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2146 - Die Pangalaktischen Statistiker

Titel: 2146 - Die Pangalaktischen Statistiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beugte sich über einen der Schreiber, starrte auf die Tafel. „Sie notieren das, was ich an Wissen in meinem Turm erfuhr, bevor ich aus ihm floh", stieß er hervor. „Aber das ist ..."
    „Unglaublich!", nahm ihm Tshi das Wort aus dem Mund. „So habe ich es genannt. Es ist großartig. Keiner konnte mit einer solchen Entwicklung rechnen. Sie erleichtert uns die Existenz."
    „Die Membranen haben das mentale Potential nicht aufgesogen, zumindest nicht vollständig", sagte Tagira. „Ein bisschen ist in den Ahhani übrig geblieben. Es schafft eine psionische Verbindung zwischen dem, was wir über die Membranen in Erfahrung bringen, und ihren Gehirnen. Alles, was an neuen Eindrücken und Informationen in ihrem Bewusstsein auftaucht, schreiben sie sofort nieder."
    „Damit verlieren die Archive in den Turmstädten ihre ursprüngliche Funktion." Tshi blickte in die Runde. „Mit diesen Möglichkeiten der Datenübertragung scheint mir eine Vernetzung aller zehn Datenbanken zu einer umfangreichen Chronik sinnvoll. Ich werde ein System entwickeln, nach dem das Wissen in den Speichern abgelegt wird."
    „Zerbrich dir den Kopf, ob wir mit unserem alten Cynowissen nicht eine mentale Schnittstelle konstruieren sollten", sagte Rik zu Tshi. „Sie würde uns den Zugriff auf alle Daten ermöglichen, ohne dass wir jedes Mal aus unseren Türmen herabzusteigen brauchten." Tshi machte sich mit Feuereifer ans Werk. Tagira half ihm dabei, während Rik und die übrigen Gefährten in ihren Türmen den Traum der Ewigkeit träumten. Unaufhörlich strömten Informationen auf sie ein, schlugen sie in ihren Bann. Immer dann, wenn ihre Gehirne die Fülle der Eindrücke und Daten nicht mehr verkraften konnten, legten sie eine Ruhepause ein. Die Zahl der Schreiber in den Archiven verzehnfachte sich. Die Zahl der Archive nahm ebenfalls zu.
    Die kurzen Ruhepausen verbrachte Rik zusammen mit Tagira. Sie unternahmen Ausflüge auf Ukkhardin. Im Zeitraffer wurden sie Zeugen des Niedergangs der Ahhani. Innerhalb der ersten tausend Jahre sank deren Zahl von einer Viertelmilliarde auf hundert Millionen. Nach fünftausend Jahren lebten nur noch zwanzig Millionen, nach zehntausend Jahren waren es fünf Millionen. Auf diesem Level pendelte sich die Bevölkerungszahl der Ahhani ein. Die ehemaligen Cynos fühlten sich hin und her gerissen zwischen ihren Türmen und der Pflicht, den Ahhani zu helfen. Das Volk, das unter ihren Fittichen groß geworden war, durfte nicht untergehen. Ohne die Schreiber gab es keine Archive und keine Chronik des Universums mehr.
    Die Pfauchonen nahmen die Renaturierung ganzer Landstriche Zabar-Ardarans in Angriff. Ein Großteil der über zweitausend Orbitalfabriken verließ seinen Standort, machte sich auf den Weg in andere Sektoren des Pfauchonischen Reiches. Über Zabar-Ardaran wurden sie nicht mehr gebraucht. 54 Fabriken reichten aus, um die Restbevölkerung zu ernähren und mit allem zu versorgen, was sie zum Leben brauchten.
    Die Ansprüche der Ahhani gingen zurück. Sie fanden ihr Glück in der Tätigkeit als Schreiber in den Archiven. Nach zwanzigtausend Jahren lebten die Einheimischen nur noch in den zehn Städten und deren unmittelbarer Umgebung. Parallel dazu festigte sich in diesem Zeitraum die Legende von den Göttern in ihren Türmen. Die Völker von Wassermal fingen an, sie auf Grund ihrer Tätigkeit als Statistiker zu bezeichnen. Im gleichen Zeitraum verlor sich bei den Ahhani das Bedürfnis auf einen eigenen Volksnamen. Sie nannten sich Schreiber, eine Weile später und in Anlehnung an ihre Tätigkeit auf Vision dann Visienten. Knapp vierzigtausend Jahre nach der Fertigstellung des letzten Turms setzte sich für die Götter in ihren Türmen der Name Pangalaktische Statistiker durch. Er gefiel den ehemaligen Cynos am besten. Sie lebten in ihren Türmen. Kaum einer der Visienten kannte ihre Gestalt. Die Götter traten nicht mehr offen in Erscheinung, sie bewegten sich unerkannt. Es festigte ihren Mythos, dass sie tatsächlich Götter waren und nicht nur gottgleiche Wesen. Der Mythos wuchs, aber den Niedergang konnten sie damit nicht aufhalten.
    Die Zeitabstände, in denen sie sich trafen, wurden immer länger. Dafür liebten sie sich umso inniger. Manchmal kehrte Rik ratlos in seinen Turm zurück. Die Mago verhielt sich, als sei jedes Zusammensein ihr letztes. „Worauf wartest du?", fragte er sie. „Womit rechnest du? Gibt es etwas, das wir wissen müssten?"
    „Nein. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich die

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