2168 - Der Sarkan-Kämpfer
Geheimnis: Wie lange könnt ihr noch durchhalten? Sind bereits schwere Schäden aufgetreten? Doch die TEFANI antwortete nicht. „Was jetzt?", fragte Pearl Ten Wafer von ihrem Platz hinter dem Sessel aus. „Der Würfel wird im Kreuzfeuer der Katamare bald explodieren!" Rhodan schaute kurz in die Runde, aber seine Offiziere und Tifflor schwiegen. Troym LeCaro starrte ihn aus seiner nach oben geneigten Wiege nur ausdruckslos an. Alle schienen der gleichen Meinung zu sein: Das Schicksal des letzten Eltanenschiffs lag in seinen Händen! „Es gibt einen Weg", murmelte er. Erstaunt beobachtete ich, wie er zum nächsten Pult ging und eine Hyperfunkverbindung mit der KARRIBO herstellte. Es dauerte nicht lange, bis Ascaris Gesicht erschien. Was Rhodan wohl vorhat?, fragte ich mich. Wie will er das Feuer von Katamaren unterbinden, wenn diese sich von den überlegenen Verbänden der Galaktiker schlicht und einfach nicht in die Flucht schlagen lassen? Der Resident kam ohne Umschweife gleich zum Thema. „Mascantin, wir müssen eine Entscheidung treffen."
Ascaris Miene war sorgenvoll. Ich zweifelte nicht daran, dass unsere Experten ihr den Ernst der Lage bereits dargelegt hatten. „Wieso erstaunt mich das nicht?"
„Die außer Gefecht gesetzten Katamare sind den noch aktiven Einheiten keine Warnung. Sie feuern stumpf weiter, ungeachtet eigener Verluste. Wir müssen also irgendwie verhindern, dass ihre Strahlen ins Ziel finden."
„Willst du die TEF ANI wegteleportieren?"Rhodan grinste. „Nein, aber ich dachte tatsächlich an Psi-Kräfte, wenn auch zunächst an einen technischen Ablauf. Was hältst du von folgendem Plan ...?"
Als er ihn darlegte, hellte sich das Gesicht Troym LeCaros, der sich hinter dem Residenten aus seiner Wiege emporreckte, mit jedem Wort zusehends auf. Auch die Mascantin begriff sofort die damit verbunden den Chancen. Ich kannte sie gut genug, um zu sehen, dass sie nicht weniger beeindruckt als der junge Herrscher der Eltanen war. „Einverstanden", sagte sie. „Der erste Schritt besteht also darin, dass wir uns der TEFANI bis auf wenige Kilometer nähern." Sie nickte. „Ich werde auf der Stelle alle nötigen Vorbereitungen treffen."
6.
In der Zentrale der LEIF ERIKSSON beschleunigten sich die Abläufe. Die Epsalerin Pearl Ten Wafer schien Ighur da Reomir, dem von mir hoch geschätzten Kommandanten der KARRIBO, in nichts nachzustehen. Hinter ihrem Spezialsessel stehend, erteilte sie eine Reihe von Anweisungen. Sie rief Zim November zu sich. Ich hatte schon von diesem genialen Emotionauten gehört, der Rhodan bei seinem Ausflug in die Andromeda-Galaxis erst kürzlich als Pilot zur Seite gestanden hatte. Kaum zu glauben, dass er noch in der Ausbildung steckte. Er sollte sich nun für den unwahrscheinlichen Fall bereithalten, dass Rock Mozun etwas zustieß, um dann sogleich die Steuerung des Schiffes zu übernehmen. „Lauter", sagte Ten Wafer zu ihrem Funkspezialisten. „Schick eine Nachricht hinaus, dass wir eine Rettungsaktion einleiten! Aber mit Endlosschleife. Wir wollen doch nicht, dass die Eltanen auf uns feuern."
Anschließend richtete sie eine Hyperfunk-Standleitung zur KARRIBO ein, die bei energetischen Interferenzen stabiler als jede Holo-Projektion war, und ging mit da Reomir die bevorstehenden Manöver durch. Der Resident sprach unterdessen per Holo mit einem Báalol. Ich hätte die schmächtige, kahl geschorene Gestalt mit dem ausgezehrt wirkenden Gesicht und den tief liegenden, dunkel umschatteten Augen unter allen Umständen erkannt, und wäre er ein einzelnes Ei in einem Nest von tausend Dron-Eiern gewesen.
A-Lókym! Er leitete die Gruppe der insgesamt sechzig Báalols, die jeweils zur Hälfte auf unsere beiden Schiffe verteilt waren. Ihre paranormalen Fähigkeiten erlaubten es ihnen, Schutzschirme zu verstärken. Rhodan hatte diese Gabe bereits zu schätzen gelernt, als die Terraner durch das Sternenfenster vorgestoßen waren. A-Lókym lauschte schweigend Rhodans Erklärungen. Sein hageres Gesicht blieb reglos. Einsilbig entgegnete er schließlich, dass seine Leute sich mit den Báalols an Bord der KARRIBO zu einem geistigen Block zusammenschließen würden. „Zehn Minuten", sagte er und strich sich über die blauschwarze, von einem violett glitzernden Netzwerk überzogene Kombination.
Trerok, der Chefwissenschaftler meines Schiffes, hatte mir erklärt, dass es sich bei dem Gewebe um IPEV-Psikolon handelte, ein Spezialmaterial auf Hyperkristallbasis, das als Antenne und
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