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2137 - Operation Mauser

Titel: 2137 - Operation Mauser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sechs Armen und vier Beinen. „Ohne vorherige Reparatur rührt sich gar nichts."
    „Nein, ihr sollt einfach nur kurz zeigen, wie ihr euch im Einsatz verhaltet. Damit man eure überragende fachliche Kompetenz erkennen kann."
    „Auf Video? Nur so wie wenn?"
    „Genau."
    „Nun, wer die Tradicos hat, darf befehlen."
    Die vier Schlagetots konnten zwar, ebenso wie Zim, wenig Sinn darin erkennen, doch stellten sie sich bereitwillig in Positur und taten, was ihnen der Ilt an Kommandos gab.
    Besonders der Große, dessen Name Zim an Brechreiz erinnerte, war nach kurzer Zeit kaum mehr zu bremsen. Er brüllte Befehle, züchtigte dabei seine drei Kameraden grob, was diese jedoch nicht zu stören schien, und buckelte andererseits unterwürfigst vor Gucky und Zim.
    Der erschrak nicht wenig, als der Mausbiber mittendrin plötzlich teleportierte.
    Vor aller Augen!
    „He! Wie hat er das gemacht?", fragte die Pferdegesichtige, die ihre Schürze gegen eine verschlissene Tarnuniform getauscht hatte.
    „Mit, äh, Geschwindigkeit und Spiegeln", sagte Zim geistesgegenwärtig. Was war bloß in den Ilt gefahren?
    Wenige Sekunden später kehrte der Kleine wieder zurück. „Nicht schlecht, gelle?", schrie er keck. Seine Kapuze war verrutscht.
    Gucky! Um Himmels willen, man kann dein Gesicht sehen!, dachte Zim intensiv.
    Blitzschnell korrigierte der Mausbiber seine Verkleidung.
    „Bitte zähme gefälligst deinen Übermut!", sagte Zim, nun über den Helmfunk, mit kaum unterdrücktem Ärger. „Was soll das ganze Theater überhaupt?"
    An Stelle einer Antwort fühlte er sich telekinetisch in die Wade gezwickt. Zugleich verbeugte sich der Mausbiber, als ob er gerade auf einer Bühne einen Zaubertrick vorgeführt hätte.
    Zögernder Applaus antwortete ihm. Auch Gucky klatschte in die Hände.
    „Na wunderbar", rief er, „das hätten wir im Kasten. Ich bin sicher, unser Herr wird von euch begeistert sein.
    Jetzt sollten wir zusehen, dass wir neue Waffen und Triebwerke auftreiben. Ich erinnere mich dunkel, am Nachrichtenbrett des Königshofs vor kurzem ein erfreulich günstiges Angebot gesehen zu haben ..."
     
    *
     
    Die Stunden verflogen.
    Obwohl in Zim die Beunruhigung über Guckys befremdliches, ja geradezu verantwortungsloses Verhalten nagte, kam er vorerst nicht dazu sich mit dem Multimutanten auszusprechen.
    So viel gab es zu tun, wenn sie dieses argmalträtierte Schiff bis übermorgen flottkriegen wollten!
    Zim war von seiner Ausbildung her mit der Theorie des Transitions-Raumflugs vertraut, und einige Spezifika der in Virginox verwendeten Technologien hatte er sich in den vergangenen Wochen angeeignet. Was er ursprünglich nur als Versuch gesehen hatte, die Langeweile zu vertreiben, leistete ihm nun gute Dienste.
    Und Gucky zeigte sich technisch verblüffend firm.
    Warum auch nicht, rügte sich Zim in Gedanken für seine Vorurteile. Er hat fast alle Entwicklungen der Raumfahrttechnik hautnah miterlebt. Nur weil er so putzig aussieht und oft den Scherzkeks spielt, heißt das noch lange nicht, dass er schwach im Oberstübchen ist!
    Nach außen hin traten sie beide nicht in Erscheinung. Offiziell wurden die Renovierungsarbeiten von den vier Reptiloiden geleitet, und diese machten durchaus gute Figur dabei. Sie wirkten zwar rüde, grobschlächtig und wenig vertrauenswürdig, verfügten aber unverkennbar über beträchtliche Erfahrung als Raumfahrer. Vor allem aber kannten sie ihr Schiff und wussten sehr genau, was zu reparieren war, wie und womit.
    Schon nach kurzer Zeit begannen die ersten Ersatzteile einzutreffen und mit ihnen die Industrieroboter, die den Einbau vornahmen.
    Die Frachttransporte innerhalb des Dshankiyaad-Systems wurden großteils mittels nicht überlichttauglicher Schleppkähne abgewickelt, die von Dsherilollas „Königshof" gechartert werden konnten - natürlich gegen harte CE-Tradicos. Man konnte auch Wucherpreise dazu sagen.
    Zum Glück stellten die Finanzen das geringste Problem der „Operation Mauser" dar. Das Große Nest Quatron verfügte bei einem maschitischen Bankhaus, das auf Masch'intilt ebenfalls eine Filiale unterhielt, über etliche anonyme Nummernkonten. Ein besonders gut gefülltes davon hatte Roxo zur „Spesenkasse" erklärt.
    „Was nützen uns goldene Eier, wenn die Nester untergehen?", war sein Kommentar dazu gewesen.
    Roxo Quatron. Was für ein Vogel!
    Zim lächelte, rieb sich die Augen und gähnte herzhaft. Seit über 36 Stunden war er auf den Beinen. Gucky natürlich auch, aber der hatte

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