2137 - Operation Mauser
überlegenen Konvoi, der ihr Schiff schrottreif geschossen hatte.
Hass auf König Dsherilolla, der ihre Notlage ausgenutzt und sie und ihre Kameraden zu demütigender Fronarbeit gezwungen hatte.
Und nicht zuletzt Hass auf die beiden unbekannten Geldsäcke, die sie wohl ebenfalls auszubeuten versuchen würden. Doch da sollten sie sich lieber vorsehen!
Ihr Schiff stand draußen auf dem Landefeld. Sie bezeichnete es ihnen; sehr viel davon ließ sich durch die beschlagenen Scheiben freilich nicht erkennen. Es war, da beschönigte sie nichts, ziemlich havariert. Doch mit der einen oder anderen mittelgroßen Investition konnte es, wenn genügend Hände anpackten, schon in ein, zwei Tagen wieder ins All aufbrechen. Wohin, war ihr grundsätzlich egal - Hauptsache, endlich weg von diesem elenden Asteroiden.
„Wir werden sehen, was sich machen lässt", sagte der Ilt. „Wie können wir dich erreichen?"
„Hier. Wo sonst?", antwortete die Reptiloide, deren Name nur aus Zischlauten bestand, und versetzte ihrem Besen einen wütenden Tritt.
„Und die anderen Offiziere?"
„Einer arbeitet in der Kläranlage. Die anderen beiden waschen Geschirr ab. Weit ist es mit uns gekommen!"
„Was kostet es, euch so weit freizukaufen, dass wir uns euren Kahn einmal ansehen können?"
Sie nannte eine Summe. Um den Schein zu wahren, feilschten sie eine Zeit lang herum. Nachdem sie sich geeinigt hatten, übergab Zim die CE-Tradicos.
Die Reptiloide pfefferte den Besen in die Ecke, als hätte er sie gebissen.
*
Die WUUSTA setzte zur Landung auf dem für hoch gestellte Sondergäste reservierten Teil des Raumhafens von Masch'intilt an.
Der shuftarrische Pilot machte seine Sache nicht schlecht. Dennoch juckte es Itchi sichtlich in den Fingern, leichte Korrekturen anzubringen, kleine Fehler unauffällig auszubessern, kurz: die Walze selbst zu fliegen.
„Untersteh dich", warnte Roxo scherzhaft.
Möglich wäre es sicher gewesen. Zwei Minuten vor Einleitung des Landemanövers hatte Szam-Soon aus dem Knotenrechner gemeldet, dass er sämtliche Steuerleitungen erfolgreich umgeleitet hatte.
Auch wenn es die Shuftarr noch nicht einmal ahnten: Die WUUSTA war vollkommen in der Hand des jankarischswoofonischen Einsatzkommandos. Wann immer sie es wollten, konnten Roxo und seine Leute jeden Befehlsimpuls aus der Kommandozentrale nach Belieben überlagern.
Alle, ausnahmslos alle Fäden liefen nunmehr in ihrem Brückenkopf zusammen.
. Umgekehrt existierte der Lagerraum, in dem sie ihre Operationsbasis installiert hatten, für den Rechnerverbund des Schiffes nicht mehr - genauso wenig wie die zur Krankenstation gehörige Abstellkammer, in der Vett und Szam-Soon zwischenzeitlich Zuflucht gefunden hatten. Beide Bereiche waren darüber hinaus mit holografischen Kulissen, von den Swoon modifizierten Deflektorfeldern, lückenlos abgeschirmt.
Nachdem sie gelandet waren und eine große Delegation der Shuftarr das Wazenschiff verlassen hatte, ließ sich Roxo vom Excalibur-Transmitter in die KELTAMMER versetzen.
„Bis jetzt läuft alles nach Plan", verkündete er im dortigen Kommandonest. „Kiv, sind deine Leute fertig?"
„Längst."
„Begrüße das. Na dann, Freunde, ab durch die Transmitter! Immer schön einer nach dem anderen ..."
*
Der Zustand der Zentrale war, technisch gesehen, relativ zufrieden stellend, was man von vielen anderen Sektoren des immerhin fast 200 Meter hohen, etwa 70 Meter durchmessenden Walzenraumschiffes, vor allem von den Maschinenräumen, beim besten Willen nicht behaupten konnte.
Irre, wie versifft hier alles ist, dachte Zim. Jeder einzelne Hebel klebrig. Was sind das bloß für Raumfahrer?
Wie sie ihre wracke Schaluppe.intern nannten, hatte er nicht richtig verstanden. So weit reichten seine Kenntnisse des sowohl in Virginox als auch im ganzen ReichTradom gesprochenen Anguela nicht. Irgendein Slang-Ausdruck, der mit Saufen zu tun hatte.
„Habt ihr hier so was wie Aufzeichnungsgeräte?", fragte Gucky beiläufig.
„Na sicher", grollte der größte der Reptiloiden, der von den anderen offenbar als Kommandant und Wortführer akzeptiert wurde. „Perfekt funktionstüchtig, erst vor wenigen Jahren gewartet. Wieso?"
„Unser Herr, in dessen Auftrag wir unterwegs sind", sagte der Mausbiber, „würde euch gerne einmal in Aktion sehen, bevor er den Handel endgültig abschließt."
„Wie, in Aktion?", fragte der angebliche Bordfunker, ein gedrungener Typ, der entfernt einem dicken Olm ähnelte, doch mit
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