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2144 - Vor der Konjunktion

Titel: 2144 - Vor der Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu bieten schien. „Wenn ich das richtig sehe, gehörst zu den Ordnungskräften auf Vision."
    „Das trifft zu." Der Pfauchone musterte ihn aus leicht verengten Augen durchdringend, als versuche er, ihm ins Innerste zu sehen. „Was gibt es für ein Problem?" Der Mutant deutete nach unten. „Dort an den offenen Feuern wird geschlachtet", sagte er. „Das heißt, wir haben festgestellt, dass eines der Wesen, das getötet werden soll, intelligent ist. Unter solchen Umständen kann man nicht mehr von Schlachten reden, sondern es geht um Mord. Du musst eingreifen und verhindern, dass so etwas geschieht." Der Pfauchone schüttelte verwundert den Kopf. „Offene Feuer? Schlachten? Wovon redest du? Offene Feuer sind in diesen Tagen verboten auf Vision. Zumindest wenn sie außerhalb der dafür vorgesehenen Feuerstellen in den Häusern entzündet werden. Unter freiem Himmel darf es kein offenes Feuer geben."
    „Dann mach die Augen auf und sieh dir an, was da unten los ist!", forderte Trim ihn auf. Er winkte den Pfauchonen zu sich heran und blickte mit ihm zusammen in die Tiefe. „Ich sehe kein Feuer", widersprach der Ordnungshüter. „Und ich kann auch nicht erkennen, dass dort unten irgendjemand getötet werden soll. Mir scheint, nicht ich sollte die Augen aufmachen, sondern du!"
    Atlan stand neben ihnen. Er war sich vollkommen sicher, dass er noch vor wenigen Sekunden mehrere offene Feuer in der Menge der Besucher gesehen hatte, die sich in den Straßen und Gassen drängten. Doch nun gab es kein Feuer mehr, und die antilopenähnlichen Wesen, denen ihre Sorge galt, waren verschwunden. Startac hatte eine Reihe von saftigen Früchten nach unten geschleudert. Sie waren gegen den Brunnen geprallt und hatten dort große Flecken hinterlassen. Jedenfalls vor wenigen Minuten noch. Nun aber war von ihnen nichts mehr zu sehen. Der von einer schier unübersehbaren Menge gefüllte Platz unter ihnen bot sich ihnen dar, als sei absolut nichts Ungewöhnliches geschehen. „Du hast dich geirrt", sagte der Pfauchone. „So etwas kommt vor. Das macht die Anspannung vor dem großen Ereignis der Konjunktion. Das hat auch schon andere Wesen verwirrt." Er deutete zu dem geheimnisvollen Turm Riks hinauf. „In seinem Schatten scheint manches anders zu sein, als es sich in Wirklichkeit gestaltet. Es gibt immer wieder Besucher, die so beeindruckt sind, dass sie die Übersicht verlieren. Es kann natürlich auch sein, dass einer der Markthändler euch einem Halluzinogen ausgesetzt hat, weil er hoffte, euch auf diese Weise etwas andrehen zu können. Es ist bekannt, dass einige der Händler mit diesem Trick arbeiten."
    Trim wusste nichts zu erwidern. Er hatte in der Tat das Gefühl, den Kontakt zur Realität verloren zu haben. „Wendet euch getrost an mich, wenn ihr Sorgen habt. Ich helfe euch, wenn ich kann." Der Pfauchone neigte grüßend seinen Kopf und entfernte sich. Leise schimpfend blickte der Mutant hinter ihm her. Er war sicher, dass er keiner Halluzination zum Opfer gefallen war. Unsicher betrachtete er seine Hände. An. den Fingern hatten die Farbstoffe der Früchte deutliche Spuren hinterlassen..
    Atlan hob sein Multifunktionsgerät an die Lippen und rief Startac Schroeder. Der Teleporter musste irgendwo in der Nähe sein. Was immer auch mit ihm geschehen sein mochte, er war sicherlich in der Lage zu antworten. Tatsächlich vernahm er kurz darauf die Stimme des Gesuchten, doch sie war so leise, dass er nichts verstehen konnte. Alle Bemühungen, die Verständigung zu verbessern, scheiterten. „Die SOL muss helfen", sagte der Arkonide schließlich. Er nahm Verbindung zur Besatzung des Hantelraumers auf, den er am klaren Himmel sehen konnte. „Startac ist vermutlich in Schwierigkeiten. Ihr müsst ihn für mich lokalisieren. Wo ist er?"
    „Wessen Aufenthaltsort?"
    „Startac Schroeders. Ist die Verständigung so schlecht?"
    „Er ist nicht weit von dir entfernt", mischte sich Myles Kantor in das Gespräch. „Er scheint sich im Bereich der Mediotheken aufzuhalten. Wir können sein Multifunktionsgerät anpeilen."
    „Davon bin ich ausgegangen. Ich benötige seinen genauen Aufenthaltsort."„Wir können nur seine Ausrüstung anpeilen."
    „Und wo ist die?"
    „Im Bereich der Mediotheken", wiederholte Myles Kantor.„Startac scheint sich in einem kleinen Raum aufzuhalten, der mit unbekannten Mitteln abgeschirmt wird. Wir müssten seinen Standort exakter bestimmen können."
    „Könnt ihr verstehen, was er sagt? Bis eben habe ich eine

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