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2137 - Operation Mauser

Titel: 2137 - Operation Mauser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den lang gestreckten Raum zu finden, ohne versehentlich mit einem der Insektoiden zusammenzuprallen.
    Mit Hilfe von Szam-Soons Anzug-Antigrav einfach obendrüber zu fliegen verbot sich ebenfalls. Dazu war die Halle ,nicht hoch genug. Logisch, im Raumschiffbau ging es um jeden Kubikzentimer. Die Fühler der Shuftarr gingen teilweise bis zur Decke und bewegten sich auch bei still stehenden Wesen wie verrückt hin und her.
    Also was tun? Roxo blickte zu dem Swoon hinunter. Der breitete die dünnen Ärmchen aus und runzelte in einer sehr terranisch wirkenden Grimasse die grüngelbe Stirn.
    Klickknack, machten die Chitinpanzer ohne Unterlass, klicketiknack ...
    Und nur noch etwa eine Dreiviertelstunde, bis die WUUSTA landet!
     
    *
     
    Zim und Gucky materialisierten am Rand einer absonderlichen Stadt.
    Wie eine Ansammlung gigantischer Müllhaufen mit Fenstern und Verbindungsgängen, dachte Zim entgeistert.
    Wenn sie das einigermaßen luftdicht halten können, dann alle Achtung.
    „In 27 Jahren kommt schon was zusammen", hörte er die Stimme des Mausbibers in seinem Raumhelm. „Mal sehen ... Nach Kivs Beschreibung müsste das da Dsherilollas Königssitz sein."
    Gucky zeigte auf den höchsten der Hügel aus ineinander verkeilten Wrackteilen, den ein bizarres Bauwerk krönte: ein windschief es Schloss mit unzähligen Erkern, Zinnen und Türmchen, die früher einmal Pilotenkanzeln, Flügel und Bugspitzen diverser Luft- und Raumfahrzeuge gewesen waren.
    „Der nackte Wahnsinn", kommentierte der Ilt. „Neuschwanstein aus Schrott."
    Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Na ja, wer's mag ... Aber da haben wir vorläufig nichts verloren. Siehst du die lang gestreckte Müll-Düne am Fuß des Schlossbergs?"
    Zim folgte seinem, Blick und nickte. „Halbmondförmig, gleich dahinter ein Landefeld mit Schiffen, die gerade ausgeschlachtet werden ... Ja, das ist wohl das ASYL, von dem Aaterstam gesprochen hat."
    Schlagartig änderte sich für die beiden die Umgebung.
    Zim griff sich erschrocken ans Herz. Er zitterte am ganzen Körper. „Huch! Könntest du bitte nach Möglichkeit Bescheid geben, bevor du teleportierst?", schnaufte er. „Für mich ist das nämlich noch nicht so selbstverständlich, weißt du. Ich leide auch ohne derartige Schocks nicht unter Mangel an Adrenalin."
    Gucky zeigte seinen Nagezahn und klopfte ihm aufmunternd auf den Po. „War nicht böse gemeint, Jungchen."
    Sie befanden sich in einem Raum, der wohl die Funktion einer Toilette und Hygienezelle für Angehörige unterschiedlichster Völker erfüllte. Diverse kleinere, im wahrsten Sinn des Wortes notdürftig zusammengeflickte, über und über verdreckte Apparaturen nahmen die Rückwand ein. In der Mitte des Bodens gähnte ein etwa zwei Handbreit durchmessender Abfluss, aus dem es Unheil verheißend gurgelte.
    An den Wänden mischten sich farbenprächtige Schimmelkulturen mit schleimigen Substanzen, deren genaue Beschaffenheit Zim lieber nicht erforschen wollte.
    Er las die Anzeigen, die sein SERUN einblendete: Schwerkraft 0,4 Gravos, Temperatur drei Grad Celsius, atembares Sauerstoffgemisch mit hohem Anteil von Sumpfgas und Schwebestoffen ... Schlimmstenfalls hätten sie hier ohne ihre Einsatzanzüge überleben können, wenngleich unter nicht gerade komfortablen Umständen.
    „Bereit?", fragte Gucky.
    Zim nickte tapfer.
    „Wie gesagt - immer schön Acht geben aufs Umschalten zwischen Funk und Außenlautsprecher", erinnerte der Mausbiber ein wenig oberlehrerhaft, „und wenn ich dich telekinetisch in die Wade zwicke; heißt das, du hast Sendepause. Okay?"
    „Okay."
    „Schön. Nach dir, mein Liebster."
    Vorsichtig öffnete Zim die Tür und trat in einen spärlich beleuchteten Gang hinaus. Unter seinen Stiefeln knarzte, knisterte und quatschte es, als bestünde der Untergrund aus einer Mischung von Alteisen, Glassplittern und zähem Schmierfett.
    Gewisse Zweifel begannen Zim zu beschleichen, ob er nicht doch besser an Bord der LEIF geblieben wäre.
     
    *
     
    Klickknack ... klicketiknack ...
    Wahre Führungsqualität zeigt sich in der Fähigkeit, delegieren zu können, zur rechten Zeit die rechte Person am rechten Platz zu positionieren, vermeinte Roxo Quatron die Stimme seiner Großglucke Aodi zu hören. Sowie, auch wenn es dem Selbstbewusstsein nicht schmeichelt, sich eingestehen zu können, wenn man falsch entschieden hat, sodann rechtzeitig umzudrehen und die Fehlbesetzung auszuwechseln - selbst wenn es sich beim falschen Mann um einen selbst

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