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2146 - Die Pangalaktischen Statistiker

Titel: 2146 - Die Pangalaktischen Statistiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mago. Er streichelte über ihr Gesicht. Sie reagierte mit einem Zucken der Augenlider. Rik rollte sich auf den Rücken. Inzwischen existierten vier Kampflinien am Rand des Sonnensystems. Er entdeckte Lichtblitze, die kreuz und quer auf engem Raum zuckten. Kurz darauf spielte sich ein ähnlicher Vorgang an einer anderen Kampflinie ab. Tagira stöhnte. Sie wälzte den Kopf hin und her, zuckte mit dem Körper auf und ab. Sie bewirkt das, stellte er fest. Schon einmal hatte sie erreicht, dass Raumschiffe sich gegenseitig beschossen, damals beim Angriff der Ayrfi auf Bikarra. Das Gesicht und der Hals der Mago färbten sich dunkel. Rik erschrak. Tagira schwitzte Blut. In winzigen, Tröpfchen quoll es aus der scheinbar porenlosen Alabasterhaut. Ihr Atem ging rasselnd, der Puls raste.
    Auf der gegenüberliegenden Seite der Sonne ging ein riesiger Stern auf. Rik schloss geblendet die Augen, flüchtete sich in die Sichtweise seiner Membran. Der Gegner hatte soeben eine der wichtigsten Verteidigungslinien Pfauchons vernichtet. „Soner an alle! Die gegnerischen Einheiten verwenden eine Waffe, gegen die unsere Schutzschirme nichts ausrichten. Wir versuchen, die Stellung so lange wie möglich zu halten. Die Evakuierung wird nicht unterbrochen. Ich wiederhole, die Evakuierung wird nicht unterbrochen." Die Blitze am Himmel hörten auf. Tagira richtete sich mit einem Ruck auf. „Ich kann nicht mehr tun. Die anderen Schiffe besitzen Abwehrmechanismen gegen meinen Einfluss."
    Rik wischte ihr mit dem Ärmel das Blut ab. Er versuchte sie hochzuziehen. Sie schüttelte seine Hand ab. „Ich muss mich regenerieren."
    „Beeil dich!"
    Er starrte zum nächtlichen Himmel empor. Der Äquatorialreigen schob sich nach und nach über den Horizont. Die Monde fingen an zu tanzen.
    Nicht rhythmisch, sondern unregelmäßig. Sie sackten nach unten, hüpften ein Stück zurück, näherten sich einander an, stießen wie gierige Vögel auf den Planeten hinab. Die Schwerkraft Pfauchons erhöhte sich übergangslos um etwa 0,3 Gravos. Rik stieß einen Schrei aus. Der riesige Stern, den er hatte aufgehen sehen - erst jetzt begriff er, was wirklich geschehen war. „Sie haben Luster in Brand gesetzt. Der Gasplanet explodiert!" Tagira seufzte. „Ich weiß. Uns bleiben ein paar Minuten, nicht mehr." Er folgte ihrem ausgestreckten Arm, sah den Feuerkorridor hoch über Pfauchon. Dort fochten die letzten Verbände der Pfauchonen einen vergeblichen Kampf. Mit Hilfe der Membran entdeckte er dazwischen ein paar vereinzelte Schiffe, keine Kampfeinheiten. Im Feuerschutz der Schlachtschiffe versuchten sie, aus der Nähe des Planeten zu verschwinden. Sie schafften es, weil Dutzende von Schiffsbesatzungen ihr Leben für sie opferten. Anschließend suchten auch sie ihr Heil in der Flucht.
    Rik schaltete sein Funkgerät ein. „Soner, wir sollten verschwinden!"
    „Rik?" Der Aufschrei des Admirals klang verzweifelt. „Wo steckst du?"
    „Auf dem Plateau. Wir verlassen euch in Kürze. Komm zu uns!"
    „Bringt euch in Sicherheit. Wir verteidigen den Planeten bis zuletzt."Die Funkverbindung brach ab. Übergangslos schnellte die Schwerkraft um zwei Gravos in die Höhe. Der Andruck zwang Rik in die Knie. Er spürte, wie fünfdimensionale Schockwellen durch das Sonnensystem rasten, wie sie die Schwerkraft erschütterten.
    Tagira deutete hinauf zu den Monden. Vor der sich über den Himmel ausbreitenden Feuersbrunst prallten die ersten beiden Trabanten aufeinander.
    Sie zersprangen wie Glas. Der Boden schüttelte sich. Das Plateau erhielt Risse. Die Sonne kehrte scheinbar über den Horizont zurück. Sie blähte sich auf. Rik spürte den Druck von Tagiras Fingern an seinem Handgelenk. Um ihn herum wurde es dunkel. Als seine Sehfähigkeit zurückkehrte, hingen sie hoch über Pfauchon. Um sie herum wölbten sich die Schutzschirme ihrer Einsatzanzüge. Die letzten Verteidiger zogen sich zurück. Nur die Bodenforts in den Hügelketten schossen noch Abwehrfeuer. Das leuchtende, planetenumspannende Netz aus Geomantit-Gebäuden verblasste im grellen Licht des sich ausdehnenden Sterns. In wenigen Stunden würde die Sonne die Trümmer Pfauchons und seiner Monde verschlingen.
    Soner, dachte Rik, du solltest deine Meinung ändern. Dein Volk braucht Männer wie dich. Wo fing Heldentum an, wo endete es? Auf diese Frage würde es nie eine allgemein gültige Antwort geben. Tagira deutete mit dem Arm auf die winzigen Positionslichter in der Ferne. Wieder wurde es schwarz vor Riks Au- gen. Diesmal

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