das Warten auf die Vollzugsmeldung verbrachte er mit dem Studium des Sternenfensters. Nicht die geringste Veränderung ließ sich erkennen. Die 22.000 Katamare schwebten reglos auf der anderen Seite.
Bully ließ den Syntron erneut eine Untersuchung der Projektorstationen durchführen. Die Spektrometer zeigten nicht die geringste Farbverschiebung, die auf Vorgänge im Sternenfenster hingewiesen hätte.
Am Nachmittag konferierte Reginald Bull über eine abgeschirmte Relaisstrecke mit Maurenzi Curtiz.
Vor allem ging es ihm darum, den Ersten Terraner als Regierungschef und damit seinen Vorgesetzten über die aktuellen Entwicklungen zu informieren. Parallel dazu wurden extrem stark verschlüsselte Datenpakete voller Informationen ausgetauscht. Nach einer Weile beendeten die beiden Männer das Gespräch.
Bully ließ sich die zentralen Daten vorspielen. Der Terranische Liga-Dienst hatte Informationen über die Vorgänge in der BASIS erhalten. Das bedeutete fürs Erste, dass die BASIS als Schauplatz für geheimdienstliche Informationen abgehakt war. Für die Agenten der beiden Geheimdienste gab es dort nichts mehr zu holen.
Monkey hielt sich dann auch nicht mehr in der „Spielhölle der Galaxis" auf. Dass er dort gewesen war, stand für Reginald Bull außer Frage. Die Suche nach Trah Rogue und den Katamaren war bei der USO Chefsache.
Der Schauplatz hatte sich verlagert. Monkey blieb auf Tauchstation. Der Oxtorner verfolgte eine heiße Spur.
Wie heiß sie tatsächlich war, erfuhren sie zwei Stunden später. Weitere Daten trafen ein, in diesem Fall handelte es sich um Aufnahmen, die nicht nur die Besatzungen der terranischen Schiffe in helle Aufregung versetzten. Die ROALD AMUNDSEN und die AUMOKJON sahen sich übergangslos im Zentrum unzähliger Funksprüche.
Bully wurde es plötzlich sehr warm. Er holte geräuschvoll Luft und starrte das Hologramm mit der Aufzeichnung an. Die eingeblendeten Datenangaben machten es ihm sofort klar: Die Sonne mit ihren zehn Planeten war Punta-Pono, ein System der Überschweren. Der dritte Planet waberte in einer tödlichen Glut, die weit hinaus ins All leuchtete.
„Das ist Paricza.". sagte Jani Keitz halblaut.
Jemand hatte offensichtlich auf der Welt der Pariczaner eine Arkonbombe gezündet. Der Atombrand fraß sich gierig über die Oberfläche des Planeten. Bully schätzte, dass es höchstens noch zwei bis drei Stunden dauerte, bis sich die Planetenkruste so weit aufgeweicht hatte, dass der Innendruck des flüssigen Kerns den Außendruck der Kruste überstieg. Paricza explodierte dann innerhalb von wenigen Minuten. Erst würde sich der Planet sichtbar aufblähen, ehe die Kruste endgültig platzte und die Trümmer hinaus ins All schossen.
In den Gesichtern der Zentrale-Besatzung zeichnete sich neben dem Entsetzen über das Gesehene auch Grimm ab. Die meisten beschäftigten sich vermutlich mit der Frage, wer so etwas tun konnte. Viele wandten
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