Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2186 - Der neue Souverän

Titel: 2186 - Der neue Souverän Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Brücke erreichen? Und gab es keine Möglichkeit, das Ziel genauer zu definieren? Drehen! Und Uknadi sah in ein schwarzes Universum. Der Steg rührte auf einen Balkon, der einen gigantischen, im All schwebenden Pilz dom umgab. Der PULS von Tradom, in dem VAIA schlief! Uknadi trat ins Nebelfeld. Vorsichtig schritt er aus, setzte einen Fuß vor den anderen, und ein heftiger Stoß traf seinen Körper und schleuderte ihn auf die Brücke zurück. Heftig schlug er auf dem Bohlensteg auf.
    Was ist passiert?
    Der Megadom im PULS ist geschlossen, erklärte das Passantum. Geschlossen? Der Brückenpfeiler, der zu VAIA führt, ist blockiert. Aus welchem Grund? Das Passantum schwieg.
    Doch wohl nur, weil tatsächlich etwas von VAIA noch lebt!, dachte der Souverän der Vernunft. So, wie Cairol es mir gesagt hat, so, wie es auch der Eltane glaubte, den ich verhört habe. Uknadi war schwindlig. Er stützte sich auf den Ellbogen ab, um sich wieder aufzurichten, stieß sich hoch und glitt auf den glatten Bohlen aus. Mit einem lauten Schrei kippte er vom Steg.
    Seine Beine fielen ins Universum. Galaxiencluster trieben durch seine Stiefel, und eine Supernova explodierte in seinen Gedärmen. Mit den Fingern der rechten Hand bekam er eine Bohle des Stegs zu fassen. Der Ruck drohte sein Schultergelenk zu sprengen, in dem gerade eine Protogalaxis entstand. Einen Augenblick lang baumelte er an der Brücke, und die Finger rutschten langsam von der Bohle. Dann schlossen sich die der linken Hand ebenfalls um das schimmernde Material, und der unerträgliche Schmerz im rechten Arm ließ nach. Aber nur kurz. Dann kehrte er umso stärker zurück. Uknadi schaute an sich hinab - und schrie auf. Um seine Stiefel scharten sich Schwarze Löcher und Dunkelwolken, Neutronensterne und Dunkle Materie, und alle diese kosmischen Objekte schienen an ihm zu ziehen und zu zerren...
    Die Brücke will mich verschlingen!, dachte er. Sie glaubt, dass ich schwach bin, ihrer nicht würdig... Aber er war nicht schwach. Er hatte eine Galaxis unterworfen; er war eine starke Persönlichkeit. Du wirst mich nicht aufsaugen!, dachte er und schloss die Augen, um das irrlichternde Treiben jenseits des Stegs nicht mehr sehen zu müssen, fest entschlossen, sich von diesen Halluzinationen, Gestalt gewordenen Trugbildern oder was immer es genau sein mochte, nicht mehr täuschen zu lassen. Sein Puls beruhigte sich. Er stellte sich vor, wie er einen Eltanen verhörte, ihm suggerierte, alles sei in Ordnung, alles sei gut... Alles ist in Ordnung. Alles ist gut!
    Das Zerren an seinen Füßen wurde schwächer. Langsam zog er sich hoch, schob den Oberkörper auf den Steg, das Becken, die Oberschenkel...
    Er schwang die Füße auf die Bohlen und robbte zur Mitte des Stegs. Mühsam stand er auf. Er machte kehrt und eilte in umgekehrter Richtung über die Brücke. Irgendwann blickte er durch den Dunst auf das Felsenplateau von Frieson I. Erst jetzt spürte er die hämmernden Schmerzen in seinem Kopf. Er schleppte sich durch das kurze Nebelstück zu der silbernen Wand. Doch erst als er die karge Hochebene des Ödplaneten unter seinen Füßen spürte, fühlte er sich halbwegs sicher.
    Es dauerte subjektiv eine Ewigkeit, bis der valentische Soldat ihn anzusprechen wagte. Sickz Uknadi bemühte sich, nicht zu verraten, dass er sowohl die Fassung verloren hatte als auch rast gestorben wäre. „Wir werden hier einen Stützpunkt errichten!", befahl er. „Ich bin mir zwar noch nicht darüber im Klaren, welchen Nutzen die Brücke und die Passanti mir bringen werden, aber mit der Zeit wird sich gewiss etwas finden ..."
    Die letzten Eltanen Auch wenn Außenstehende es nicht bemerken konnten, habe ich meine letzten Tage in einem Zustand nahe der Bewusstlosigkeit verbracht. Ich hatte mit wahren mentalen Ausfällen zu kämpfen und wusste manchmal nicht einmal mehr, worin eigentlich für die kommenden Tage meine Absichten lagen. Anders als die anderen Leuchter in den Calditischen Palästen hatte ich direkten Kontakt mit der Killerwelle. Ich habe das Gefühl, furchtbare Fehler zu begehen, doch ich kann es nicht mehr ändern.. Ich kann nichts mehr ändern. Ich weiß nur eins - ich darf mich der Hintergrundstrahlung keinen Tag länger aussetzen.
    Auszug aus den persönlichen Tagebüchern Anguela Kulalins, des ehemaligen Verkünders Jo Vampuce atmete schwer aus. Anguelas Aufzeichnungen bestätigten, was er schon lange vermutet hatte. Anguela hatte seine letzten Tage in den Calditischen Palästen in einem

Weitere Kostenlose Bücher