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2162 - Hypersturm

Titel: 2162 - Hypersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an das Verweilen im Hyperraum und mussten das Erlebte mittels Tiefhypnose aus ihrem Unterbewusstsein entrissen bekommen?"
    „Richtig." Parrot schnitt eine Grimasse. „Passiert heutzutage nicht mehr. Die Entwicklung ist glücklicherweise nicht stehen geblieben. Vor allem sind die heutigen Geräte nicht mehr so ... hm, klobig."
    „Siehe den Hyperraumspürer der JOURNEE", ergänzte ich mit breitem Grinsen.
    Er winkte ab. „Diesen und das halutische Gerät vor Augen, scheint zumindest eine der Funktionen der AGLAZAR-Aggregate auf der Hand zu liegen: Sie dienen offensichtlich unter anderem als hochwertige Ortungsgeräte!"
    „Also!" Ich stand auf, reckte mich und griff nach der Silberkugel. „Mal sehen, was sich über die weiteren Funktionen herausfinden lässt."
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später hatte ich die Vorbereitungen abgeschlossen und überprüfte den TRUV-Tornister des Schutzanzugs. Das arkonidische Transport- und Verteidigungssystem basierte auf der SERUN-Technologie, fasste deren Möglichkeiten jedoch in rückenlangen, dickbauchigen, Halbfässern zusammen, die am Kombigürtel und den Anzug-Schultersegmenten eingerastet wurden. Das Lebenserhaltungssystem und die mitgeführten Bedarfsgüter konnten für viele Tage das Überleben selbst in widrigster Umgebung sicherstellen. Bevor der Druckhelm aus der Falthalterung glitt, im Halsverschlussring einrastete und sich aufblähte, stoben die meisten Mikromodule als schimmernder Goldflitter davon. Atemgasgemisch zischte in die nun kugelförmige Transparenz-Umhüllung.
    Das Wispern in meinem Bewusstsein wurde kurz lauter. Klarmeldungen. Einige Gruppen stießen blitzschnell zu dem Rechner vor, klinkten sich an das I/O-Terminal und stellten die Verbindung her; untereinander kommunizierten die Module im SHF-Band. Die restlichen Einheiten verteilten sich und formten eine transparente Hohlblase von knapp zweieinhalb Metern Durchmesser mit mir als Mittelpunkt.
    Unterdessen erschienen Symbole auf der eingeblendeten Kommunikationsleiste im oberen Helmbereich. Sämtliche Aggregate von Anzug und TRUV signalisierten volle Funktionsbereitschaft. Neben einer Mikro-KSOL zur von KorraVir nicht gefährdeten positronischen Steuerung waren extrem leistungsfähige Mikro-Gravitrafs, das Gravopak, Deflektor- und Paratronprojektoren vorhanden. Vor allem die Paratronschirm-Projektoren mit dreifacher Schalenstaffelung des Individualschirms boten normalerweise ein hohes Maß an Sicherheit. „Verbindungskontrolle", sagte ich. „Eins, zwei, drei ..."
    „Klar und deutlich."
    Kaum daumennagelgroß erschien an meinem linken Blickfeldrand das Brustbild des Olympgeborenen. Sein Blick war schwer zu deuten - wissenschaftliche Neugier mischte sich mit weiterhin vorhandener Ablehnung. Prakma hielt immer noch nicht viel von meinem Versuch, war andererseits jedoch ebenso an Ergebnissen interessiert.
    Als Versuchobjekt hatten wir ein AGLAZAR-Aggregat ausgewählt, das sich in halber Höhe zwischen Zentrumskugel und Stationsoberseite befand.
    Die leere Halle war vergleichsweise klein, nicht einmal zehn Meter lang. Im Gegensatz zu den Beobachtungen an Bord des, auf Luna untersuchten Doppelrumpfschlachtschiffes gab es hier nur eine sehr geringe Strahlung, was für eine deutlich bessere Abschirmung sprach.
    Oder für Periphereinrichtungen, die den Kräften der Rudimentsoldaten gleichen!, durchzuckte es mich, und ich ließ meine spontane Vermutung von einigen Modulgruppen überprüfen. Das Ergebnis lag mit einer Schnelligkeit vor, die mich selbst überraschte. Sieht so aus, als seien unsichtbare Strukturöffnungen vorhanden, die die Emissionen in eine Art Pararealität ableiten. Interessante Lösung - leider von uns nicht reproduzierbar.
    Vor mir an der Stirnwand wogte das Schwarze Nichts - der kreisrund klaffende Aufriss zum Hyperraum. Die Randkonturen waren verschwommen, schienen sich mitunter auszudehnen und wieder zusammenzuziehen, fast wie bei einem pochenden Herzen. Im nächsten Augenblick glaubte ich mich einem aufgerissenen Maul einer riesigen Bestie gegenüberzusehen - doch so schnell, wie die Eindruck entstanden war, verging er auch wieder. „Es lässt sich zwar nicht sachlich begründen", murmelte ich, „doch irgendetwas an oder in dem Ding scheint tatsächlich zu leben."
    „Bist du sicher?"
    Ich lachte rau. „Nein."
    Die Silberkugel schwoll auf meinen Gedankenbefehl zur Aktivgröße an, umfloss mich und wurde transparent. Während ich sie langsam zu dem AGLAZAR-Aufriss schweben ließ,

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