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2155 - Zebucks Hort

Titel: 2155 - Zebucks Hort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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empor. In einem Winkel von dreißig Grad glitt er, über das Gelände. Twinny ließ sich nach unten durchsacken. Es war knapp. Einen halben Meter über ihr wanderte der unsichtbare Strahl vorbei. Die Projektion an der Innenscheibe ihres Helms zeigte fünfzig Meter über Grund. Der vorgesehene Landeplatz lag innerhalb der „Belagerungsringe". Bis hierher waren die Gleiter noch nicht vorgestoßen. Zwei Minuten blieben ihr noch. Sie dachte an die anderen Männer und Frauen. Sobald sie den Boden des Raumhafens berührten, blieb ihnen nicht viel Zeit. Ihre Landepositionen lagen ebenso fest wie die Orte, wo sie ihre Hilfsmittel deponieren mussten. Diese würden nach Ablauf eines festgesetzten Zeitraums kleine Zwischenfälle provozieren, falsche Spuren legen und dadurch von der GOMINE ablenken.
    Twinny fixierte den Landepunkt. Erneut wanderte der Such strahl über das Gelände hinweg. Die Valenter rechneten mit einem Fluchtversuch. Wie sie ihn ohne Raumschiffe verhindern wollten, stand auf einem anderen Blatt. Mit den Geschützen ihrer bodengebundenen Fahrzeuge konnten sie ein stehendes Schiff so schwer beschädigen, dass es nicht mehr starten konnte. War es erst einmal in der Luft, konnten sie es zwar vernichten, riskierten aber die Zerstörung ihrer Städte.
    Die Kommandantin setzte sanft auf. Ein Lichtpfeil auf der Innenseite ihrer Helmscheibe wies ihr den Weg. Sie spurtete los. Ihr blieben gerade mal hundert Sekunden, um ihren Teil des Programms zu befolgen. Schräg über ihr hing ein Walzenschiff unbekannter Herkunft. Das Prallfeld, auf dem es ruhte, gab ein leises, unmelodisches Knistern von sich. Twinny sah die Gefahr einer Resonanz, wenn ihr Deflektorfeld diesem altertümlichen Streustrahler zu nahe kam. Das Ausweichmanöver kostete sie zwanzig Sekunden, blieben noch achtzig. Twinny rannte schneller. In einer Situation wie dieser wünschte sie sich, Teleporter zu sein.
    Nach dreißig Sekunden spürte sie, wie ihre Beine schwer wurden. Sie richtete den Blick auf einen imaginären Punkt in Laufrichtung, hielt ihn fest.
    Jetzt ging es besser. Siebzig Sekunden waren vorbei. „Achtzig Sekunden", flüsterte die Positronik des Kampfanzugs in ihrem Innenohr-Empfänger. „Einundachtzig, zweiundachtzig ..." Im Laufen setzte Twinny ein winziges, deflektorgeschütztes Paket auf dem Untergrund ab, exakt an der dafür vorgesehenen Stelle. Sie rannte weiter, diesmal etwas langsamer. Nach dreihundert Metern hielt sie an. Vier Kilometer entfernt entwickelte sich eine Schießerei. Anhand der Emissionsstruktur ermittelte der Orter, dass die Valenter ein paar ihrer Geschütze ausgelöst hatten. Der Beschuss galt einem Pombarenschiff, dessen Besatzung das Feuer erwiderte. Übergangslos entstand ein greller Glutball zwischen den Schiffen, der explosionsartig nach oben stieg und über dem Raumhafen verpuffte.
    Dem Funkverkehr im Anguela-Idiom entnahm Twinny Argolis, dass die Pombaren mehrere Geschützlafetten der Valenter zerstört hatten. Ihr Kommandant drohte mit weiteren Angriffen dieser Art, wenn die Valenter ihren Beschuss nicht einstellten.
    Ein Di'Valenter hatte die Schießerei angeordnet. Er war mit seiner Aufgabe offensichtlich überfordert. Die Tributschmiede beantwortete keine Anfragen der Soldaten. Schiffe mit Vorgesetzten hielten sich keine mehr auf Celona auf. Es gab offensichtlich nicht einmal mehr einen Cy'Valenter als Kommandanten des Planeten.
    Und der Konquestor hatte anderes zu tun, als sich mit Kleinigkeiten dieser Art zu befassen. Twinny nutzte das Emissionsgewirr. Statt den vereinbarten Treffpunkt aufzusuchen, schickte sie Reca Baretus ein ultrakurzes Funksignal. Die Ertruserin gab das Signal zum Aufsteigen. Die autarken Minigeräte waren auf eine halbe Stunde programmiert. Bis dahin mussten die Mitglieder der Landetrupps in ihre Schiffe zurückgekehrt sein.
    Die Kommandantin der LOVELY BOSCYK verlor den Boden unter den Füßen. Im Zeitlupentempo hob der Antigrav sie in den Himmel über Celon- Kanta. Diesmal bewegte sich der Taststrahl von ihr weg. Bis er zurückkehrte, war sie schon weit über ihm.
    Zwischen den Schiffen schossen Valenter und Pombaren immer noch um sich. Auf die Lafettengeschütze antworteten die Insassen des Schiffes mit Bordgeschützen. Twinny passte die Auseinandersetzung ins Konzept. Je größer die Unruhe auf dem Raumhafen wurde, desto näher rückte der Zeitpunkt, an dem sich das erste Schiff über das verhängte Startverbot hinwegsetzte und die Flucht ergriff. Oberhalb von fünf

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