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2173 - Der Ultramagnet

Titel: 2173 - Der Ultramagnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Inkongruent bedeutete in diesem Fall, dass es keinerlei Entsprechung zur bekannten Mathematik des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums gab. In Schmerzwechten!
    Zim schrie auf. In hunderttausend Kilometern Abstand von den Splittern machte er mit dem letzten Rest seiner geistigen Erhöhung physikalische Anziehungskräfte aus, die der Gravitationswirkung kleiner Schwarzer Löcher ähnelten. Die Schmerzwechten trugen allesamt einen oder mehrere Splitter der Superintelligenz VAIA!
    In einem zeitlosen Augenblick funktionierten die Systeme wieder. In einem Holo sah Zim, wie die Splitter unter ho. hem Druck auseinander drifteten. Einige transitierten offenbar spontan über unbekannte Entfernungen hinweg. Die zehn Prozent der Schmerzwechten, deren Bahndaten später keiner Systematik gehorchen werden!, dachte er. Die meisten Teile VAIAS aber wurden einfach nur fortgeschleudert.
    Mit einer seiner letzten Wahrnehmungen sah Zim November in der Ortung, dass eine Schmerzwechte auf die JOURNEE zuschoss. Auch ohne die Datenholos war ihm klar, dass sie den Spürkreuzer in geringer Entfernung passieren würde. In zu geringer.
    Die Systeme funktionieren wieder!, dachte er, und plötzlich spürte er wieder die fünffach gestaffelten Paratronschirme, die Prallfelder, Transformkanonen, Metagrav-, Protonenstrahl- und Gravojet-Triebwerke, die Hypertropzapfer, Nugas-Schwarzschild - Reaktoren und Fusionsreaktoren. Aber es war längst zu spät. Risiko oder Sicherheit?
    Es war schon zu spät gewesen, als er trotz Coas Aufforderung den Befehl nicht erteilt hatte, auf Fluchtkurs zu gehen. Noch bevor seine Gedanken irgendwelche Bestandteile der JOURNEE beeinflussen konnten, geriet das Schiff in den Kurs der Wechte. Schmerzwechten. Plötzlich wusste er wieder alles, was sie bislang darüber in Erfahrung gebracht hatten. Er sah den Text der letzten Unterweisung so deutlich vor sich, als würde er in einem Holo abgebildet. Schmerzwechten wirken einerseits wie Schwarze Löcher, einschließlich typischer Gravitationseffekte, andererseits wie Transmitter, sobald man in sie hineinstürzt. Wer in eine Schmerzwechte hineinfliegt oder hineingesogen wird, kommt nach einem Transmittertransport in irgendeiner der anderen 250.000 Wechten heraus - und wird von dieser ausgespuckt. Niemand kann berechnen, welche Schmerzwechte das Ziel sein wird. Und niemand kann vorhersagen, in welchem Zustand das betroffene Schiff zum Vorschein kommt.
    Zim November und die Besatzung der JOURNEE wussten es aus eigener Erfahrung.
    Es war gerade mal zwei Wochen her, dass der Spürkreuzer nach seinem Einsatz im Trapitz-System von einer Schmerzwechte erfasst und durch halb Tradom geschleudert worden war. Bevor Zim reagieren konnte, entstofflichte der aus der Gegenwart des Jahres 1312 NGZ bekannte Transmittereffekt den Spürkreuzer.
    Möglicherweise die Rettung!, durchfuhr es Zim November mit dem letzten bewussten Gedanken. Denn kein Mensch kann sagen, welche Wendung die Ereignisse im Queigat-System nach der Explosion des rätselhaften Kristallisationskerns noch nehmen werden! Möglicherweise ...
    VAIA Nur noch namenlose, ungeheuerliche, niemals enden wollende Qual...
     
    7.
     
    Bedauerliche, aber verschmerzbare Verluste
     
    Es war still in der Zentrale der AGHETT. Unnatürlich still. Der Ultramagnet war explodiert, die Splitter strebten mit kaum messbarer Geschwindigkeit auseinander.
    Sickz Uknadi hatte damit gerechnet, zumindest einen Alarm zu hören, doch dazu war es nicht mehr gekommen. Bevor die Sensoren reagieren konnten, traf die mentale Welle der 250.000 Fragmente VAIAS das Schiff. Die Tonkihn wurden von dem geistigen Sturm völlig überrascht, obwohl sie außerhalb des Queigat-Systems Position bezogen hatten. Mit dieser Sicherheitsvorkehrung hatte Sickz wahrscheinlich sein Leben und das aller Angehörigen seiner Flotte gerettet.
    Mit der Explosion selbst hatten die Tonkihn gerechnet, doch ihre Auswirkungen trafen sie völlig unvorbereitet. Fassungslos stellte Uknadi fest, dass seine Wahrnehmungen von einem Augenblick zum anderen völlig durcheinander geraten waren. „Wir müssen noch weeiiitttteeeeerrrrrr ..." Er wollte einen Befehl erteilen, doch aus dem Mund quollen die Wörter wie Perlen an einer Schnur heraus. Er hatte den Eindruck, dass die Zeit um ihn herum stehen blieb. Die Besatzungsmitglieder an den Schaltpulten und Konsolen bewegten sich nur noch träge, als müssten sie gegen einen unsichtbaren Widerstand ankämpfen.
    In Uknadis Kopf schleuderte alles

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