2146 - Die Pangalaktischen Statistiker
Swelden-System", sagte er. Graue Marliten waren gewitzte Händler, vor allem aber zuverlässige Spediteure. Entsprechend verfügten sie über eine große Flotte von Transportschiffen, allerdings ohne eine schlagkräftige Bewaffnung. Gegen die Flotten aus der Ferne hatten sie keine Chance.
Tagira traf ein. Ihr Erscheinen erzeugte beträchtliche Unruhe unter den Pfauchonen, das Idealbild einer weiblichen Artgenossin faszinierte. Die Pfauchonen glaubten ebenso fest wie die meisten anderen Völker Wassermals an körperlose Entitäten in den Türmen, die sich jeweils in der Gestalt des betreffenden Volkes manifestierten. „Eine Delegation Khokoh-Schädel hat ihre Hauptwelt Khoh verlassen", berichtete die Mago. „Ihr Schiff fliegt mit ständig wechselndem Kurs durch die Galaxis. Es ist offensichtlich, dass sie Kontakt zu den Fremden suchen." Rik konzentrierte sich auf seine Membran. Ihre Intensität war deutlich schwächer als im Turm, aber über die eigene Galaxis lieferte sie zuverlässige Daten. Das Treffen kam zustande, aber die Fremden zeigten kein Interesse an einer Kommunikation. Mit einem einzigen gezielten Schuss vernichteten sie das Schiff mitsamt der Delegation.
Die Köpfe der Khokoh ähnelten humanoiden Totenschädeln, wie die Cynos sie im Laufe ihres Lebens in einigen Galaxien gefunden hatten. Die Körper der Wesen erinnerten Rik ein wenig an die Ahhani aus der Zeit, als sie ihnen zum ersten Mal begegnet waren. Khokoh waren gleich groß, besaßen einen schmächtigen Rumpf und fleischlose, dürre Ärmchen. Die meisten von ihnen trugen schlotternde Hemden, die fast bis zum Boden reichten. Der hochgestellte Kragen verdeckte den Blick auf den Hals. Die Füße steckten in dicken Stiefeln, die ihnen Halt gaben. Wenn sie sprachen, befeuchteten sie mit der dunkelblauen Zunge oftmals die Haut um die knochigen Mundwülste.
Rik schien es, dass sie es umso häufiger taten, je aufgeregter sie waren. Dass er als Idealgestalt aus ihrem Volk den Turm verlassen und zu ihnen an den Rand des Spiegelfelds gekommen war, trug nicht gerade dazu bei, sie ruhiger werden zu lassen. „Wir helfen euch", verkündete er, als die Khokoh ihren Trauergesang beendet hatten. „Schiffe der Pfauchonen bringen euch von eurer Heimatwelt weg."
„Die Zeit rinnt uns durch das Sieb. Unsere Heimatwelt existiert noch, aber bald nicht mehr." Sie konnten nicht wissen, dass die Fremden eine ihrer Flotten in der Nachbarschaft Khohs zusammenzogen. Dennoch betrachteten sie den Untergang ihrer Welt als Tatsache. Vielleicht spürten sie das, was sich in der nahen Zukunft ereignete, vielleicht handelte es sich um Hysterie. „Geht jetzt!", sagte er. „Am Raumhafen stoße ich zu euch. Gemeinsam mit der Göttin Tagira fliegen wir nach Khoh."
Eine Flotte aus zweihundert Schiffen befand sich schon auf dem Weg dorthin. Sie würde den Planeten in wenigen Stunden erreichen. Der Auftrag der Pfauchonischen Kommandanten lautete, möglichst viele Khokoh in kurzer Zeit zuevakuieren. Ihr Volk war nicht groß, zwanzig Millionen Individuen.
Sie lebten in kleinen Gesellschaften von hundert bis zweihundert Artgenossen auf den fast hunderttausend Inseln ihres Planeten. Seit Jahrtausenden verfügten sie über eine Flotte leichter und schwerer Ozeansegler. In moderner Zeit waren solargetriebene Turbinenschiffe hinzugekommen. Die Vorzüge der Raumfahrt hatten sie erst durch die Pfauchonen kennen gelernt. Von ihnen hatten sie nach und nach mehrere pfeilförmige Schiffe für den interstellaren Flug erworben.
Die Khokoh kehrten so schnell wie möglich zum Raumhafen zurück. Rik suchte den Treffpunkt auf. Tagira wartete schon. Zusätzlich zu ihrem Einsatzanzug trug sie zwei schwere pfauchonische Handstrahler mit Multifunktionsautomatik. Von Aussehen und Inhalt ähnelten sie den Waffen, die sie selbst damals bei der Landung auf Zabar-Ardaran mit sich geführt hatten. „Wir werden sie brauchen, Kewin", sagte sie und reichte ihm einen.
Er wog ihn prüfend in der Hand. Für Ahhani war der Strahler recht schwer, als Pfauchone jedoch bereitete es ihm keine Mühe, ihn auch ohne Antigravunterstützung zu schleppen. „Jaada und Fhof sind auf dem Weg nach Pfauchon", berichtete die Mago. „Raud und Sba erreichen in Kürze ihr Ziel auf der Stützpunktwelt Durvinon. Ipox, Iff und Kad fliegen jeweils einzeln in Schiffen zu den Welten der Ayrfi, der Riskemischen Vaal und der Kichi Ihatha." Neben den Pfauchonen zählten sie zu den wichtigsten und am weitesten entwickelten Völker
Weitere Kostenlose Bücher