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2161 - Fünf Stunden Hölle

Titel: 2161 - Fünf Stunden Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um endlich die Schleier vor ihren Augen zu vertreiben. „Das ist doch deine Stimme, Perry Rhodan. Was habt ihr mit Fukati gemacht?"
    „Der Rudimentsoldat schläft vorerst. Wir mussten ihn paralysieren, nachdem Og-Cána und Sy-Gúlub die Eskalation nicht mehr unterbinden konnten."
    „Der Paratron um die Station ..." Perry Rhodan lachte leise. „Im Inneren des Schirmfelds haben wir einfache, aber wirkungsvolle Schutzvorkehrungen getroffen."
    Bré Tsinga nickte stumm. Vergeblich versuchte sie, die Schreckensbilder zu vergessen, die Minster Nai Fukati wachgerufen hatte. ,„Ihre Körperfunktionen normalisieren sich", sagte die erste Stimme. Bré erkannte den Chefmediker und Leiter der Bordklinik, den Ara Prak-Noy. Er hatte das schon im Sterben liegende, an einer besonders schweren Form der Parkinsonschen Krankheit leidende Gehirn des Rudimentsoldaten mit einem Dopamin-Präparat gerettet. „Wann kann ich ihn wieder sehen?", fragte Bré. „Bleib noch fünf Minuten liegen, Bré", bat der Ara. „Dann kannst du gehen."
    „Ich will sofort zu Fukati!"
    „Er wird noch eine Zeit lang schlafen. Ich gehe das Risiko nicht ein, ihm auch noch ein Mittel gegen die Paralyse zu injizieren."
    Die Frau setzte sich auf. Ein eher routinemäßiger Blick auf die Zeitanzeige ihres Kombiarmbands zeigte ihr den 14. April, 03.38 Uhr. „So spät?", entfuhr es ihr überrascht. Prak-Noy reagierte nicht darauf. Er hatte sich einem Datenterminal zugewandt. Von ihrem Platz aus konnte Bré Tsinga nur erkennen, dass er eine holografische Abbildung drehte.
    Da auch Rhodan schwieg, fühlte Bré sich zu einer Stellungnahme geradezu gedrängt. „Minster Nai Fukati ist zur Zusammenarbeit gewillt", sagte sie. „Nur muss er permanent heftige innere Widerstände überwinden. Sobald das Thema Inquisition angesprochen wird, schwenkt er um."
    „Weiter!", forderte Prak-Noy, als sie schwieg, um eine Reaktion abzuwarten. Er wandte sich nicht einmal um.
    Bré schwang sich von der Liege, Von ihrem Standpunkt aus konnte sie es nicht richtig erkennen, aber sie glaubte, dass der Ara in die dreidimensionale Abbildung eines menschlichen Gehirns vertieft war. „Ist das Minster Nai Fukatis Gehirn?", wollte sie wissen. „Erst du!", forderte der Ara wortkarg.
    Perry Rhodan fügte hinzu: „Deine Sicht der Vorkommnisse ist wichtig, Bré. Wir wollen keine wissenschaftliche Abhandlung hören, sondern deine persönlichen Eindrücke."
    Sie schaute den Terraner forschend an. Ein Zucken lag um ihre Mundwinkel, dann legte sie die Stirn in Falten. „Wer ist eigentlich das Versuchskaninchen, Perry - Minster Nai Fukati oder ich?" Sie hob abwehrend die Hand. „Nein, sag nichts. Ich will es gar nicht wissen."
    Sie schüttelte den Kopf, wie um den Rest von Benommenheit loszuwerden, und fuhr sich mit beiden Händen von der Stirn aus über die Schläfen abwärts. „Fukati akzeptiert uns. Aber sobald die Sprache auf die Inquisition kommt, fällt er in seine Haltung zurück. Ich kann nicht definieren, ob er sich dieses Zwiespalts selbst bewusst ist, jedenfalls scheint er begierig darauf, Details seiner genetischen Abstammung und der Rettung mit dem Dopamin wieder zu hören. Ich sehe das als typische Anzeichen einer schizophrenen Prägung. Gewisse Denkschemata scheinen so tief verankert zu sein, dass sie keinesfalls einer normalen Entwicklung entsprungen sein können. Vor allem nicht, bedenkt man, dass Fukati in Reagenzgläsern herangewachsen ..." Sie stockte und verbesserte sich: „... herangezüchtet wurde. Das ließ er mich wissen. Leider nicht auch, wie seine Konditionierung herbeigeführt wurde, ob durch stetes Verhaltenstraining und monotone Wiederholung oder hypnosuggestiv. Andererseits konnten die Báalols bislang keinen Hypnoblock oder eine ähnliche Beeinflussung nachweisen."
    Ruckartig schaute sie Rhodan an; aus ihrer vagen Ahnung schien plötzlich Gewissheit geworden zu sein. „Inzwischen liegen Ergebnisse vor? Ist es das, was Prak-Noy begutachtet: eine mentale Blockade oder gar ein mechanischer Eingriff ähnlich der Mentalstabilisierung?"
    „Ganz so einfach ist es wohl doch nicht", antwortete Rhodan. „Jedenfalls konnten bislang keine gekappten Synapsen entdeckt werden. Aber die Auswertungen laufen noch mit höchster Priorität."
    „Also eine dritte Möglichkeit", vermutete Bré Tsinga. „Kein Abtrennen von Gehirnzellen und das Verhindern ihrer Neuorganisation, sondern auf organischem Weg aufgeprägte Denkschemata? Eine Art Chipfunktion im Gehirn, die Fukati nur

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