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2144 - Vor der Konjunktion

Titel: 2144 - Vor der Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Partei Sympathien zu empfinden. Seine ganze Aufmerksamkeit galt jenen Felsen am Wasserfall, zwischen denen er gegen seinen Willen aus dem schwarzen Pulsieren auf diesen Planeten geschleudert worden war. Dort konnte er seinen toten Gefährten Pamor sehen, der seine Gestalt im Tod verändert hatte. Dorthin wollte er zurück, denn er hoffte, dass sich der direkte Weg in eine andere Welt erneut an dieser Stelle öffnen würde, so dass er aus dem Gemetzel fliehen konnte.
    Welch eine Ironie! Zunächst war er vor dem schwarzen Wabern geflüchtet, als sei es mit dem Eingang zur Hölle identisch. Nun sehnte er sich nach seiner Rückkehr, weil es als Einziges Rettung versprach. Wohin es ihn nach der Flucht aus dieser Schlacht bringen könnte, war ihm gleichgültig. Schlimmer als jetzt konnte es kaum werden. Taris war irgendwo in der Gegend. Er musste sich mit dem Gefährten zusammentun! Wenn sie sich gegenseitig unterstützten, konnten sie heil aus dieser Situation herauskommen. Der Vertyre machte eine Felsrinne aus, die in weitem Bogen zum Wasserfall führte und in deren Nähe sich keine kämpfenden Krieger mehr aufhielten. Die Toten, die den Boden buchstäblich übersäten, stellten kein Hindernis für ihn dar. Er beschloss, der Rinne zu folgen und neben dem Wasserfall an den Felsen hochzusteigen. Kaum hatte er einige Meter zurückgelegt, als er eine schwebende Plattform entdeckte, auf der ein Wesen unter einem flimmernden Energieschirm stand, das in eine prächtige Uniform gekleidet war. Zwar besaß es eine humanoide Körperform, war allerdings in Hüfthöhe stark eingeengt. Auf breiten Schultern thronte ein lang gestreckter Kopf mit riesigen Facettenaugen. Vom Nacken aus führte eine schmale Spange mit einem Mikrofon am Ende vor seinen Mund. Rom An Machens erkannte, dass er es mit einer Art Feldherrn zu tun hatte, der den Kämpfenden fortwährend Befehle erteilte, um sie während der Schlacht in die strategisch günstigste Position zu dirigieren.
    Jetzt rührte ihn das Geschehen doch an. Ihn erzürnte, dass ein einzelnes Wesen Hunderte oder gar Tausende in den Tod schickte, während es sich selbst außerhalb jeglicher Gefahr befand. Er glitt geschmeidig aus der Felsrinne heraus und schnellte sich in dem Moment in die Höhe, in dem sich die Antigravplattform genau über ihm befand. Mit einem geschickten Griff öffnete er eine Verriegelung an der Unterseite, und bevor der Feldherr begriff, was geschah, zerstörte er die Steuerung. Die Platte stürzte ab und schlug krachend auf dem Boden auf. Das schützende Energiefeld löste sich auf, das insektoide Wesen verlor seinen Halt. Der Vertyre und sein Gegenspieler sprangen zur gleichen Zeit auf. „Was fällt dir ein?", hallte es Rom An Machens schrill entgegen. Der Translator an seinem Hals übersetzte die Worte sofort. „Wie kannst du dich in das Spiel einmischen? Das wird dich das Leben kosten."
    „Spiel? Du sagst, es ist ein Spiel?", rief der Vertyre. „Natürlich ist es ein Spiel", bestätigte das insektoide Wesen. „Meine Aufgabe ist, das Heer meines Karhyäen zu leiten und zum Sieg zu führen."
    „Dafür sterben Tausende!"
    „Na und? Es gibt genug von den Phaennen. Sie reproduzieren sich so schnell, dass wir steuernd eingreifen müssen, damit es nicht zu viele werden. Ob sie sterben oder nicht, spielt keine Rolle. Wichtig ist allein, dass mein Karhyäe sich seiner Würde entsprechend unterhalten fühlt."
    „Würde! Haben die Phaennen keine Würde?"
    „Das geht dich nichts an. Was treibst du hier überhaupt? Dies ist das Spielfeld meines Herrn. Ohne seine ausdrückliche Genehmigung hast du hier nichts zu suchen. Ich werde dafür sorgen, dass du liquidiert wirst." Das insektoide Wesen zog auf einmal eine Stichwaffe mit armlanger Klinge hervor, führte sie gegen Rom An Machens und versuchte, ihn zu töten. Doch der Vertyre, der etwa einen halben Meter größer war, wich geschickt aus, schlug den Säbel zur Seite und führte dann einen mächtigen Hieb gegen den Kopf des anderen. Er traf seinen Gegner unmittelbar über den Augen. Obwohl er nicht allzu viel Kraft in den Schlag gelegt hatte, zertrümmerte seine Faust den Chitinpanzer. Sterbend brach das insektoide Wesen zusammen. Rom An Machens hielt sich nicht auf. Er rannte über die Felsen und schnellte sich neben dem Wasserfall nach oben. Gleich darauf konnte er einen großen Teil des Schlachtfeldes überblicken.
    Die Zahl der Toten war weitaus höher, als er angenommen hatte.
    Zornig spuckte er aus. Er konnte sich

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