2190 - METANU-Station
geschafft hatten, in so kurzer Zeit unentdeckt zu landen und sich unter dem Galgen zu verstecken. Er sah, wie sie einen tragbaren Transmitter aufbauten.
Keinen Augenblick zu früh!
Die Verschalungen unter dem Galgenpodest wurden hin und her gerissen. Die Zuschauer der Hinrichtung wollten sich davon überzeugen, dass die gegnerischen Agenten auch wirklich tot waren.
In diesem Augenblick wurde Karett gepackt und durch das Entmaterialisierungsfeld geschoben. Er kam in ihrem Einsatzschiff an.
Die anderen Männer folgten ihm. Der letzte berichtete, dass sich der tragbare Transmitter unter dem Galgen in wenigen Sekunden selbst zerstören würde.
Für He-Lam Shehean hatten sie nichts mehr tun können. Niemand konnte mehr etwas für - oder gegen -ihn tun. Für ihn war der Alptraum vorbei.
Für Trabzon Karett fing er gerade erst an. Auch wenn er es nach außen hin zu verbergen suchte.
10.
Gegenwart Seit diesem Tag hatte er die Würgemale als eine Art Auszeichnung getragen. Ihn, der am Galgen gehangen hatte, sollte nichts mehr erschüttern können. So sollte es nach außen hin aussehen.
Aber in Wirklichkeit war es anders.In Wirklichkeit hatte er schlimme Angst davor, noch einmal das Gleiche erleben zu müssen wie auf Thorpei. Und an diesem Tag wäre es fast geschehen.
Karett hatte Wasser und Blut geschwitzt, als er Atlan im „Ring" gegen Kantoja Resh kämpfen sah. Er wusste sofort, dass der Arkonide nur den Unterlegenen spielte, um nicht aufzufallen - bis etwas Gravierendes geschehen sein musste, der Riss in seiner Brustkorbmaske, und er den Kampf schnell beendete.
Von da an hatten sich alle Blicke auf Atlan gerichtet, die von den Kattixu und den Design-Humanen.
Sie waren ihm gefolgt, als er zu Trim, Startac und ihm zurückkehrte. Und dann war nichts mehr gewesen wie vorher.
Trabzon hatte sie kommen sehen, die Häscher - aus allen Richtungen. Er hatte sich eingeschlossen gefühlt in dem riesigen, übervölkerten Innenhof des Gemm-Katt. Sein Herz hatte wild geschlagen, und er hatte das furchtbare Gefühl bekommen, keine Luft mehr zu kriegen.
Die Erinnerung zehrte auch jetzt noch an ihm, nachdem sie seit Stunden wieder in ihrem Schlafraum waren. Er wusste, dass er an ihrem großen Problem arbeiten musste: die Versetzung nach METANU-Station. Aber er war wie gelähmt.
Atlans prüfende Blicke entgingen ihm nicht. Sollte er sich ihm endlich anvertrauen? Ihm allein? Er konnte sich vorstellen, dass der Arkonide sein Geheimnis für sich bewahren würde.
Aber ihn damit belasten? In der jetzigen Situation?
Trabzon Karett entschied sich dagegen. Er zwang sich zum Weiterarbeiten. Mit seinem Spezialgerät verschaffte er sich Zugang zu den Speichern der Kattixu-Computer, ohne große Fortschritte zu erzielen. Er konnte Daten abrufen, ihnen selbst einen neuen Status geben, doch an das, was er wirklich brauchte, kam er noch nicht heran: METANU-Station und die Schiffe, die sie anflo-Die Nacht verflog. Trabzon arbeitete wie ein Besessener. Dann und wann kam Atlan und reichte ihm einen Becher Wasser. Was hätte Karett jetzt für eine Kanne heißen Kaffees gegeben! Um wach zu bleiben und seine Sinne zu stimulieren.
Am anderen Morgen, als das Frühstück gebracht wurde, hatte er keine Stunde geschlafen. Er war kein Aktivatorträger. Er konnte den Mangel an Schlaf nicht einfach wegstecken.
Es half nichts, er musste sich eine weitere Injektion verabreichen lassen -wissend, dass dies auf Dauer sein Tod sein würde.
Damit begann der neue Tag. Sie wurden wieder in den Innenhof geführt -wo Kantoja Resh bereits auf sie wartete.
11.
METANU-Station Zog Markarm erwachte mit einem dumpfen Schmerz in seinem Bein. Als er die Augen aufschlug, war er schweißgebadet. Über sich sah er das vertraute Gesicht von Thorg Quantur. „Du bist wach", stellte der Arzt fest. „Das wurde auch Zeit. Wir befürchteten schon, dass ..."
Als er stockte, richtete Markarm seinen Oberkörper auf. „Was?", fragte er. „Was ist geschehen?"
„Nimm jetzt all deinen Mut zusammen, Zog", sagte Quantur. „Du bist zusammengebrochen. Ich konnte nicht anders. Ich musste dir dein Bein abnehmen."
„Nein!" Markarm fuhr in seinem Krankenlager auf, das er erst jetzt als solches erkannte. „Sag, dass das nicht wahr ist!"
„Leider doch", sagte der Arzt. „Aber reg dich nicht umsonst auf. Du hast bereits ein neues Bein. Es ist bis jetzt sehr gut angewachsen. Du darfst dich nur nicht zu ruckhaft bewegen, um den Prozess nicht zu gefährden."
Zog
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