2146 - Die Pangalaktischen Statistiker
bedurft."
„Nein, Pangalaktischer Statistiker! Das ist noch nicht alles. Ihr seid keiner der bei den kosmischen Grundströmungen zuzuordnen. Daher halten euch die Kosmokraten weiterhin unter Beobachtung. Im Fall einer Bedrohung werden sie entsprechend reagieren." Kosmische Grundströmungen! In Riks Ahhani-Ohren klang das überheblich. Tagira reagierte deutlicher als er. „Wir erinnern uns sehr wohl an unsere Herkunft, Cairol." Sie spielte auf die Tatsache an, dass Cynos im Auftrag der Kosmokraten die Schwärme lenkten.
Die Augen des Roboters verdunkelten sich ein wenig. „Es sollte euch zu denken geben, dass man euer Verschwinden in Kys Chamei zwar registriert, aber euch nie vermisst hat." Cairol verschwand spurlos. Rik eilte zu der Stelle, wo der Roboter der Kosmokraten soeben gestanden hatte. Keine Spur.
Die Technotronik entdeckte ein wenig Restwärme, das war alles. Hinweise auf eine Raum-Zeit-Falte oder einen anderen Vorgang gab es nicht.
Ein Ruf Tagiras ließ den Pangalaktischen Statistiker herumfahren. Die blaue Walze verabschiedete sich in ähnlicher Weise. Die Ortung erbrachte kein Ergebnis für die Atmosphäre und die Umgebung des Planeten. Die blaue Walze tauchte nirgends auf. Der Bote der Kosmokraten hatte sich verabschiedet. Die bei den Cynos in ihren Ahhani-Körpern kehrten nach Tagira'ombir zurück. „Bleib bei mir!", bat die ehemalige Mago. „Es wird bestimmt nicht lange dauern, bis die andere Seite sich meldet." Rik schwieg. Das konnte Jahre oder Jahrtausende dauern. Tagira wusste das, ihr ging es um etwas anderes. Sie krochen zurück unter ihre Decke, verbrachten die Nacht im Liebesrausch, bis sie ein Gravitationsalarm aufschreckte. Der Pangalaktische Statistiker Sba meldete Störungen in den optischen Funktionen der Membranen.
Aber diesmal kam der Besuch nicht aus dem Weltraum. Er manifestierte sich in der Tiefe der Planetenkruste, brachte das tektonische Gleichgewicht Ukkhardins für kurze Zeit durcheinander. Mitten aus dem Boden brach ein riesiger Wurm, klatschte auf den Boden in der Nähe Rik'ombirs, schrumpfte anschließend zu einem kleinen Mann von kaum einem Meter Größe. Geduldig wartete das Wesen, bis sich die Statistiker eingefunden hatten. „Nennt mich Goriatch, den Günstigen. Ich bin der Kundschafter der Chaosmächte. Uns ist eure Existenz nicht verborgen geblieben. Ihr solltet euch bald für die richtige Seite entscheiden. Begeht ihr einen Fehler, sind die Pangalaktischen Statistiker Geschichte." Der Gnom wartete erst gar keine Antwort ab. Er verschwand spurlos. Ein winziges, kaum messbares Entzerrungsphänomen begleitete den Vorgang. Gleichzeitig hörte das Rumoren in der Tiefe des Kontinents auf. Lange Zeit sahen sich die Cynos schweigend an. Als Rik sich in Richtung des nahen Archivs wandte, folgten sie ihm.
Sie mussten nicht lange diskutieren. Für Kosmokraten und Chaotarchen stellten sie in gleichem Maß eine potenzielle Bedrohung dar. Mit dem auf Zabar-Ardaran angehäuften Wissen und ihren Fähigkeiten waren sie durchaus in der Lage, die Herrschaft über einen Teil des Universums an sich zu reißen. „Niemand weiß, wie wir uns weiterentwickeln", fasste Fhof es in Worte. „Bleibt es bei dem, was wir heute sind, oder verändern uns die Fragmente weiter?", Sie schwiegen lange. Rik hatte das Gefühl, als drücke sich jeder darum, als Erster eine Antwort zu geben. Schließlich ergriff die ehemalige Mago das Wort. „Beide Seiten befürchten, dass wir Partei ergreifen", sagte sie. „Also sollten wir uns um möglichst große Offenheit bemühen. Wenn alle Daten frei zugänglich sind, bleiben wir neutral. Jeder kann unser Tun verfolgen und seine Schlüsse daraus ziehen."
Jaada murrte. „Das bleibt nicht ohne Folgen für uns, was unseren Status in Wassermal angeht."
„Ich sehe da kein Problem", wandte Tshi ein. „Für die Völker unserer Galaxis bleiben wir Götter. Wir öffnen nur die Archive, nicht etwa die Türme." Riks Gedanken weilten beim nächsten Schritt.
Wenn sie die Archive öffneten und jedem Fremden den Zutritt gestatteten, würden es eines Tages Millionen von Besuchern sein, nicht aus Wassermal, aber aus fremden Galaxien. Sie würden Zabar-Ardaran geradezu stürmen. Deshalb mussten die Cynos den Mythos von den allwissenden Göttern stärker ausbauen. Auf die Pfauchonen als oberste Schutzmacht Akhimzabars kam eine vielschichtige Aufgabe zu. „Wir erhöhen die Zahl der Archive um das Hundertfache", schlug Tshi vor. „Ich vernetze sie untereinander, aber
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