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2188 - Gekapert

Titel: 2188 - Gekapert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Form eines Reifens, etwa einen Meter breit und halb so hoch. Ohne auf ihre Anwesenheit in erkennbarerweise zu reagieren, schwebte er auf einen Aggregatblock zu.
    Er verharrte wenige Sekunden davor. In dieser Zeit bildete sich in dem Loch in seiner Mitte ein Maschinenteil, völlig geräuschlos, als würde es in rasendem Tempo aus Luft und Licht gesponnen.
    Dann fuhr der Roboter vier Greif arme aus. Zwei ergriffen das Teil, zwei ein identisches Modul des Aggregats.
    Die Auswechslung ging so schnell vonstatten, das Dao-Lin kaum mit den Augen zu folgen vermochte.
    Nachdem der Robot das „alte" Modul in seiner Mitte platziert hatte, löste es sich binnen weniger Sekunden auf. Unmittelbar danach verschwand auch der Roboter wieder.
    Dao-Lin war keine Ingenieurin, aber sie konnte ungefähr abschätzen, was Ruud „Brutus" Servenking für dieses Maschinchen gegeben hätte. Ein derart kleiner, mobiler Formenergie-Projektor und Konverter, der noch dazu teleportieren konnte ... Und die Algorrian benutzten solche Hochtechnologie offenbar für simple Wartungsaufgaben!
    Sie setzten ihren Weg fort. An die Halle schloss eine kleinere an: eine Art Foyer, in das zahlreiche Gänge, Rampen und Schächte mündeten.
    In der Mitte befand sich ein Würfel mit etwa acht Metern Kantenlänge. Er wirkte massiv, doch als Curcaryen Varantir aus einer seiner Taschen ein flaches Gerät hervorholte und auf die ihnen zugewandte Seite richtete, verschwand diese spurlos.
    Die verbliebenen, nach wie vor undurchsichtigen Wände erschienen nun von vorne so dünn wie Schreibfolien. Das Innere des Würfels war vollkommen leer. Varantir hantierte kurz mit seinem Gerät. Mit einem Schlag entstanden Schaltpulte, Tastaturen und Bildschirme.
    Auf einigen davon war Tulacame 2 zu sehen, unverändert in das graue Wolkenfeld gehüllt. Kommentarlos fing der Potenzial-Architekt an, Statusanzeigen aufzurufen.
    Er machte auf Dao-Lin den Eindruck, als wäre ihm die Funktionsweise der Anlage im Prinzip vertraut, im Detail aber unbekannt: Mal nahm er in rasender Folge mit allen vier Händen und den beiden Tentakeln zugleich Schaltungen vor, dann wieder zögerte er oder studierte, wie zu Stein erstarrt, Symbolkolonnen und dreidimensionale Pläne. „Soll das bedeuten, dieser unscheinbare Würfel stellt die Zentrale der riesigen Station dar?", fragte Dao-Lin ungläubig. „Du sagst es", antwortete Le Anyante flüsternd, um Varantir nicht zu stören. „Er stellt sie dar. Hunderte solcher Würfel sind über die Station verteilt. Wo immer der ranghöchste Entscheidungsträger sich aufhält und identifiziert, dort entsteht die Zentrale. Soll er etwa notfalls kilometerweit laufen müssen? Das wäre nicht nur unpraktisch, sondern töricht."
    Zack!, dachte Da'o-Lin. Ohne Seitenhieb auf unsere arme, alte, unterentwickelte SOL konnte das wohl nicht abgehen. Aber bitte, reib's uns nur rein, dass unsere Technologie sich mit eurer nicht messen kann. Wenn dir das was gibt... Dabei hatte ich dich gerade, für einen kurzen Moment, schon fast sympathisch gefunden. „Ohne dir ungebührlich nahe treten zu wollen; Curcaryen", sagte Tekener mit sarkastischem Unterton, „aber ... was treibst du eigentlich gerade?"
    Er musste seine Frage zweimal wiederholen, bis sich der Algorrian zu einer Antwort bequemte. „Ich schalte STASIS 01 ab."
    „Was? Einfach so? Hast du denn schon herausgefunden, was es mit dem Stasisfeld auf sich hat?"
    Keine Reaktion. Einige Bereiche der schematischen Darstellungen verfärbten sich dunkel.
    Hier, buchstäblich in seinem Element, schoss es Dao-Lin durch den Kopf, ist Varantir noch viel gefährlicher als an Bord der SOL. Und STASIS 01 stellt ein enormes Machtpotenzial dar...
    Tekener machte einen Schritt auf den Zentauren zu. „Das darfst du nicht tun!", rief er. „Nicht, bevor wir uns über die Folgen im Klaren sind! He! Hörst du? Varantir!"
    Er streckte die Hände nach dem Algorrian aus, um ihn zu schütteln. Doch seine Finger stießen an ein unsichtbares Hindernis. „Und wie", höhnte Curcaryen Varantir, „willst ausgerechnet du mich daran hindern?"
     
    8.
     
    Betrogen Die Schatztaucher hielten Wort. Sie folgten Alaska nicht. Auch sonst begegnete er niemandem.
    Einsam streifte er durch die Trümmerzone, stundenlang. Gelegentlich hielt er kurz inne, um aus seiner Feldflasche zu trinken und sich von den Strapazen der Klettereien zu erholen. Der Aktivatorchip in seiner Schulter pulsierte.
    Die Anfälle kamen und gingen. Die Mehrzahl davon entsprach denen der

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