2152 - Der Markt der Ito
Weiße Panther bald in einem Loch aus Depression.
Dabei hätte er es wissen müssen. Auf dem Markt der Ito gab es an die zweihunderttausend Sklaven. Wie wollte man dann lediglich vier dort herausfinden? Doch er gab nicht auf, und am Abend, als die Sonne und der Planet untergingen, geschah doch das Wunder. Ein Prymbo gab zu, die fragliche Gruppe gesehen zu haben. Er habe sogar mit ihrem Sklaventreiber gesprochen. Und er konnte auch die Richtung angeben, in die der Treiber mit seinen Sklaven weitergeflogen war. Der Weiße Panther bedankte sich und hetzte weiter. Der Markt war riesig, er gab sich keinen Illusionen hin.
Als er eine verlassene Flugscheibe fand, stieg er hinauf und flog mit ihr weiter. So gelangte er von einer Plattform auf die andere, traf alte Bekannte und musste jedes Mal enttäuscht wieder aufbrechen. Bis er mitten in eine Patrouille der E'Valenter hineinflog ...
Benjameen da Jacinta überkam ein Gefühl der Erleichterung, ja des Triumphs. Sie hatten nach den vielen Enttäuschungen eine Unterkunft - ihre Operationsbasis - gefunden. Natürlich konnte es sein, dass ihre Bewohner die Hütte nur für kurze Zeit verlassen hatten. Aber Benjameen war entschlossen, sie nicht so schnell wieder aufzugeben. „Das nennt man Glück", sagte Tess. „Wer immer hier gehaust hat, er hat nichts zurückgelassen."
„Damit ist unser Rollenspiel mit S-Tr-86860t wohl beendet", ließ der Maahk sich vernehmen. „Ab jetzt machen wir es so, wie Benjameen es vorgeschlagen hat. Er ist unser Sklavenhändler, und wir sind seine Gefangenen."
„Es freut mich, dass du es so siehst, Grek", sagte Benjameen, „zumal ich deine Einstellung kenne."
„Ja", sagte Grek. „Wie können sich fühlende und denkende Wesen in die Sklaverei begeben?"
„Freiwillig ganz bestimmt nicht", antwortete Tess. „Sie alle sind dazu gezwungen worden, gestohlen oder überwältigt. Entführt, oder sie haben im Spiel verloren. Es gibt vielerlei Gründe."
„Unser neues Spiel ist für mich eine große Demütigung", ließ der Maahk sich vernehmen. „Deshalb musst du immer daran denken, dass es nur ein Spiel ist", sagte Benjameen. „Wir können es jederzeit abbrechen."
„Nein", sagte der Wasserstoffatmer. „Wir haben es gemeinsam beschlossen, also spielen wir es auch gemeinsam."
„Gut", antwortete Benjameen. „Es sieht so aus, als hätten wir die Basis, von der aus wir operieren können. Wir werden sie mit allen Mitteln verteidigen. Wenn wir untertauchen und gleichzeitig Informationen sammeln wollen, ist dies der richtige Ort."
„Bist du sicher, dass Rhodan uns ausgerechnet hier suchen lassen wird?", fragte der Maahk. „Natürlich nicht. Deshalb müssen wir ja nach einem mehr versprechenden Ort suchen."
„Hier habe ich etwas!", rief Tess Qumisha, die es sich vor dem einzigen Bildschirm der Hütte bequem gemacht hatte. „Anweisungen für die Benutzer der Unterkunft."
Zahlen- und Buchstabenkolonnen huschten über den Schirm, der formenergetisch gesteuert wurde und leichte dreidimensionale Erhöhungen besaß, in die man hineingreifen konnte. Tess konnte sie durch Berührung anhalten, wenn und wo sie es wollte. So ergab sich das folgende Bild. Die Besucher der Hütte wurden „Mieter" genannt, und genauso wurden sie aufgefordert, eine bestimmte Miete für eine gewisse Zeit an die Ito zu zahlen. Als Benjameen die Höhe der Miete sah, wunderte es ihn nicht mehr, dass ihre „Vormieter" sang- und klanglos ausgezogen waren. Nur die reichsten Händler schienen die immensen Kosten tragen zu können. Aber sie besaßen je eine Million CE-Tradicos. „Ich schätze, wenn wir weiter von hier aus operieren wollen, werden wir das Geld herausrücken müssen", sagte Benjameen. „Kommen die Geldeintreiber hierher?"
„Nein, offensichtlich nicht", las Tess ab. „Es gibt ein Zentralsilo, mitten im Sklavenmarkt. Dort residieren die Ito. Es ist ein raketenförmiges, sehr hohes Gebäude. Dorthin müssen wir."
„Ich glaube, ich habe es bereits gesehen, wenn auch aus der Ferne", sagte Benjameen. „Warte!", sagte Tess. „Hier habe ich weitere Informationen. Die Ito organisieren und verwalten den Markt. Nur sie stellen Energie, Wasser, Nahrungsmittel und so weiter zur Verfügung. Sie sind die Eigentümer und die Polizei des Marktes verantwortlich nur den Valentern und dem Reich Tradom."
„Das heißt, wenn wir die Miete nicht bezahlen ..."
„... bekommen wir ganz banal keinen Strom", sprach Tess seine Gedanken zu Ende. „Und nichts zu essen." Benjameen
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