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2154 - Größer als das Leben

Titel: 2154 - Größer als das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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teleportiert, wo Menta Ant das Computerprogramm der Finanzbehörde manipuliert hatte. Seitdem herrschte auf Celona das Chaos. „Ohne euch hätte es vielleicht nicht geklappt", sagte Grau Loco leise. Der Blick seiner tief liegenden roten Augen, die so stark mit seiner fahlen Haut kontrastierten, huschte dankbar zwischen uns hin und her. Ich nickte nur und schaute an dem Mausbiber vorbei, der noch immer feixend vor mir stand. Der Funker hatte mich mit erhobenem Finger auf sich aufmerksam gemacht. „Was gibt's, Massimo?", fragte ich. Der Terraner räusperte sich. „Ich habe gerade auf der geheimen Valenter-Frequenz eine Nachricht aufgefangen, die dich interessieren dürfte."
    „Spiel sie ab!" Gucky und ich wechselten einen Blick. Steht die Durchsuchung der GOMINE bevor? Wir erwarten sie schon seit unserem Attentat. Ist es jetzt so weit? In diesem Augenblick erwachte die Aufzeichnung zum Leben: „An alle Einheiten. Hier spricht Haan Eiccan, kommissarischer Nachfolger des Obersten Tributeinnehmers. Geschwader 3 bis 5, in Sektor Taro-Tara versammelt ein angeblicher Redner des Trümmerimperiums eine Menschenmenge.
    Greift schonungslos durch. Geschwader 10 bis 12, weiter den Raumhafen überwachen. Die Saboteure müssen gefunden werden. Sucht nach Gewährsleuten des Trümmerimperiums! Eiccan Ende."
    Die Aufzeichnung war beendet. Schweigen herrschte in der Zentrale der GOMINE. Wir alle wussten, was diese Befehle zu bedeuten hatten. Die Blockade blieb weiter bestehen, Und mit jeder Minute, die verstrich, wuchs die Gefahr einer eventuellen Entdeckung.
    Die meisten von uns hatten seit unserem geglückten Anschlag etwas geschlafen. Nicht so ich - und das lag nicht an meinem Amt als Expeditionsleiter.
    Stundenlang hatte ich wach neben Tess gelegen. Für den Mausbiber war Schlaf als Aktivatorträger naturgemäß kein Thema. Als wir hier eingetroffen waren, hatte es auf dem Raumhafen von Celon-Kanta täglich um die tausend Starts und Landungen gegeben. Der Blick auf den Hauptbildschirm verriet: Jetzt herrschte Totenstille. Aber es war die Ruhe vor dem Sturm. Jeden Moment konnten die Valenter in der GOMINE auftauchen. Immerhin waren wir ein seltener Anblick auf Celona. Wir gaben uns als Hijthi aus, Mitglieder eines humanoiden Volkes, das auf der Südseite von Tradom heimisch war. Unser Walzenraumer aus Originalfertigung musste aus der Masse der immer gleichen Schiffsformen herausstechen wie ein terranischer Marder aus einer Rotte Arkon-Segelechsen.
    Die Ermittlungen der Behörden konzentrierten sich auf eine Gruppe von zwanzig Gewährsleuten, Sympathisanten des Trümmerimperiums, der einzigen politischen Opposition, die es im Reich Tradom gab. Niemand ahnte, dass Gucky sie nach dem Attentat in Sicherheit teleportiert hatte. Sie befanden sich bei uns an Bord der GOMINE - und solange die Blockade andauerte, solange es nicht zu einer Durchsuchung kam, bewahrten wir am besten völlige Ruhe. Ein leises Geräusch wie von verdrängter Luft ließ mich herumfahren. „Melde gehorsamst, Chef!", sagte der Mausbiber mit blitzendem Nagezahn. „Ich begebe mich auf eine Mission von höchster Dringlichkeit."
    Seine kleine Hand ruhte auf einem sargähnlichen Gebilde, einem zwei Meter langen silbernen Container, bei dessen Anblick ich unwillkürlich die Brauen hob. Auf dem Deckel und an den Seiten prangten Schriftzeichen im Anguela-Idiom. Mikropositronische Bausteine. Bevor ich eine entsprechende Frage stellen konnte, zwinkerte Gucky mir zu. „Dauert nicht lange." Und schon war er verschwunden. Groll stieg in mir auf. Was fiel ihm ein, auf eigene Faust zu handeln? Und wenn er zehnmal ein Aktivatorträger war! Doch tatsächlich - nach fünf Minuten, in denen ich die immer gleichen Anzeigen auf den Konsolen studiert hatte, die Sichtortungen, Energieausstöße und zahlenmäßigen Aufkommen der Polizeischiffe, war er wieder zurück, allerdings ohne den Container. „Wie wär's mit einer Erklärung?", fragte ich. „Wieso wurde ich nicht informiert?"
    „Wurdest du doch!", sagte er grinsend. „Der Container befindet sich als Frachtstück getarnt auf dem Weg nach Jontagu. Niemand wird den Behälter öffnen, bevor er den Planeten erreicht hat."
    „Zum Teufel! Was soll das Ganze?"
    Aber diese Frage stellte ich schon dem Vakuum, das an der Stelle zusammenschlug, an der eben noch der Mausbiber gestanden hatte.
    Das Nichtstun ging mir allmählich auf die Nerven. Also drückte ich Tess, die in der Zentrale Wachdienst hatte, einen Kuss auf die Wange und

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