2140 - Der kindliche Herrscher
Eltanin für mich hierher bestellst."
„Ich fühle mich geehrt", sagte der Quintane. Troym LeCaro hatte den Schwebesessel mit Gedankenkraft immer noch so gedreht, dass er seine Mutter im Blickfeld hatte. Sie stöhnte leise vor sich hin, schlug aber die Augen nicht auf. Er litt, sie so zu sehen, vielleicht an der Grenze zwischen Leben und Tod. Aber der Anblick, so schlimm er war, quälte ihn persönlich, weil er ihre Milch brauchte. Die Zeit, zu der sie ihn säugte, war längst überfällig. Er hatte Hunger, Hunger und Durst. „Es handelt sich um eine Medikerin", sagte der kindliche Herrscher. „Ihr findet sie in der medizinischgenetischen Station oben auf dem Plateau.
Ihr Name ist Halla GeBur. Sie soll sofort kommen!"
„Ich werde persönlich dafür sorgen", sagte Zazz Kano, verneigte sich und verließ den Raum. Wenn jemand meiner Mutter jetzt noch helfen kann, dachte Troym LeCaro, dann ist es die Ärztin. Sie war die engste Freundin seiner Mutter und hatte auch in jener Zeit zu ihr gestanden, in der sie wegen ihrer Schwangerschaft von zahlreichen Eltanen angefeindet worden war. Nur Halla konnte sie wieder aufrichten, wenn überhaupt jemand in der Letzten Stadt.
Aber nicht nur darauf kam es an. Sie konnte ihn, Troym, ebenso mit der dringend benötigten Muttermilch versorgen. Sie konnte ihn nicht selbst säugen. Aber wenn Corina überlebte, konnte sie ihn an ihre Brust legen. Die Schwelbrände waren gelöscht.
Ein automatisches System sog den Rauch ab und reinigte die Luft. Und nach wie vor, als hätte die Explosion ihm nichts ausgemacht, stand das Holofeld mit dem Symbol des Trümmerimperiums darin. Troym LeCaro zwang sich mit aller Gewalt dazu, sein eigenes Leid für einige Minuten zu vergessen und sich wieder seiner großen Aufgabe zuzuwenden. Er musste mit CAUSIO reden. Nur der Zentralrechner konnte - musste - ihm seine drängenden Fragen beantworten. Er wartete ab, bis die Rettungsmannschaft die Kommunikationszentrale verlassen hatte. Seine Mutter hatten sie versorgt, so gut es ging. Mehr konnten sie nicht für sie tun, und er brauchte ihre Hilfe nicht. „CAUSIO?", rief er laut aus. „Ich höre dich, Troym LeCaro", war die Antwort. Troym war für einen Moment überrascht. Woher wusste der Rechner, wer er war? Sie hatten noch nie Kontakt miteinander gehabt. Aber dann fiel ihm ein, dass CAUSIO seine Augen und Ohren überall hatte. Das jedenfalls wusste er von den Eltanen, von Rokenna. „Bin ich berechtigt, Auskünfte von dir abzufragen?", lautete die nächste Frage des jungen Eltanen. „Du bist der Herrscher", antwortete. CAUSIO. „Ich stehe dir zur Verfügung."
4.
Perry Rhodan In der Letzten Stadt der Eltanen herrschte immer Tag bis auf die Stunden, in denen die Eltanen ihre Wohnhöhlen am Gebirgshang und die wenigen Kuppeln auf dem Plateau künstlich abdunkelten - ob durch schwere Stoffvorhänge oder Dunkelfelder. Chiru Euping landete seinen Gleiter vor einer dieser Kuppeln.
Perry Rhodan und Ascari da Vivo stiegen aus. Die künstliche Schwerkraft von 0,65 Gravos war auch hier wirksam. Sie fühlten sich wohl dabei, und die Luft war für Terraner und Arkoniden gut atembar. Vor der Landung war der Trümmerscout mit ihnen über das Plateau hinweggeflogen und hatte ihnen die Kuppeln, die Museen und die Versorgungszentren gezeigt, in denen die Eltanen alles erhielten, was an Nahrung und Mitteln des täglichen Lebens in der Unterstadt für sie hergestellt wurde. „Eine beachtliche Leistung, diese Letzte Stadt der Eltanen", sagte die Arkonidin. „Vielleicht hätten wir uns doch einer dieser Nullschwere-Adern anvertrauen sollen."
„Vielleicht", sagte Rhodan. „Die alte Technik funktioniert noch. Auch wenn die heutigen Eltanen ihre Funktionsweise nicht mehr verstehen."
„Ich würde mich dennoch nicht dar auf verlassen", sagte Rhodan. „Du wirkst etwas verbittert", warf Ascari ihm vor. „Du etwa nicht?" Der Terraner fixierte die Arkonidin. „Enttäuscht schon, aber es hat keinen Sinn, mit dem Schicksal zu hadern. Wir haben uns in den Eltanen geirrt. Wir haben zu große Hoffnungen in sie gesetzt. Sie sind degeneriert, so, wie meine Vorfahren es einmal waren."
„Das kannst du nicht vergleichen", widersprach der Terraner. Chiru Euping gab ihnen durch eine Geste zu verstehen, dass er sich in das Gespräch einmischen wollte. Die beiden Galaktiker schwiegen und sahen den Medilen erwartungsvoll an.
„Ich habe euch in der Hoffnung hierher gebracht, Troym LeCaro zu treffen. Leider habe ich
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