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2150 - Festung der Inquisition

Titel: 2150 - Festung der Inquisition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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viel, um es auf die Schnelle überhaupt erfassen zu können!
    Zim war sich sicher, dass erst die Ausdrucke von Gesamtsicht und Detailausschnitten, in aller Ruhe betrachtet, den wahren Eindruck widerspiegeln konnten. Zur Zeit verstärkte sich nur das Frösteln, das dem Emotionauten die Kopfhaut zusammenzog und eisige Schauer den Rücken hinaufjagte.
    Die überdimensionierten Aufbauten am Ende der sechs in gleichmäßigen Abständen auskragenden Auslegerbrücken erinnerten ihn irgendwie an Burgen oder chinesische Häuser. Oder an altmodische Observatorien, dachte er, unten rund, mit einer aufgesetzten viereckigen Konstruktion in der Mitte und einer Pilzhaube obenauf. Aber jeder Aufbau ist anders gestaltet ...
    Hätte man ihn gefragt, was das Gebilde insgesamt denn nun sein mochte, hätte er spontan geantwortet: „Eine Festung!"
    Eine Festung, die einschließlich der sechs Ausleger einen Gesamtdurchmesser von vierundzwanzig Kilometern und eine Gesamthöhe von einundzwanzigeinhalb Kilometern erreichte! Aber damit nicht genug. Ein weiteres Datenholo präsentierte Einzelheiten zu den sechs Satelliten: Länge der Auslegerbrücken: drei Kilometer. Breite der Auslegerbrücken: eins Komma sechs Kilometer. Höhe der Auslegerbrücken: null Komma neun Kilometer. Gesamthöhe der Satellitenstationen: sechs Komma fünf Kilometer. Durchmesser der Satellitenstationen: drei Komma fünf Kilometer. Höhe der Plattform: ein Kilometer. Höhe der Burg: drei Kilometer. Durchmesser der Burg: zwei Kilometer. Höhe Bodenkonus: zwei Komma fünf Kilometer. Maximaler Durchmesser des Bodenkonus: eins Komma sieben Kilometer.
    Zim wusste nicht, welche Funktion der Festungskörper oder die angehängten Plattformen hatten. Er wusste nur eins: Das Objekt war riesig, und es war wichtig.
    Das erkannte er schon allein daran, dass eine Traube aus 5000 Katamaren und 15.000 Polizeischiffen der Valenter die Festung umgab.
     
    *
     
    „Wir haben die Kodes schon vor Wochen geknackt", sagte Cita. „Jeder Zweifel ist ausgeschlossen.
    Wir haben mittlerweile mehrere Funksprüche abgehört, in denen das Objekt als Festung der Inquisition benannt wird."
    „Das allein bedeutet noch gar nichts", sagte Coa.
    Zim seufzte. Er wusste nicht, warum die Kommandantin sich aus irgendeinem Grund gegen die Wahrheit sperrte.
    Doch die aufgefangenen Funksprüche ließen keinen Zweifel zu. Bei der Festung der Inquisition handelte es sich eindeutig um die Befehlszentrale der Inquisition der Vernunft. Wahrscheinlich wurde von hier aus das Reich Tradom gesteuert!
    „Coa", sagte Benjameen, „ich möchte es noch einmal versuchen."
    Die Kommandantin sah den Arkoniden emotionslos an. „Du erhoffst dir wirklich eine Chance?"
    Coas Stimme klang noch immer völlig unbeteiligt. Nichts wies darauf hin, dass sie sich Sorgen um den Zeroträumer machte. Manchmal hatte Zim seine Schwierigkeiten mit der Kommandantin.
    „Wir können es nur auf eine Art und Weise herausfinden."
    „Also gut." Coa nickte. „Du trägst die Verantwortung."
    In diesem Augenblick war die Kommandantin der JOURNEE Zim wieder einmal völlig fremd.
    Benjameen nahm in dem Sessel hinter seiner Stationskonsole Platz. Tess trat zu ihm. In ihrem Blick lag Besorgnis.
    Innerhalb von zehn Sekunden war Benjameen eingeschlafen und offensichtlich in einen Zerotraum versunken.
    Diesmal wachte er nicht sofort wieder auf.
    Nach zehn Sekunden brach ihm kalter Schweiß aus den Poren.
    Nach zwanzig Sekunden begann er zu zittern.
    Nach einer halben Minute wurde sein Körper geschüttelt, offensichtlich von einer Kälte, die niemand außer ihm wahrnehmen konnte.
    Nach einer Minute schrie Tess laut auf und rief nach Medorobotern, die Benjameens Zustand stabilisieren sollten.
    Doch als sie ihn gerade erreichten, schlug er die Augen auf.
    Sein Blick war ins Leere gerichtet. „Diese Kälte", murmelte er. „Diese Kälte."
    „Was ist passiert?", fragte Coa.
    Der Arkonide antwortete nicht, schien ihren Satz nicht einmal gehört zu haben.
    Erst als Tess mit der rechten Hand sanft über seine Wangen strich, über seine Stirn, reagierte er wieder auf seine Umwelt.
    „So furchtbar kalt", murmelte er. „So eisig ..."
    „Ben", flüsterte Tess, „ganz ruhig, du bist in Sicherheit ..."
    Der Arkonide rührte sich nicht.
    Tess beugte sich über ihn.
    „Ein Traum", murmelte da Jacinta.
    „Ich erwache aus einem Traum. Alles ist nur ein Traum."
    „Was ist geschehen?"
    „Ich... ich habe kurz Kontakt mit einem Geist gehabt, der zugleich flüchtig

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