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2188 - Gekapert

Titel: 2188 - Gekapert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Temperatur schwankte stark. Mal war es drückend schwül, mal durchquerte er einen Kältesee, in dem er seinen Atem als blasses Wölkchen verwehen sehen konnte.
    Wann hatte er zuletzt einen Schnupfen gehabt? Im Winter 3530 alter Zeitrechnung, wenn er sich richtig erinnerte; jedenfalls ein paar Monate bevor er seinen ersten Zellaktivator bekommen hatte. 103 Jahre nach dem Transmitterunfall, dem er das Cappin-Fragment verdankte. Das er viele Jahrhunderte lang im Gesicht trug.
    Und seit dem Jahr 426 Neuer Galaktischer Zeitrechnung nicht mehr. Und jetzt wieder.
    Fürchte die Hohen Mächte ...
    Samburis „Geschenk" verhielt sich schon seit längerem ruhig. Doch Alaska war überzeugt, dass er sich nicht geirrt hatte, dass ihn sein Gefühl im Antigravschacht nicht getrogen hatte.
    Irgendwo hier lag die Lösung des Rätsels.
    Er ging und ging. Kletterte. Kroch.Kehrte um, wenn er in einer Sackgasse gelandet war. Zwang sich nach einem Blick auf die Zeitanzeige, einen Konzentratriegel zu essen.
    Es klang paradox, aber seit er Kummerogs Haut abgelegt hatte, musste er darauf achten, nicht an Gewicht -zu verlieren. Der Heißhunger, den ihm der Symbiönt suggeriert hatte, wenn er Nährstoffe benötigte, war Appetitlosigkeit gewichen. Alaska hätte tagelang fasten können, wäre es ihm nicht unverantwortlich erschienen, solchen Raubbau an seinem Körper zu betreiben.
    Vor einem engen Durchschlupf blieb er stehen. Während er kaute, vernahm er ein Geräusch.
    Es war niemals völlig still in der Trümmerzone. Irgendetwas quietschte, tröpfelte, sirrte, bröckelte, zischte, scheuerte, knackte oder ächzte immer.
    Doch das ... war ein Fremdkörper in der Symphonie des Verfalls gewesen, die diese verwunschene Welt erfüllte. Ein Eindringling, der so wenig hierher gehörte wie er selbst.
    Saedelaere würgte deh Rest des Riegels hinunter, dann zwängte er sich durch den Schlitz.
    Dahinter öffnete sich eine Halle. Boden, Wände und Decke wirkten glasiert, wie durch eine Hitzeentfaltung, die nichts von der Einrichtung übrig gelassen hatte.
    Alaska marschierte weiter. An die Halle schloss sich ein gewundener Gang an, der vor einem Loch im Boden endete. Etwas war hier hinuntergebrochen, mehrere Decks tief.
    Er entnahm einer Tasche seines Overalls eine Schnur, so dünn, dass sie mit freiem Auge kaum zu erkennen war. Befestigte das eine Ende an einem verbogenen Stahlträger; das andere am Gürtel, nachdem er es durch einen Bremskarabiner geführt hatte. Sprang.
    Kaum hatte er sich abgeseilt und die Füße lautstark auf die verschmorte Metallmasse geknallt, ließ er sich vom Mikromotor des Karabiners wieder nach oben hieven, bis knapp unter das ursprüngliche Niveau.
    Er lauschte. Schritte klangen auf, kamen näher.
    Kein Zweifel möglich: Er wurde verfolgt..
    Curcaryen Varantirs Tentakelbarten schlürften die letzten Tropfen Consonroda aus den Schalen. „Pass gefälligst auf mich auf, hörst du?", rief er, ohne sich nach Le Anyante umzudrehen.
    Dann betätigte er den Startknopf.
    Sein Werkzeug errichtete ein Potenzial-Gitter um seinen Kopf. Die Umgebung verschwamm, wurde schwarz, entstand neu.
    Curcaryens Geist war jetzt eins mit dem Datenfluss, der zwischen dem modifizierten Servo und dem Netzwerk der übrigen Schiffsrechner ausgetauscht wurde, tausende Male pro Nanosekunde.
    Sein Werkzeug übernahm aber nicht nur die Kontrolle über die minderwertigen terranischen Geräte. Es gestaltete die virtuelle Landschaft der SOL-Matrix zugleich nach seinem Bilde.
    Curcaryen galoppierte durch eine enge Schluckt. Der Abend war angenehm lau, die Atmosphäre von würzigen Düften erfüllt.
    Jauchzend vor Lust, folgte der Algorrian dem Verlauf eines Rinnsals, bis dieses sich mit anderen Bächen zu einem breiten Strom vereinigte.
    Schlanke, regenbogenfarben schillernde Fische kämpften darin gegen die Strömung an. Curcaryen hätte sich mühelos jedes beliebige der Datenpakete angeln können. Doch sein Ziel lag viel weiter flussabwärts.
    Er gelangte an ein System von Schleusen. Hier wurden die Wassermassen gebändigt, reguliert, auf Rohrleitungen verteilt. Die mächtigste davon hätte fünfzig Algorrian nebeneinander Platz geboten.
    Curcaryen hechtete hinein, ließ sich mitreißen, genoss das Prickeln auf seiner Haut.
    Als sich die Bewegung verlangsamte, schwamm er an die Oberfläche. Er.dümpelte in einem unterirdischen Stausee,. Myriaden von Kapillarröhrchen hingen von der Decke der Grotte herab ins Wasser.
    Es kostete Curcaryen nur einen Gedanken,

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