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2130 - Der Wurm der Aarus

Titel: 2130 - Der Wurm der Aarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Rest des Tages frei war und weitere Tage unbeschwerter Freizeit auf die Prüflinge warteten, ehe der nächste Schritt ihrer Ausbildung erfolgte.
    Nach einer Weile kehrte Firanca in Begleitung zweier weiterer Lehrer zurück. „Alle haben die Prüfung bestanden", eröffnete sie den ungeduldig Wartenden. Erleichterte Seufzer waren zu hören. Die Lehrerin rief der Reihe nach die Namen auf, wobei sie mit dem „schlechtesten" Ergebnis anfing. Vaikiri starrte weiterhin unverwandt Cheplin an, dessen Name bisher nicht gefallen war.
    Susa hatte sich tapfer geschlagen, sie erreichte 66 Punkte und war damit bei den fünf ersten Plätzen dabei. Sie würde in Zukunft vermutlich in einer Scoutbasis arbeiten und vor allem mit der Wartung der Scoutschiffe zu tun haben. Schließlich waren nur noch zwei Namen übrig - Vaikiri und Cheplin.
    „Als Zweitbester hat Vaikiri mit 73 Punkten abgeschlossen", sagte Firanca. „Damit hat er die vorgeschriebene Mindestpunktzahl von 70 für die Navigatorschule überschritten. Ich gratuliere zu diesem hervorragenden Ergebnis."
    Cheplin traute seinem Gehör nicht. Sein Name war immer noch nicht gefallen? In mir ist der Wurm, dachte er verdattert, und die oberste rechte Kieme spreizte sich steil ab. Ich glaube, ich bin der Beste... ich fasse es nicht...
    „Und nun kommen wir zum Sieger", fuhr die Lehrerin fort. „Und zwar mit einem unglaublichen Vorsprung. Ich darf sagen, dass ich noch nie etwas Vergleichbares hatte. Von 85 möglichen Punkten hat Cheplin 83 erreicht. Er hat lediglich für einen geringen Zeitverlust zwei Punkte Abzug erhalten.
    Cheplin hat damit das beste Ergebnis seit mindestens fünfzig Generationen erreicht."
    Cheplin hatte auf einmal das Gefühl, allein auf der Bühne im grellen Scheinwerferlicht zu stehen.
    Alle starrten ihn an; niemand sagte etwas, es hatte jedem die Sprache verschlagen.
    Vaikiri fasste sich als Erster. Seine Wulstlippen verfärbten sich in violetten Zorn. „Das ist unmöglich!", rief er. „Ich bin der Beste!"
    „Das Ergebnis spricht für sich", widersprach Firanca mit strenger Stimme.
    „Dann ist gemogelt worden!", ereiferte sich der Vika-Abkömmling. „Cheplin ist ein Unmarkierter, er kann unmöglich so gut sein!"
    „Wir verbitten uns jegliche Unterstellung!", mischte sich ein anderer Lehrer ein. „Achte gefälligst auf deine Worte! Wir alle haben ihn dabei beobachtet. Cheplin hat seine Aufgabe mit Bravour gelöst, das konnte jeder sehen. Er hat keinen Fehler gemacht."
    „Aber diese Aufgabe kann nicht gelöst werden!", redete Vaikiri sich immer mehr in Fahrt. „Noch keiner hat sie bestanden!"
    „Dessen sind wir uns bewusst, aber Cheplin hat es trotzdem geschafft", versetzte Firanca kühl. „Ich muss gestehen, dass ich aus diesem Grund vor Beginn der Prüfung eine offizielle Beschwerde gegen diese Verfahrensweise eingelegt habe. Die Aufgabe ist in der Tat zu schwer für einen ausgebildeten Rescoten, erst recht für einen heranwachsenden Zwölfjährigen. Aber mir blieb keine Wahl, und ich freue mich deshalb darüber, dass Cheplin sich so bewährt hat. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass er einen Platz in der Navigatorenschule bekommt, ohne dass ihm erneut Steine in den Weg gelegt werden."
    „Aber...", wollte Vaikiri erneut aufbegehren, doch Firanca baute sich mit ihrer imposanten Größe vor ihm auf und neigte den mächtigen Hammerkopf zu ihrem ehemaligen Schüler hinab.
    „Es genügt!", donnerte sie. „Cheplin ist begnadet! Kaum ein Aarus hat je solche Talente gezeigt wie er, und das wirst du einsehen! Der genetische Stamm ist nicht alles! Du magst privilegiert sein, junger Mann, aber du musst dieses Privileg verteidigen und dich dessen jeden Tag aufs Neue würdig erweisen, anstatt dich bequem darauf auszuruhen! Du bist gut, Vaikiri, aber eben nicht gut genug, und das sollte dich endlich einmal Demut lehren!"
    Vaikiri reckte den Kopf hoch und schob den Mund vor. Wutentbrannt zeigte er Cheplin seine scharfen Zähne in dieser aggressiven Angriffsgeste. „Das wirst du büßen!", zischte er. Dann lief er davon.
    Cheplin stand immer noch wie betäubt da. Bei den anderen löste sich die Spannung allmählich. Mit kurzen Formeln verabschiedeten sie sich und stürmten in die „Freiheit" hinaus.
    Firanca wandte sich Cheplin zu. „Wir sehen uns nächste Woche bei der Einschreibung", sagte sie. „Genieße deinen Erfolg. Und wenn ich dir noch einen Rat geben darf, Cheplin: Verlier nie den Glauben an dich! Wenn einer es schaffen kann, dann du.

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