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2170 - Das Reich der Güte

Titel: 2170 - Das Reich der Güte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehen mit ihr, obwohl sie mir damals einige beachtliche Steine in den Weg gelegt hatte. Doch das war verjährt. Ich wollte nicht nachtragend sein. Sie schon. „Dass du dich überhaupt hierher traust! Nach allem, was du meinen Töchtern angetan hast. Aber du warst ja immer schon frech und rücksichtslos."
    „Also Moment einmal, Baszmarin! Was heißt angetan? Ich habe ..."
    „Ihnen das Geflecht verdunkelt, allen beiden! Ihnen den Tymcal vom Himmel versprochen, und dann bist du abgehauen. Schämen solltest du dich. Und nicht ein einziges Mal hast du etwas von dir hören lassen. Dabei haben sie sich die Augen ausgeweint wegen dir."
    Damit traf sie allerdings einen wunden Punkt. Deswegen hatte ich tatsächlich ein schlechtes Gewissen. Obwohl es damals keineswegs so gewesen war, wie sie es nun darstellte. „Das tut mir Leid, wenn sich Zargele und Neraliu meinetwegen gekränkt haben. Aber ich meine, wir waren jung, und ... Und ich habe so viel erlebt, die Ereignisse haben sich überstürzt ... Uns, den Verkündern und ihrem Stab, bleibt nun einmal sehr wenig Zeit für Privates." Nun ging sie erst recht hoch. „Uns, sagst du, Anguela? >Uns, den Verkündern?< Zählst dich also bereits dazu, was? Bist dir deiner Sache schon sehr sicher. Aber täusche dich nicht, vierter Sohn der Kulalins."
    Ihre Mundpartie flammte vor Zorn. „Genauso seid ihr, ihr Männer von Caldera. Es ist wie in dem alten Gleichnis. Die Mächtigen reiten auf einem Sanddrachen durchs Dorf und glauben, sie lenken ihn; und deswegen, weil sie das so gut können, erweisen ihnen die Dorfbewohner Ehre und Respekt. In Wahrheit aber geht der Sanddrache, wohin er will. Und die Dorfbewohner sind nur besorgt, dass er ihre Häuser zerstört!"
    Ich war verblüfft und getroffen. Das Bild berührte mich stark. Waren wir wirklich so verblendet? Ich kam nicht mehr dazu, Erünie zu erwidern, ihr meine Sicht der Dinge darzulegen. Der Servo an meinem Handgelenk sprach an. Die Kapitänin des AGLA-ZARS übermittelte mir eine dringende Nachricht. Ich sollte sofort nach Caldera aufbrechen. Etwas Entsetzliches war geschehen. Keepige Driallo, die Unao-Dhasaren, die Stellvertreterin des Verkünders, war einem Unfall zum Opfer gefallen!
    Sie hatte sich auf dem Weg zur Sphärenstadt befunden, in einem Caldhoor- Staubgleiter, als ihre Lohnkutscherin plötzlich, ohne jeglichen erkennbaren Grund, eine Transition ausführte. Geradewegs in die Sonne. Der Name der Pilotin, mit der zusammen - und offensichtlich durch deren Schuld - Keepige den Tod gefunden hatte, war mir wohlbekannt: Meloce Kir.
     
    18.
     
    Unglaubliche Neuigkeiten
    3. Burd 5521 Tha
     
    „Es war ein Attentat, keine Frage. Wobei der Anschlag höchstwahrscheinlich nicht bloß Keepige galt, sondern der Sphärenstadt der Diplomaten. Deine Freundin Meloce muss im letzten Moment bemerkt haben, dass ihr Caldhoor eine fliegende Bombe darstellte." Von solch gewaltiger Durchschlags kraft, berichtete Tirotu Rixte weiter, dass die Sphärenstadt zerstört oder zumindest schwerst beschädigt worden wäre. Ich konnte mir vorstellen, wie tief greifend die Thatrixdruum von einer derartigen Wahnsinnstat erschüttert worden wäre. „Wir nehmen an, dass die Bombe mit einem Zeit- und Entfernungszünder gekoppelt war", sagte Ijotha Hyndalin leise, immer noch gezeichnet vom Schock. „Meloce hatte keine Wahl, als sich und Keepige zu opfern." Wir befanden uns in einem kleinen Besprechungsraum des Verkünders. Ich war so schnell wie möglich nach Caldera geeilt. Ein Attentat! Im Reich der Güte! In der Calditischen Sphäre! Undenkbar. Und doch ... „Woran Meloce feststellte, dass etwas mit dem Gleiter nicht stimmte, entzieht sich unserer Kenntnis", sagte Tirotu. „Staubreiter gehen eine innige Verbindung mit ihrem Brett ein", klärte ich ihn auf, „besonders in der Vorbereitungsphase einer Transition. Da spürst du nahezu jeden einzelnen Schaltkreis. Dabei muss sie die Bombe entdeckt haben." Ijotha nickte zustimmend und forderte Tirotu auf, seinen Bericht fortzusetzen. „Die Nachforschungen laufen unter höchster Geheimhaltungsstufe. Viel haben wir allerdings nicht. Die Analyse der Explosion in der Sonnenkorona - die ein in der Nähe befindlicher Caldhur angemessen hat - deutet auf einen in Tradom so gut wie nie verwendeten Sprengstoff. Aus Faenon." Das war die am weitesten entfernte Thoregon-Galaxis. Ihre Distanz zu Tradom betrug über fünfundvierzig Millio nen Lichtjahre. „Jemand hat sich Zutritt zu Meloces Spind verschafft",

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