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2152 - Der Markt der Ito

Titel: 2152 - Der Markt der Ito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nickte. „Heute Nacht unternehmen wir nichts mehr", sagte er. „Wir haben uns einige Stunden Schlaf bitter verdient. Aber gleich morgen früh fliegen wir zu dem Silo und bezahlen unsere Miete. Sonst würden wir unweigerlich auffallen."
    Die Nacht verlief ohne Zwischenfälle. Nur einmal kamen drei Quintanen, die auf der Plattform landeten und die Hütte betraten - wohl in der Hoffnung, sie verlassen vorzufinden. Denn als sie die vier Gefährten sahen, machten sie sofort kehrt und verschwanden in der Dunkelheit. Natürlich drang von den anderen Plattformen Lärm herüber, doch nach wenigen Stunden waren Tess, Benjameen und Grek eingeschlafen. Norman träumte wahrscheinlich schon lange von wunderschönen Klonelefantinnen.
    Am anderen Morgen fühlten sie sich frischer. Nur Hunger und Durst quälten sie. Zwar trugen Tess und Benjameen kleine Nahrungskonzentrate bei sich, aber diese ersetzten keine richtige Mahlzeit. Auch Norman gab ein jämmerliches Bild ab. Nur Grek schien keine ernsthaften Schwierigkeiten zu haben. Wie die Menschen wussten, besaß sein Anzug verschiedene Möglichkeiten, Nahrungsmittel, wenngleich in primitiver Form, zu produzieren und ihm zuzufügen. „Am besten fliegen wir alle zusammen zum Zentralsilo", schlug Benjameen vor. „Wenn wir uns trennen, besteht immer die Gefahr, dass der eine oder andere das Opfer von Sklavenhändlern wird."
    „Und S-Tr-86860t?", fügte Tess hinzu. „Den lassen wir wohl besser hier. Er soll auf die Unterkunft aufpassen und eventuelle Interessenten mit dem Hinweis davon schicken, er warte hier auf eine größere Sklavenlieferung. Außerdem ist er ja nicht unbewaffnet."
    „Noch eins", sagte Benjameen. „Wir treten nicht als Sklaven mit ihrem Führer auf, sondern als Händler. Das erscheint mir vielversprechender." Tess programmierte den Roboter, während Benjameen sich vor den Bildschirm setzte und die dreidimensionalen Erhöhungen genauer betrachtete, die sich aus der Formenergie-Oberfläche erhoben.
    Er war kurz davor, genauere Experimente anzustellen, als Tess ihre Arbeit beendet hatte und zum Gehen aufforderte. Die kleine Gruppe verließ die Hütte und vertraute sich wieder der Flugscheibe an. Die Luft stand, kein Windchen rührte sich. Und es stank furchtbar nach Verfaultem. „Ein raketenförmiges Gebäude", meinte Benjameen, „in der Mitte des Sklavenmarkts. Wie gesagt, ich glaube, ich habe es auf unserem Weg gesehen. Wir müssen ein Stück zurückfliegen."
    „Glücklicherweise besitzt die Antigravscheibe ein Navigationssystem", sagte Tess und lächelte. „Sie wird unseren Weg speichern und uns später zurückführen. Dann sind wir schon nicht auf unsere eigenen Armbandgeräte angewiesen."
    Benjameen übernahm erneut die Steuerung an einer Säule vorne auf der Platte. Es gab mehrere Schalter und Knöpfe daran, dazu einen kleinen Bildschirm. Der Arkonide drückte einen bestimmten Knopf, und die Zahlen, die auf dem Schirm zu sehen gewesen waren, verschwanden. Stattdessen erschienen geometrische Linien, die sich veränderten, wenn Benjameen den Kurs wechselte. Sie flogen in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und hatten auf Anhieb Glück. Nach einer halben Stunde schon sahen sie den Raketenturm des Zentralsilos in der Ferne.
    Als sie schon glaubten, freie Fahrt zu haben, kam es noch zu einem Zwischenfall, der ihre Nerven arg strapazierte. Sie flogen in geringer Höhe über eine große Plattform hinweg, auf der kein Haus und keine Hütte stand. Dafür aber war sie der Aufmarschort für einen riesigen Sklaventransport, den größten, den die Gefährten bisher auf dem Markt der Ito gesehen hatten. „Das sind mindestens hundert Sklaven", sagte Tess. „Und ein Dutzend Treiber."
    Benjameen sah es mit eigenen Augen. Und er sah auch, dass die Sklaven von zwei Dutzend Valentern umgeben waren, die ihre Peitschen schwangen und auf die wehrlosen Geschöpfe herab sausen ließen. Mehrere Sklaven lagen auf der Plattform und hielten sich die Arme schützend vor das Gesicht.
    Grenzenloser Zorn erfasste den Zeroträumer. Er musste an sich halten, um nicht abzuspringen und die Valenter anzugreifen. Tess spürte es. Sie packte ihn am Arm und flüsterte: „Es ist schrecklich, Ben, aber wir dürfen uns jetzt nicht einmischen. Es sind zu viele. Wir hätten keine Chance."
    „Verflucht sollen diese Valenter sein!", sagte Benjameen und ballte die Hände. „Und die Ito, wenn sie sie gewähren lassen!"
    „Schnell weiter!", sagte Tess. „Ich kann es nicht mehr mit ansehen.

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