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2144 - Vor der Konjunktion

Titel: 2144 - Vor der Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beobachten. Es waren einige Tropfen einer farblosen Flüssigkeit. Startac Schroeder verschwand so, wie er es normalerweise bei einer Teleportation tat. Doch Atlan hatte sein Gesicht gesehen. Sein Extrasinn vermittelte ihm, der Mutant könne die Aktion, nicht selbst eingeleitet haben, sondern sei von ihr überrascht worden. Er sah die erschrocken geweiteten Augen Schroeders immer noch vor sich, als der Mutant längst nicht mehr da war.
    Lautlos und blitzschnell zog sich Gusch zurück, schwebte über eine Kante hinweg und sank in die Tiefe. Das seltsame Wesen war nicht mehr aufzuhalten.
    Die Händler redeten aufgeregt miteinander. Offensichtlich hatten sie noch nie eine Teleportation gesehen, so dass sie sich sein überraschendes Verschwinden nicht erklären konnten.
    Der Vertyre sah keine andere Möglichkeit. Er verwandelte sein Äußeres, bildete einen kräftigen Schwanz mit einer breiten Flosse heraus, trieb sich scheinbar damit im Wasser energisch an und schoss schließlich kaum zwei Meter von der Brücke entfernt aus den Fluten. Er flog auf die überraschten Krieger zu, die sich auf der Brücke zusammendrängten und die einen ganz anderen Kampf erwartet hatten. Sie waren bisher davon ausgegangen, dass sie nur ins Wasser zu stechen oder zu schießen brauchten, um ihn zu erledigen. Mit einem Angriff hatten sie nicht gerechnet.
    Rom An Machens verfügte über die Gabe der Para-Modulation. Sie befähigte ihn dazu, die Gestalt einer jeden Wesens form mittels eines hyperphysikalischen Spiegelfeldes darzustellen, so dass diese pseudomaterielle Projektion, deren Ursprung die übergeordnete Matrix des eigentlichen Wesens war, in jeder Hinsicht sinnlich wahrgenommen werden konnte. Er selbst kannte seine Ursprungsform nicht, sondern immer nur das, was er mit Hilfe der durch Para-Modulation erzeugten Spiegelfelder darstellte. Die Urform war für ihn ebenso wie für seine Gefährten irgendwie geisterhaft unwirklich, und er hütete sich davor, überhaupt an sie zu denken.
    Vor undenkbaren Zeiten - vielleicht vor Millionen von Jahren - waren er und andere Vertreter seines Volkes wegen ihrer besonderen Fähigkeiten zu Beherrschern ihres Schwarms ausgewählt worden. Möglicherweise hatten diese Unbekannten ihm und anderen damals die Fähigkeit genommen, sich in ihre Ursprungsgestalt zurückzuverwandeln. Rom An Machens hatte oft darüber nachgedacht, er hatte versucht, das Rätsel seiner Existenz zu lösen. Im Laufe der Jahre hatte er jedoch aufgegeben, da er erkannt hatte, dass er niemals eine Antwort auf diese Fragen erhalten würde.
    Die Krieger auf der Brücke stießen schrille Schreie aus und streckten ihm abwehrend ihre Arme entgegen. Keiner von ihnen richtete seine Waffe auf ihn.
    Viel zu schnell war er über ihnen, stürzte auf sie hinab, warf ein halbes Dutzend von ihnen zu Boden und krachte zusammen mit ihnen auf die Brücke. Das hölzerne Bauwerk war dieser Belastung nicht gewachsen und brach zusammen. Rom An Machens schnellte sich aus dem Chaos aus berstendem Holz und um sich schlagenden Kriegern heraus, traf ins seichte Wasser und erreichte mit zwei schnellen Schritten das Ufer, wo er wieder die äußere Gestalt eines Vertyren annahm. Während die Soldaten noch damit beschäftigt waren, sich aus den Fluten zu retten, eilte er davon. Dabei kam ihm zugute, dass er ein Gebiet erreicht hatte, in dem nicht gekämpft wurde. Hinter einigen Felsen fand er einen ruhigen Platz, an dem er sich ausruhen konnte. Von diesem Platz aus wollte er sich umsehen, ohne sogleich entdeckt zu werden.
    Die Schlacht tobte weiter. Zwischen den Kämpfenden explodierten Granaten mit verheerender Wirkung. Keiner der Krieger sah sich jedoch veranlasst, das Schlachtfeld zu verlassen. Auf den ersten Blick schien es, als ob die bizarr geformten Wesen ohne jegliches Gefühl seien. Sie glichen Bio-Robotern, die keine Angst kannten und die auch dann standhaft blieben, wenn der Kampf längst verloren war. Dazu wollte jedoch nicht passen, dass die Verletzten um Hilfe schrien. Viele von ihnen versuchten ihre Blutungen selbst zu stillen. Mit gelben Fähnchen versehene Helfer eilten auf das Schlachtfeld, um zu helfen, die Wunden zu verbinden und die Verletzten zu bergen. Einige von ihnen wurden von den jeweiligen Feinden gnadenlos niedergemacht.
    Rom An Machens blieb emotional unbeteiligt. Er interessierte sich nicht für die Schlacht. Das Gemetzel ließ ihn kalt. Er kannte die Hintergründe nicht, und er war nicht in der Lage, für die eine oder die andere

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