2176 - Thoregons Kinder
Freund hat drei Gepäckstücke hinterlassen, und ich weiß nicht so recht, was ich damit anfangen soll. Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr das Gepäck an euch nehmen könntet. Da ihr befreundet wart, bin ich sicher, dass Roch Kempsy im Fall eines Unfalls euch alles überlassen wollte."
„Das ist richtig", stimmte Alaska sofort zu. „Sie sind sogar von größter Bedeutung für uns. Wir werden dir die Last gern abnehmen."
„Das ist großartig!", rief Shonnikha erfreut. „Ich lasse das Gepäck umgehend in eure Unterkunft bringen. Ich wünsche noch eine angenehme Zeit bis zur Ankunft und hoffe, dass alles zur Zufriedenheit war und ihr unseren Service wieder in Anspruch nehmen werdet."
„Danke", sagte Alaska, während Monkey nur nickte. Die Kapitänin fuhr die Beine ein. Vornehm rasselnd glitt sie auf ihren Gleisketten davon. „Was sagt man dazu?", wandte Alaska sich an seinen Reisegefährten. „Nun sind wir unverhofft Roch Kempsys Erben geworden. Ich bin sehr gespannt, was er dabeihatte."
„Es ist interessant, dass er etwas dabeihatte", meinte Monkey. „Ich habe mich ein wenig umgehört. Die meisten Passagiere reisen genauso wie wir mit keinem oder wenig Gepäck. Es wird nicht gebraucht, weil jedem fast alles an nahezu jedem Ort zur Verfügung gestellt wird. Also wird es sich kaum um das übliche Standardgepäck handeln, sondern um etwas anderes." Alaska prüfte, ob seine Maske fest und gerade saß; eine inzwischen schon unbewusste Geste. „Seltsam, dass die Kattixu nicht danach gefragt haben, denn die Kapitänin hätte ihnen die Stücke sicher umgehend ausgehändigt. So etwas wie einen detektivischen oder kriminalistischen Sinn besitzen diese Zeitbrunnenjäger offensichtlich nicht. Oder es geht ihnen von vornherein immer nur um die Personen, die eliminiert werden müssen. Ein Vorteil für uns."
Die beiden Männer gingen in ihre Unterkunft zurück. Dort wartete bereits das Gepäck auf sie: drei Schwebecontainer aus nickelartigem grauem Metall, 2,20 Meter lang, 1,80 Meter breit und 1,20 Meter hoch. Die Container waren verschlossen. Die Armbandorter lieferten keinen Hinweis auf verborgene Diebstahlsicherungen. „Wir sollten sie trotzdem nicht hier an Bord öffnen", schlug Alaska vor. „Zuerst sollten wir uns auf Arth Chichath eine Unterkunft suchen, wo es vielleicht keine besondere Überwachung geben wird und keine neugierigen Augen um uns sind." Monkey stimmte dieser Meinung mit einem stummen Nicken zu.
Die wenigen Stunden, die noch bis zur Ankunft blieben, vergingen schnell. Die beiden Männer schliefen viel, sammelten Kraft und Energie. Als die Meldung kam, dass man den Planeten Arth Chichath erreicht hatte und sich gerade beim Landeanflug auf den Raumhafen der Stadt Ligohu befand, schlossen die terranischen Reisenden zu den anderen Passagieren auf, die ebenfalls aussteigen wollten. Die Ausgangsschleuse der MEKETHEM war nach allen Seiten durchsichtig und bot mit Holofeldern interessante Zooms über den Planten. Dazu waren holografische Erklärungen eingeblendet. So bekamen die Reisenden einen ersten Eindruck ihres Ziels.
Arth Chichath erwies sich als Sauerstoffplanet mit erdähnlichen Bedingungen. Kein Industrieplanet, sondern eine Wohnwelt mit ausgedehnter Landwirtschaft. Insgesamt lebten dort eine halbe Milliarde Einwohner, in der Hauptstadt Ligohu rund sechs Millionen. Die Mochichi nahmen neunzig Prozent des Bevölkerungsanteils ein. Auf dem Raumhafen standen mehrere hundert Raumschiffe unterschiedlichster Bauweise.
Alaska entdeckte auf einem gesonderten, mit flimmernden Prallfeldern abgeriegelten Platz auch Einheiten der Kattixu.
In einiger Entfernung zog ein gewaltiger Weltraumtraktor vorbei; das war jedenfalls der Begriff, den die beiden Aktivatorträger dafür gefunden hatten. Das Gebilde besaß - wie sie mittlerweile wussten - eine Gesamthöhe von 5080 Metern, der Gesamtdurchmesser betrug immerhin 5930 Meter. Es bestand aus einer zylindrischen Scheibe, in der Mitte mit einer Dicke von 1060 Metern, und je einer Sechseckplatte von 1160 Metern Dicke an der Ober- und Unterseite. Darauf aufgeflanscht befand sich an jeder Seite eine weitere Zylinderscheibe mit einem jeweiligen Durchmesser von 2960 Metern und einer Dicke von 850 Metern. Der Schatten dieses gewaltigen Weltraumgefährts war enorm, doch in Ligohu erlosch ohnehin nie die Sonne. Sie war eine größtenteils fliegende Stadt von mindestens einhundert Kilometern Durchmesser.
Im Abstand von einem Kilometer zu den Gebäuden. am Boden
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