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2173 - Der Ultramagnet

Titel: 2173 - Der Ultramagnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab es in unermesslichen Mengen. Nachschub war jederzeit gewährleistet.
    Einzelschicksale interessierten ihn nicht. Zwar bedauerliche, aber verschmerzbare Verluste. Wichtig war nur der große Plan in seiner Gesamtheit. „Was hätten wir schon tun können?", sagte er eher zu sich selbst als zu den Besatzungsmitgliedern. „Seien wir froh, dass wir noch leben. Valenter gibt es genug." Er wandte sich wieder den Holoanzeigen zu. Die Werte, die er dort ablas, waren alarmierend. Unvermittelt wurde ihm klar, dass sie sich keineswegs gänzlich außerhalb der Gefahrenzone befanden.
    Die morbide Lust, VAIAS Untergang in allen Einzelheiten zu verfolgen, wich der Angst. Der Angst um sein Leben, um den Plan. Um die Zukunft. Er war die Zukunft.
    Er durfte kein Risiko eingehen. „Hier ist es zu gefährlich! Wir ziehen uns zurück!
    Sofort!" Er schlug mit der Faust auf die Konsole. Die Funkverbindung zu den anderen Tonkihn-Schiffen war noch immer gestört. „Eintritt in den Hyperraum vorbereiten!" Er konnte nur hoffen, dass die Kommandanten der anderen Schiffe seinem Beispiel folgten und sich so schnell wie möglich in Sicherheit brachten. Ein paar Verluste werden wir verschmerzen können. Diesen Preis müssen wir zahlen für die Macht, die wir uns erworben haben. VAIA ist nicht mehr. Wir werden ihren Platz einnehmen. Wir sind die letzten elf, wir sind die Inquisition der Vernunft!
    Die AGHETT nahm Fahrt auf, wie die Daten zeigten, doch nicht genug, wie Uknadi befürchtete. Sie war sehr langsam. Es würde lange dauern, bis die Tonkihn endlich in Sicherheit waren. Und in anderen Holos konnte er erkennen, dass ein Großteil seiner Flotte von unbekannten Effekten am Übergang in den Hyperraum gehindert wurde, hauptsächlich jene Einheiten, die dem System näher standen als das Flaggschiff. Es wurde allmählich knapp. Hatte er zu lange gezögert? War er ein zu großes Risiko eingegangen, statt auf seine Sicherheit zu achten?
    Uknadi hatte nicht mit solchen Nachwehen bei dem Tod einer Superintelligenz gerechnet. Die Energien aus einem übergeordneten Kontinuum schienen sich einfach zu weigern, sich wieder aufzulösen. .Oder erzeugten VAIAS Überreste dieses Chaos? Der reine Geist der Superintelligenz war umgewandelt worden. Er hatte sich auf unerklärliche Art und Weise körperlich und räumlich manifestiert, war für Uknadis Sinne nun wahrnehmbar. Aber gleichzeitig schienen diese Manifestationen, diese Materialisierungen auch Bestandteil des Hyperraums zu sein, und Hyperraum und Normalraum konnten nicht gemeinsam an ein und demselben Ort existieren. Zumindest nicht, wenn die Materialisierungen so geballt auftraten, in so hoher Zahl auf so engem Raum. „Einen anderen Kurs! Der Ultramagnet hat VAIAS gesamte geistige Masse in umgewandelter körperlicher Form wieder freigesetzt!" Er bemühte sich, seine Besorgnis nicht allzu deutlich zu zeigen. Wenn sie diesen Ort nicht bald verlassen hatten, mussten sie sich über ihre Zukunft keine Gedanken mehr machen. Innerlich verfluchte er Cairol. Wahrscheinlich hatte der Roboter sogar darauf spekuliert, dass sie alle umkommen würden. Oder die Tonkihn interessierten den Diener der Kosmokraten genauso wenig, wie einen Tonkihn ein Kriechinsekt interessierte, das er unter leisem Knirschen mit dem Stiefel zertrat. Oder besser ausgedrückt, wie eine Bakterie, die er abtötete, ohne überhaupt Kenntnis von ihr zu haben.
    Plötzlich fragte Sickz Uknadi sich, worauf er sich eingelassen hatte, als er das Bündnis mit den hohen kosmischen Mächten eingegangen war. Ob es überhaupt ein Bündnis war. Ob er vielmehr nicht nur ein fast wertloser Erfüllungsgehilfe in einem Spiel war, dessen Hintergründe und Regeln er nicht kannte und niemals verstehen würde. Eins wurde ihm in diesem Augenblick schmerzlich bewusst: Ich darf nicht zu mächtig erscheinen, sonst ergeht es mir irgendwann wie VAIA! Die Kosmokraten haben bewiesen, über welche Machtmittel sie verfügen. Cualpo Ikat rief Befehle durch die Zentrale. Dann wandte er sich an den Führer der Inquisition. „Ich glaube, wir haben eine Möglichkeit gefunden. Es kann ..." Sickz unterbrach den Mann mit einer herrischen Handbewegung. Einzelheiten interessierten ihn nicht. Ikat war ein Meister seines Fachs. Wenn er keine Fluchtmöglichkeit fand, waren sie alle verloren. „Informiere die anderen." Er zögerte. „Sie sollen zuerst fliegen. Ich möchte ... mich noch am Anblick der zerstörten VAIA weiden." Natürlich sollten die anderen Schiffe zuerst fliegen,

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