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2161 - Fünf Stunden Hölle

Titel: 2161 - Fünf Stunden Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Kopf. „Wenn es das ist, arbeite ich künftig ohne Bezahlung." Das war eine Aussage des für gewöhnlich wortkargen Mediziners, die Bré Tsinga ein Schmunzeln entlockte. Geraume Zeit später wurde der Cluster isoliert dargestellt. Jede Nervenzelle glich der nächsten nicht nur wie ein Ei dem anderen, sie waren identisch, ohne jegliche Abweichung, und das betraf nicht nur die Anzahl ihrer Querverbindungen. Sogar in sich waren die Zellen spiegelbildlich symmetrisch, und zwar sowohl über eine horizontale als auch eine vertikale Achse.
    Ihre Anordnung zeigte ebenfalls symmetrische Eigenschaften, wenn auch nur entlang einer einzigen Achse. Diesmal war es der Syntron, der die Fortschreibung übernahm und nach mehreren Spiegelungen eine zweifelsohne kristalline Struktur präsentierte. „Die Struktur eines Schwingquarzes", behauptete Prak-Noy. „Unser Cluster bildet die Basis, die für die fünfdimensionale Ausprägung bedeutsam ist."
    Dass das vermutete Kristallgitter einen violetten Criipas nachbildete, den Hyperkristall, der das am effektivsten nutzbare hyperenergetische Potential aufwies, teilte der Syntron mit.
    Prak-Noy fand dann ziemlich schnell die Abgrenzung des Clusters, Die Axonen, also die langen Zellfortsätze, wiesen jeweils eine atomar verklebte Nahtstelle auf, die, ohne zu wissen, wonach man suchte, niemals aufgefallen wäre. „Eine winzige Zellgruppe im Kleinhirn entscheidet also über Freund oder Feind", sinnierte Bré Tsinga. „Lässt sich die Manipulation mit unseren Mitteln überhaupt rückgängig machen?"
    „Zum Glück ist es keine Manipulation", antwortete der Ara. „Es ist eine künstliche Struktur. Vermutlich das Erzeugnis gentechnischer Serienproduktion. Man hat sie wahrscheinlich deshalb ins Kleinhirn gesetzt, weil das so extrem gleichmäßig gebaut ist und von daher ein Fremdkörper nicht so auffällt, wenn man es untersucht. Wie die Verbindungen ins Großhirn funktionieren weiß ich allerdings nicht."' „Es ist also eine Art Biochip auf nanotechnologischer Basis. Die Mikromaschinen des Reiches Tradom werden mir allmählich unheimlich. Trotzdem...", Bré zögerte, „... angesichts der Milliarden Querverbindungen und der unterschiedlichen Nervenzelltypen kann ein einzelner Knotenpunkt nie die gesamte Persönlichkeit beeinflussen, „„Offensichtlich doch." Prak-Noy atmete tief ein. „Der Biochip verfügt über genügend Einfluss, um den eigenen Willen des Rudimentsoldaten immer wieder zu brechen, Ich vermute dabei vor allem eine virtuelle Wirkung, Der Chip hat mehr als die Effizienz einiger weniger Nervenzellen. Seine Anordnung als Basis eines Kristallgitters führt vermutlich zu einer mehrfachen Spiegelung, sobald er angesprochen wird. Frage mich nicht, wie das möglich ist - das kann heute wohl noch kein Galaktiker beantworten,"
    „Das heißt, der Chip muss entfernt werden. Haben wir die Möglichkeit dazu?"
    „Ich muss mit Rhodan reden wegen der erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen. Das ist schließlich keine normale Operation am offenen Hirn."
    Bré Tsinga musterte den Chefmediker aus zusammengekniffenen Augen. Sie war sich nicht sicher, ob eben Galgenhumor in seinem Satz durchgeblitzt hatte. Das wäre dann allerdings das erste Mal gewesen. ... eine Operation „am offenen Hirn". Der Rudimentsoldat war nur Gehirn, nichts sonst.
    „Keine Antwort von den Dhyraba'Ka tabe?"
    „Keine Antwort, Trah Zebuck."
    Seine allerletzte Hoffnung war, dass die Ehrwürdigen Wissenschaftler die STRUKTUR-Komponente eher in den Einsatz schicken konnten. Auch der strategische Einsatz der Valenter verzögerte sich, bislang waren erst fünfzig große Polizeischiffe am Sternenfenster Pekkouri eingetroffen. Dass eine neue AGLAZAR-Flotte ebenfalls ausblieb, empfand der Konquestor von Tradom als Affront. Wer konnte daran interessiert sein, dass er im Kampf gegen die Galaktiker versagte? Trah Zebuck umklammerte den Degengriff, bis seine Finger schmerzten.
    Vor eineinhalb Einheiten war ein Hyperfunkspruch eingetroffen, dass die Vatiicha in Marsch gesetzt worden waren.
    Trah Zebuck mochte die Schatten nicht. Mitunter machten sie keinen Unterschied zwischen Gegnern und eigenen Truppen, griffen in ihrer Gier dann alles an, was sich bewegte. Er selbst hatte vor langer Zeit diese Erfahrung machen müssen und wäre fast dabei umgekommen, Die Welt der Aufständischen, der sein Einsatz gegolten hatte, existierte nicht mehr. Aber das war ein schwacher Trost.
    Egal von welcher Seite aus er die aktuelle Situation

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