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2168 - Der Sarkan-Kämpfer

Titel: 2168 - Der Sarkan-Kämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gekommen?"
    Ich richtete meine Frage an den mittleren Therborer namens Azrimin. Er war der Sprecher des aus zwanzig Wesen bestehenden Kollektivs, das mit seiner besonderen Intuition die normale Rechenleistung der Syntroniken an Bord der KARRIBO unterstützte. Wie alle seine Artgenossen erinnerte er mich an einen Dron-Kraken. Er trieb in einem fünf Meter durchmessenden transparenten Halbkugeltank, der auf einem Prallfeldkissen ruhte. „Das Ergebnis der Auswertung liegt seit zwölf Zentitontas vor", blubberte die bräunliche Gestalt. Ihre Tentakel schienen mit der Melodie des Tirivan zu schwingen, als dirigierten sie die uralte Komposition. „Alles weist darauf hin, dass deine Vermutungen den Tatsachen entsprechen. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 93 Prozent."
    Es stimmte also. Mir stellte sich der Halskragen auf. Ich fragte mich einen Augenblick lang, ob ich mir dieses Ergebnis wirklich gewünscht hatte.
    Wenn meine Befürchtungen sich als wahr erwiesen hatten, wollten die Terraner einen Wissensvorsprung erlangen, der ihnen zu gegebener Zeit einen Vorteil über uns verschaffte. Deronka sei Dank, dass ich einen Informanten an Bord der LEIF ERIKSSON hatte. „Ich hatte nicht gedacht, dass das Ergebnis so schnell vorliegen würde", gestand ich. Nur der Korrektheit halber fügte ich hinzu: „Besteht die Möglichkeit, dass die Übermittlung der Zugangskodes einfach vergessen wurde?"
    Azrimins schwingende Tentakel hielten inne. „Wir sprechen hier von professioneller Nachrichtenübermittlung. Standleitungen zwischen der LEIF ERIKSSON und der KARRIBO sorgen dafür, dass ein ständiger Datenaustausch gewährleistet ist."
    „Das heißt ...", erbat ich mir eine klare Antwort. „Das heißt, die Informationen wurden bewusst aus dem Transfer ausgegliedert."Ich bedankte mich bei dem Therborer, worauf er dunkelgrüne Wellen des Wohlwollens über seinen sackförmigen Kopfrumpf huschen ließ, Seine klauengroßen Linsenaugen nahmen einen verklärten Ausdruck an, und die Tentakel begannen wieder im Rhythmus der schwermütigen Melodie zu schwingen. Eine furchtbare Entdeckung, aber sie würde dafür sorgen, dass Ascari mir noch gewogener war - im Gegensatz zu unseren galaktischen Freunden. Die Auswertung war brisant und geeignet, diplomatische Zerwürfnisse herbeizuführen. Aber ich hielt mich nicht lange mit Grübeleien auf, sondern begab mich in eine der abgeschirmten Akustikfeldnischen. „Syntron, eine Verbindung zur Mascantin!" Es dauerte nicht lange, dann erschien in dem Feld vor mir das Gesicht der Dreisonnenträgerin. „Ich grüße dich, Thantan." Sie legte den Kopf schräg und sah mich fragend an. „Ich nehme an, du hast einen wichtigen Grund, mich in einer Besprechung zu stören." In diesem Augenblick war ich froh, dass meine Miene reglos und starr war. Sonst hätte ich ein Lächeln nicht unterdrücken können. Ich wusste, was es mit Ascari da Vivos „Besprechung" auf sich hatte. Um diese Bordzeit trug sie meist mit dem Kabinensyntron Strategiespiele aus, um ihren Scharfsinn zu üben. Wenn es relativ ruhig war wie jetzt, betrieb sie das als Lieblingsbeschäftigung. „Ich habe eine dringende Nachricht für dich", antwortete ich. „Mein Informant an Bord der LEIF ERIKSSON ..."Sie hob ein wenig erstaunt die Braue. „Du hast einen Informanten an Bord des terranischen Flaggschiffs? Warum weiß ich davon nichts?"
    „Ich habe ihn erst kürzlich geworben, durch Eyemalin", sagte ich und zog meine schmalen Lippen in die Breite, damit meine kegelförmigen Zähne aufblitzten. Erfahrungsgemäß wirkte diese Geste auf Weichhäuter besänftigend. „Das ist ein Rauschgift!"
    „So stark, dass wir uns jederzeit auf diesen Informanten verlassen können." Die Wirkung der Droge war mir bestens bekannt. Sie machte körperlich und psychisch abhängig und spornte zu Höchstleistungen an. Zwar führte sie zu einem beschleunigten Alterungsprozess, bei dem der Süchtige innerlich ausbrannte, aber nach außen war davon nichts zu sehen. Natürlich nur bis zu dem tödlichen Kollaps, der irgendwann unvermeidlich erfolgte.
    Ich hatte keine Skrupel, Eyemalin einzusetzen. Niemand führte sich derartige Giftstoffe zu, wenn er mit seinem Leben nicht ohnehin schon abgeschlossen hatte.
    Die Mascantin sah das ein wenig anders. Kein Wunder, wenn man bedachte, wie genusssüchtig und leicht verführbar ihr Volk war. „Welche wertvollen Informationen hast du durch dieses Vorgehen gewonnen?", erkundigte sie sich mit einem Hauch von Zynismus.

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