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2168 - Der Sarkan-Kämpfer

Titel: 2168 - Der Sarkan-Kämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem Holo sah ich die räumliche Anordnung, die unsere Schiffe eingenommen hatten.
    Der Würfel der TEFANI mit seinem Schutzschirm in der Mitte, daneben im Abstand von jeweils 2100 Metern zu seiner genoppten Oberfläche die KARRIBO und die LEIF ERIKSSON, deren Paratronfelder gemeinsam einen Schirm bildeten, der sich in einem gewaltigen dreidimensionalen Ellipsoid um die Achse unserer drei Raumschiffe erstreckte.
    Eine Eustach-Eule, durchfuhr es mich. Mit dem Würfel als Nase und den Kugelraumern als Augen. Das flache Rund der geometrischen Darstellung .erinnerte mich nachhaltig an dieses gefiederte Flugreptil, das auf Dron vom Aussterben bedroht war. „Verbundschirm steht", meldete Kramanlocky. „Durchmesser einundzwanzig Kilometer, Höhe vierzehn Komma acht. Die Báalols stabilisieren." Rhodan verständigte sich per Monitor kurz mit Ascari. Sein Blick huschte dabei immer wieder zu dem Leuchtband am unteren Rand des Bildschirms. „Es hat geklappt", sagte er. „Die TEFANI scheint gerettet zu sein. Jetzt brauchen wir nur noch durchzuhalten, bis Entsatz von unserer Geleitflotte kommt."
    Die Mascantin nickte und musterte ihrerseits eine Anzeige. „Von den 500 Katamaren sind nur noch rund 350 übrig. Unsere Schiffe sind ihnen deutlich überlegen. Sicher können sie bald einige hundert zu unserer Verteidigung abstellen."
    „Seht euch das an!", rief jemand in der Zentrale der KARRIBO. Ich kannte die Stimme. Sie gehörte unserer Zweiten Pilotin Endeora da Tatstran, einer hoch gewachsenen Soralerin, die gewöhnlich nichts so leicht aus der Ruhe brachte. Auch an Bord der ERIKSSON breitete sich Fassungslosigkeit aus. Alle starrten mit Pearl Ten Wafer auf das Holo der energetischen Außenbeobachtung. „Der Paratronschirm!", stöhnte die Kommandantin.
    Es war ein Anblick, der alles in den Schatten stellte, was ich bisher zu Gesicht bekommen hatte. Weder meine Berufung als Sarkan-Kämpfer noch meine Tätigkeit als Sicherheitsexperte bei den Arkoniden hatte mich auf so etwas vorbereitet. Erst schien es mir, als flackere der Paratronschirm nur, wie es manchmal geschieht, wenn ein Schiff in Sonnennähe gerät. Überladungsblitze traten auf, und das Grün der sichtbaren Sekundärstrahlung wurde zu Blau und gespenstischem Rot. Dann bildeten sich Risse, die über die gesamte Oberfläche der Sphäre mäanderten, schwarze Fäden, die tief in die Staffelung eindrangen. Deutliche Anzeichen für eine Überlastung.
    „Die Anzeigen spielen verrückt", meldete Kramanlocky. In der Zentrale brach ein einziges Stimmengewirr aus, das wie aus weiter Ferne zu mir drang. Es war nicht nötig, dass ich alles verstand. Ich wusste auch so, dass sich ein seltsamer Effekt abspielte, der anscheinend allen in der ERIKSSON Rätsel aufgab. Meinen eigenen Leuten an Bord der KARRIBO aber genauso. „Wir wissen nicht, worum es sich handelt", vernahm ich die Stimme der Mascantin, die mit Rhodan über die Standleitung konferierte. „Es ist, als ob sich ein Spundloch in einen übergeordneten Raum aufgetan hätte. Die Energie unserer Paratronschirme strudelt einfach aus unserem Kontinuum hinaus."
    „Das wäre nicht weiter ungewöhnlich", spekulierte Rhodan mehr für sich. „Die Ableitung in den Hyperraum gehört zur Funktionsweise ..."
    „Es ist nicht der Hyperraum ,auch nicht der Halbraum" ,stellte die Mascantin klar. Rhodan schürzte die Lippen und nickte. Ich sah, dass er sich gerade an Tifflor und LeCaro wenden wollte, um sich mit ihnen zu beratschlagen, als abermals ein Stöhnen durch die Zentrale ging. Wer gerade nicht zur Außenbeobachtung geschaut hatte, tat es jetzt. Die Staffelschirme des Paratrons veränderten sich. Die Strukturrisse fächerten durch den Schirm, drangen in die Tiefe, überwanden die Lücken zwischen den Schalen wie schwarze Lichtfinger, die in alle Richtungen stießen. Dann verschwand das Sternenmeer hinter den Energieschalen. Der Paratron wurde undurchsichtig! Sofort meldete sich Lauter Broch't zu Wort. Er war sichtlich aufgeregt. „Das ist nicht nur ein optisches Phänomen. Es betrifft auch jegliche Art der Hyperortung."
    „Wir können nicht mehr empfangen?"„Und nicht mehr senden. Jedenfalls nicht außerhalb unserer Dreier-Formation." Rhodan blickte auf den Monitor, der leicht flirrend einen leeren Kommandosessel an Bord der KARRIBO zeigte. Gleich darauf schob sich Ascari wieder vor die Linse. „Ich habe gerade mit meinem Chefwissenschaftler gesprochen", sagte sie und strich sich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn.

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