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2137 - Operation Mauser

Titel: 2137 - Operation Mauser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Freude um den. Hals fallen, schreckten aber im letzten Moment davor zurück. Verlegen klopfte Roxo auf die KomaKralle an seinem Gürtel.
    „Jetzt liegt es an Szam-Soon", sagte Itchi leise.
    Roxo blickte auf sein Chronometer. Dem Swoon verblieben nicht einmal mehr fünfundzwanzig Minuten.
    Die kleinen, immer freundlichen Wesen vom Planeten Swoofon mit den lang gestreckten, am unteren Ende in einen leicht nach hinten gebogenen Bürzel auslaufenden Körpern waren als Mikromechaniker und -elektroniker in der ganzen Galaxis Milchstraße berühmt. Ihre großen, hervorquellenden Augen verliehen ihnen die Fähigkeit, als „Ultraseher" selbst winzigste Gegenstände optisch wahrnehmen zu können.
    Dazu besaßen sie zwei getrennte ophtalmische Systeme. Im Zentrum ihrer für das Alltagssehen verwendeten „Ordinärlinse" befand sich ein Stab aus hintereinander angeordneten, vielfach verstellbaren Einzellinsen, deren Krümmung und Abstände zueinander die Swoons willkürlich modifizieren konnten.
    Zudem waren die Lichtbrechungseigenschaften des Linsenmaterials durch makromolekulare Modulation variierbar, sodass sich Brennweite und Schärfentiefe des Linsenstabs in einem weiten Bereich verändern ließen.
    Die dünne Schicht, die den Linsenstab nach vorne abschloss, bestand aus hauchfeinen Filamenten, deren kristalline Struktur innerhalb von Sekundenbruchteilen bewusst umgestellt werden konnte.
    Daher vermochte ein Swoon das Licht, das auf diesen Bereich fiel, nach Belieben in den Linsenstab oder den Saumbereich der Ordinärlinse zu lenken, so dass auch beim Alltagssehen das Zentrum des Blickfeldes ausgefüllt war. Die dem Linsenstab gegenüberliegende Netzhautzone wirkte aufgrund der großen Zahl außerordentlich kleiner Sehzellen und deren besonders dichter neuronaler Vernetzung extrem hochauflösend.
    Etwas weniger präzis ausgedrückt: Szam-Soon und seine Artgenossen konnten wahlweise ganz „normal" sehen oder ,wie durch ein ziemlich gutes Mikroskop.
    Da diese Ultraseh-Begabung über das große und stark gefaltete kortikale Sehfeld räumlich und funktional eng mit jenem Gehirnfeld verknüpft war, das die Feinmotorik ihrer Arm- und Fingerbewegungen steuerte, waren Swoons für eine Tätigkeit als Elektronik-Ingenieure geradezu prädestiniert.
    Der 112 Jahre alte Szam-Soon galt selbst unter seinesgleichen als Genie. Darüber hinaus hatte er Vett Burmer zur Seite, der sich seit Wochen mit der Technik der Shuftarr vertraut gemacht hatte.
    Es konnte eigentlich nichts schief gehen.
    Wenn die Zeit reichte ...
     
    *
     
    „Tolle Aussicht!"
    Ha, ha, ha! Ironisch bin ich selbst, dachte Plofre.
    Zim und er saßen in der an den Speisesaal anschließenden, optimistisch „Veranda" genannten kleineren Dreckshöhle vor ihren Antifylaktischen Zehenkräuslern und glotzten durch,die verschmierte Fensterscheibe auf den von einigen wenigen Flutern in tristem Orange angestrahlten Raumhafen des ASYLS.
    Endstation Sehnsucht. Ihr, die ihr hier gelandet seid, lasst alle Hoffnung fahren.
    „Gucky?"
    Augenbrauen runter, Mundwinkel hoch, Nagezahn raus.
    „Ja, großer Bruder?"
    Zim brachte seinen Kopf nahe an den des Mausbibers und hob die Kapuze an, um in sein Gesicht sehen zu können. „Du brauchst mir nichts vorzuspielen, Gucky. Ganz im Ernst: Bedrückt dich etwas? Du wirkst manchmal so ... eigen."
    „Eigen?"
    „Ja. In dich gekehrt. Traurig. Melancholisch. Fast ..." Zim rang nach Worten, „... ja, fast böse. Womit ich dir keinesfalls zu nahe treten möchte."
    Der Ilt kicherte. „Sorge dich nicht. Du kannst mir nicht zu nahe treten, Zim November. Niemand kann das, außer vielleicht ich selbst. Aber warum sollte ich?"
    Zim schob ihm die Kapuze wieder übe den Helm, denn soeben trat eine Gestalt an ihren Tisch.
    Sie war etwa so groß wie der Emotionaut. Reptiloid, mit feucht glänzender, grauvioletter Gesichtshaut; der Kopf eine Mischung aus Krokodil und Pferd. In de kalten Luft schien es, als entwiche Dampf aus ihren Nüstern. In den Händen, zwischen deren Fingern sich blässlich blaue Schwimmhäute spannten, hielt sie einen Besen.
    „Die Herren Wichtigwicht und Leberwurst?", fragte sie zischelnd.
    „Höchstselbst", antwortete Zim, um Gucky Zeit zum Espern zu lassen.
    Was er in den Abgründen ihrer Hirnwindungen fand, überzeugte Plofre binnen weniger Augenblicke davon, dass sie in ihr die ideale Ansprechpartnerin gefunden hatten: Hass, Hass und nochmals Hass erfüllte ihr Denken.
    Hass auf den fremden, nicht, aus Virginox stammenden, weit

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