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2150 - Festung der Inquisition

Titel: 2150 - Festung der Inquisition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nichts. Ein Niemand.
    Selbstverständlich war ihm klar, dass er in der Festung weder seinen Sessel noch seinen Degen oder eine andere Waffe mit sich führen durfte. Er musste auf alles verzichten, was ihm den bevorstehenden Gang vielleicht erleichtern könnte.
    An diesem Ort war er ein Befehlsempfänger. Nicht mehr und nicht weniger.
    Er berührte den Boden der Festung unmittelbar vor einem Trupp E'Valenter, die ihn bereits erwarteten. Sie waren zwar bewaffnet, hatten ihre klobigen Kombigeräte jedoch noch nicht gezogen.
    Zumindest diese Ehre erwies man ihm.
    Die E'Valenter schauten ihn an und schienen ihn zu mustern, aber auf eine seltsam zurückhaltende Art und Weise. Als wüssten sie, was ihn erwartete, und empfänden tatsächlich so etwas wie Bedauern für ihn.
    Lächerlich. Er hatte mehr Wunder des Reiches und der Fernen Provinzen gesehen, als sie alle zusammen jemals schauen würden, und auch wenn sein Leben hier ein Ende finden sollte, stünde er noch immer so unendlich weit über ihnen, dass er nur Verachtung für sie übrig hatte.
    Es war keine normale Eskorte, die ihn hier in Empfang nahm. Der Trupp wurde von zwei Di'Valentern und einem schwebenden Rudimentsoldaten begleitet.
    Zebuck brauchte nicht die geringste Phantasie, um zu wissen, dass dieser Rudimentsoldat nicht sein Freund war. Es handelte sich eindeutig um einen Aufpasser. Mit ihm wollte die Inquisition ihm sagen, dass er in der Festung ein Nichts war.
    Ein bedeutungsloses Nichts, das mit einem Wort, einer Handbewegung auch zu buchstäblich nichts reduziert werden konnte.
    Einer, den die Inquisitoren zum Konquestor erhoben hatten, aber auch einer, den sie nach Belieben fallen lassen konnten, als wäre er niemals geboren worden.
    Niemand sprach. Worte waren überflüssig.
    Die E'Valenter gruppierten sich um ihn herum und setzten sich im Gleichschritt in Bewegung. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich ihrer Geschwindigkeit anzupassen. Er bezweifelte nicht, dass sie ihn über den Haufen rennen würden, sollte er das Tempo nicht halten. Und dann würden sie ihm Energiefesseln anlegen und mitschleifen wie ein Tier. Oder vielleicht, wenn sie gnädig waren, in ein Antigravfeld hüllen und hinter sich herziehen.
    Trah Zebuck lief. Einen Kilometer, zwei, drei ...
    Sie führten ihn durch verlassene Regionen der Festung, in denen sich sonst niemand aufhielt. Er sah endlose, blau schimmernde Böden, Decken und Wände, aus denen die Kälte zu sickern schien, die er schon in dem Augenblick wahrgenommen hatte, in dem er die Festung betreten hatte.
    Irgendwann veränderten sich die Wände. Nun schienen sie zu glühen, leuchteten nicht mehr blau, sondern mit einem so hellen Rot, dass es ihm in den Augen schmerzte. Das Metall oder Verbundmaterial - so es denn eins war - zerfloss an der Oberfläche und bildete Tropfen und Schlieren, die dem Material fast eine organische Substanz zu verleihen schienen. Doch die Wände sonderten noch immer eisige Kälte ab.
    Irgendwann hörte er die Stimmen. Ein Wispern und Flüstern dicht unter der obersten Schicht dieser geheimnisvollen Materie, die das Innere der Festung bildete. Die Worte blieben unverständlich, aber auf eine quälende Art.Oft genug glaubte er, einzelne Silben verstehen zu können, vielleicht sogar Wortfetzen, aber niemals ein vollständiges Wort, geschweige denn einen verständlichen Satz.
    Und all diese Bruchstücke kündeten von Qual. Von endloser, unerträglicher Qual, die die Geister hinter den Stimmen, die er vernahm, trotzdem ertragen mussten, weil es kein Entrinnen für sie gab, niemals geben würde.
    Einen schrecklichen Augenblick lang bildete Trah Zebuck sich ein, auch einer dieser Geister zu sein, die auf unerklärliche Weise in diese glühende und doch so kalte Substanz verschlagen worden waren.
    Er glaubte, ewig leiden zu müssen, zu verbrennen, während ihn gleichzeitig diese unerträgliche Kälte zerfraß ...
    Die Korridore und Antigravschächte der Festung schienen endlos zu sein.
    Endlos und eisig kalt.
    War es eine subjektive oder eine objektive Kälte, die er wahrnahm? Fraß sich bei ihm dieser Permafrost durch die Haut, in sein Fleisch, seine Knochen, schließlich sogar in seine Zellen und ihre Kerne, während ein anderer Delinquent vielleicht eine alles verzehrende Hitze wahrnehmen würde, die ihn innerlich verbrannte und ihm noch stärkere Schmerzen zufügte?
    Aber nein. Der Gedanke war sinnlos, müßig. Zebuck bezweifelte nicht, dass jeder, der die Festung betrat, sie anders wahrnehmen

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