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2185 - Souverän der Vernunft

Titel: 2185 - Souverän der Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Roll-On-Roll-Off-Hangar.
    Dort hat es auch vergleichsweise wenig Tote und Verletzte gegeben."
    „Trotzdem kommt es mir vor wie ein Wunder." Zim ließ den Blick über das 30 Meter durchmessende Beiboot gleiten. Die SJ-2 hatte bereits ihren zweiten Flug nach der Katastrophe hinter sich. Auf Thomkins dringendes Anraten hatten sie das Schiff in zehn Kilometern Entfernung in einem geschützten Tal aufgesetzt.
    „Die JOURNEE kann jeden Augenblick explodieren", hatte Thomkin gesagt. „In ihr wüten zahlreiche Brände, die früher oder später auf die Konverter übergreifen werden. Dann ist es endgültig vorbei. Löschen können wir sie nicht. Es sind zu viele, und uns fehlen ganz einfach die technischen Möglichkeiten. Zwei oder drei Decks bestehen nur noch aus rot glühendem Metall.
    Und wenn das Mutterschiff hochgeht, sollten wir möglichst weit weg sein. Ich empfehle mindestens fünf Kilometer."
    „Aber die SJ-2 ist flugfähig?" Thomkin schürzte die Lippen. „Genau, wie die JOURNEE flugfähig war."
    Zim schluckte schwer. „Entschuldige bitte", sagte Thomkin. „Du hast ja Recht. Kannst du deine Aussage präzisieren?" Der Techniker nickte. „Die Lebenserhaltungssysteme funktionieren nur eingeschränkt. Eine Besatzung über zehn Personen ist ein Risiko. Und bei den Triebwerken garantiere ich höchstens für eintausend Lichtjahre. Da uns die Position dieser Welt nicht bekannt ist, wissen wir auch nicht, ob sich innerhalb dieser Reichweite ein Planet der Eltanen befindet."
    „Es ist fraglich, ob die Eltanen uns Hilfe leisten können", warf Raye ein. „Sie haben genug mit sich selbst zu tun."
    „Diese Hilfe könnte vielleicht eintreffen, ohne dass wir mit der SJ-2 starten müssen", sagte Thomkin. Zim sah ihn erwartungsvoll an. „Die JOURNEE verfügt über einen automatischen Notsender, der ebenfalls bestens geschützt und abgeschirmt ist. Auch wenn die Völker Tradoms die Bedeutung der Signale nicht kennen, werden sie vermuten, dass es sich um einen Notruf handelt."
    „Falls überhaupt jemand die Signale hört. Arbeitet der Sender noch?" Der Techniker zuckte mit den Achseln. „Wahrscheinlich. Vielleicht. Irgendwo unter den Trümmern vergraben. Wir können es nicht feststellen. Der Hyperfunkempfänger der SJ-2 ist ausgefallen."
    „Aber eigentlich geht es mir nicht nur darum, Hilfe zu holen." Zims Blick glitt in die Ferne. „Angenommen, es gelingt uns, ein Beiboot zu starten. Angenommen, es kann sich zu den Eltanen oder einem anderen raumfahrenden Volk durchschlagen. Seine überlebenden Besatzungsmitglieder könnten dann die fernen Vorfahren jener Menschen sein, deren Skelette dann viele Jahrzehntausende später gefunden werden!"
    Raye sah ihn an. „Zim ..." Der Emotionaut schüttelte hartnäckig den Kopf. „Von uns selbst, der gesamten Besatzung der JOURNEE, liegen nämlich in unserer Gegenwart eindeutige genetische Unterlagen vor, die sich mit den zum Beispiel auf Pombar gewonnenen Skelett-Daten abgleichen lassen, so dass schon kurz nach dem Fund der direkte Bezug zur JOURNEE hätte hergestellt werden können, ja müssen. Aber wenn sich meinetwegen zehn Terraner über Jahrzehntausende vermehren, Nachkommen zeugen, wird sich irgendwann kein solcher Bezug mehr herstellen lassen.
    Vielleicht ist das die Lösung!"
    „Zim", wiederholte die tefrodische Medikerin, „könnten diese Gene, die Rudimentsoldaten und Skelette und anderen Funde bei dir zu einer fixen Idee geworden sein?"
    „Aber die Logik spricht dafür, es auf diese Art und Weise zu versuchen", warf Grek-6651/2 ein. Seine Stimme klang aus dem Lautsprecher des unförmigen Schutzanzugs blechern. „Wir verdoppeln damit unsere Chancen, während die SJ-2 gleichzeitig versuchen kann, Hilfe für die hier Zurückgebliebenen zu holen. Und sollte es im Umkreis von fünfhundert Lichtjahren keine Eltanen geben, kann die Space-Jet ja hierher zurückkehren und uns vielleicht Hinweise auf unsere Position oder andere wichtige Daten bringen."
    „Und das sagt ausgerechnet ein Logiker", fragte Coa Sebastian, „der mit Hilfe eines Lemurer-Simulators Gefühle kennen lernt?"
    „Gefühle zu haben", meinte Grek, „bedeutet doch nicht, dass die Logik überflüssig geworden ist und man auf sie verzichten kann." Zim glaubte zu wissen, warum der Maahk für seinen Plan eintrat. Grek war Wasserstoffatmer; irgendwann würden seine Vorräte erschöpft sein. Es war fraglich, ob sie mit ihren beschränkten Mitteln genug Nachschub erzeugen konnten, um sein Überleben zu

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