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2162 - Hypersturm

Titel: 2162 - Hypersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mitgenommen und außerhalb der Anlage eingesetzt werden, bedarf dann allerdings nach einiger Zeit der Energieaufladung hier vor Ort."
    Nicht nur den Ka'Marentis hatte plötzliches Entdeckungsfieber gepackt. Gemeinsam traten wir, nachdem Aktakul einen seiner Schweberoboter herbeigewinkt hatte, zu der schwebenden Blase, die unsere Körper umfloss, uns aufnahm und im nächsten Augenblick in einem silbriggrauen Dämmer schweben ließ. Die Hohlblase erreichte nun einen Durchmesser von rund fünf Metern, ihre Wandung wurde transparent.
    Ungeahnte Möglichkeiten!, dachte ich und fühlte, dass mir kühles Frösteln die Kopfhaut zusammenzog, während sich das Raunen der Module verstärkte.
    Zum Flüstern gesellte sich der optische Eindruck einer Art dreidimensionalen Karte. Ich erkannte die scheibenförmige Maschinenhalle, darunter einen riesigen Saal und dachte konzentriert an dieses Ziel. Ohne dass sonst etwas zu bemerken gewesen wäre, bewegten wir uns und versanken im Boden, als handle es sich bei ihm um eine unstoffliche Holoerscheinung. Von den Modulen kam klar verständliches Wispern: ... nach außen wechselwirkungsfreie Strukturfelder durch Kombination von vektoriertem Halbraumeffekt mit Koordinatenverzerrung und innerer Rotation sowie hochgradigem Entrückungsfaktor. Die Staffelanordnung zweier konzentrischer Kugelsphären liefert bei innerer Verschiebung und der damit verbundenen Annäherung aneinander infolge des hypermechanischen Abstoßungseffekts in Form einer Entladungsreaktion den eigentlichen Bewegungsvektor. „Das Mantelfeld der Blase", murmelte ich, „generiert im Inneren eine scheinbar ruhende Enklave im Sinne eines eigenständigen Miniaturkontinuums.
    Bleibt im Verhältnis zur Außenwelt nahezu wechselwirkungsfrei. Gestattet beachtliche Beschleunigung aus dem Stand heraus, abrupte Bewegungswechsel und ein Durchdringen von Fremdmaterie, ohne dazu in den Hyperraum wechseln zu müssen."
    „Dem Strukturlaufen der Paddler und Erranten vergleichbar", bestätigte Aktakul, während die Blase aus der festen Materie hervorglitt und sich dem fernen Boden eines kaum überschaubar riesigen Saals entgegensenkte.
    Ich steuerte die Silberkugel weiterhin mit gezielten Gedanken, dennoch benötigten wir eine ganze Weile, um uns einen Überblick zu verschaffen, obwohl die Hauptlast der optischen Vermessung ohnehin der Roboter trug und uns seine Ergebnisse per Halo anzeigte. Der Hohlraum hatte eine quadratische Grundfläche von rund 12.000 Metern Kantenlänge und eine lichte Höhe von annähernd 1800.
    Abwechselnd chromblitzende und mattschwarze Kugeln von exakt 1624,77 Metern Durchmesser schwebten in Siebenerreihen angeordnet. Insgesamt waren es also 49 dieser Gebilde, jeweils 87,5 Meter voneinander, vom Boden sowie der Decke entfernt, die als Ganzes einen blendfreien Beleuchtungskörper darstellten.
    Genau wie in der Maschinenhalle über uns war auch hier das gleichförmige Summen zu hören. Leider kannten wir nicht herausfinden, was es mit den Aggregatkugeln auf sich hatte, ja nicht einmal sagen, ob sie „nur" Aggregate oder Raumschiffe oder was auch immer waren. Fest stand am Ende, dass sie offensichtlich stabile Materieprojektionen waren - in sich geschlossen, von fugenlos perfekter geometrischer Form, nicht zu durchleuchten oder zu öffnen und nicht einmal von der Silberkugel passierbar.
    Zweifellos würde der Ka'Marentis fortan ein neues Forschungsfeld haben - sofern es seine übrige zeitliche Belastung und die allgemeine Lage zuließen-, während ich, eine auf Faustgröße geschrumpfte Silberkugel im Gepäck, nach drei Tagen Hayok-Aufenthalt wieder mit dem Leka-Diskus startete, um zur Fensterstation EINS zurückzukehren.
    Zuvor erstattete ich der Mascantin Bericht und genoss die freien Stunden mit Uruula. Die iprasanische Feuerfrau war sehnigschlank, durchtrainiert, gesundheitsbewusst und trug das weiße Haar millimeterkurz geschoren. Der eigenwillige Reiz der Stellvertretenden Chefmedikerin der KARRIBO hatte mich gefangen genommen und ließ mich nicht mehr los. Leider sahen wir uns in letzter Zeit viel zu selten.
    In ihren Armen vergaß ich für eine Weile, dass vor dem Erreichen, von EINS die unangenehme Passage durch das Hebewerk anstand, an die es keine Gewöhnung gab. Sie war jedes Mal von neuem eine psychische Belastung. Niemand wurde gern mit dem eindringlichen Gefühl konfrontiert, im nächsten Augenblick sterben zu müssen - gegen die intensiv hochschwappenden Ängste half in diesen Momenten kein noch so

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