2190 - METANU-Station
Boden schicken können. Aber genau das durfte er nicht. Die Warnung des Extrasinns war überflüssig gewesen. Er durfte alles, nur nicht auffallen. „So!", sagte der Kattixu. „Und jetzt steh auf und wehre dich so, wie ich es dir gezeigt habe. Dann dürftest du meine ersten zwei, drei Angriffe überstehen."
Der Arkonide erhob sich. Kaum stand er auf den Füßen, als schon die Faust des Gegners herangeflogen kam. Atlan wich im letzten Moment aus. Vom eigenen Schwung getragen, schoss der Kattixu an ihm vorbei. Atlan konnte nicht anders: Er versetzte ihm einen leichten Handkantenschlag in den Nacken. „So! Du schlägst zurück!", rief der Kattixu, als er herumwirbelte. „Du sollst dich doch nur verteidigen! Aber nimm das hier!"
Atlan reagierte automatisch, als der Schlag kam. Er packte das Gelenk des Ausbilders und bog ihm den Arm auf den Rücken. Dann stieß er ihn von sich.
Vorsichtig, du Narr!, schalt ihn sein Extrasinn.
Der Kattixu landete im Staub. Mit einem Wutschrei kam er wieder in die Höhe. Atlan sah ein, dass er es übertrieben hatte. Sein Gegner brauchte dringend ein Erfolgserlebnis, wollte er nicht noch misstrauischer werden.
Also wehrte der Arkonide die nächsten Angriffe nur halbherzig ab. Er ließ sich verprügeln, was dem Ausbilder ganz offensichtlich gut tat. Atlan konnte ihn trotz seiner Maske gut genug sehen. Ein ums andere Mal ließ er sich fallen und stand scheinbar mühsam wieder auf. Irgendwann taumelte er. „So!", rief der Kattixu. „Am Anfang hattest du nur Glück! Jetzt mach dich auf die letzte Lektion gefasst!"
Damit rammte er Atlan den Schädel gegen die Brustverkleidung. Es gab ein Knirschen, und der Arkonide erkannte mit Schrecken, dass seine Brustkorbverkleidung unter der schwarzen Montur gerissen oder beschädigt sein musste. Wenn er nicht wollte, dass es noch schlimmer kam, musste er dem Kampf ein schnelles Ende bereiten. Alles korinte er sich leisten, nur keine Demaskierung. „Komm!", sagte er so leise, dass nur sein Gegner es hören konnte. „Bringen wir es zu Ende."
Der Ausbilder starrte den Arkoniden an wie einen Geist. Dann kam er wieder.
Atlan erwartete ihn, wich dem Schlag aus und griff seinerseits an. Mit Hilfe von Dagor-Kampftechniken hebelte er ihn ein mehrmals aus - bis der Kattixu am Boden liegen blieb und sich nicht mehr rührte. Er röchelte. Durch das Verzerrerfeld seines Xaram konnte Atlan sein vor Hass verzerrtes Gesicht sehen. Überall um sie waren die Kämpfe unterbrochen worden. Jetzt war genau das geschehen, was Atlan hatte vermeiden wollen: Er stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Er hatte einen Ausbilder bezwungen, noch dazu einenkräftigen. Das konnte hier nicht normal sein.
Der Arkonide ging zu seinem geschlagenen Gegner und beugte sich über ihn. Er reichte ihm eine Hand, doch der andere schlug sie aus. Er richtete sich von selbst auf. „Wer bist du?", fragte er heiser. „Wie hast du das gemacht?"
„Ich war lange Jahre Prospektor auf Aegori-A", gab Atlan die Standardantwort, „und da lernt man zu kämpfen.
Der Rest war ... Zufall."
„Das glaube ich dir nicht! So! Ich werde dich im Auge behalten. Dich und deine Freunde!"
„Tu, was du nicht lassen kannst", sagte Atlan und trat an ihm vorbei.
Er ließ den Aufseher einfach stehen und ging zu seinen „Brüdern" zurück.
Am Abend des Tages, als sie wieder in ihrer Unterkunft waren, hatte sich ihre Lage eher verschlechtert als verbessert. Der Kattixu, der als ihr Führer fungierte, hatte ihnen zu verstehen gegeben, dass Atlan sich einen einflussreichen Feind gemacht hatte.
Der Name des Ausbilders war Kantoja Resh, und er galt als besonders nachtragend und ehrgeizig. Wer sich mit ihm anlegte, der hatte verdammt schlechte Karten. Noch schlimmer als die Niederlage war angeblich nur, wenn man ihn wegen seines „So!"-Ticks aufzog. „Damit müssen wir leben", sagte der Arkonide, als sie allein waren. „Wir werden versuchen, ihm aus dem Weg zu gehen. Mehr können wir nicht tun."
„Das wird schwer werden", sagte Trabzon Karett und kratzte sich am Hals.
Atlans Brustkorbverkleidung hatte tatsächlich einen Riss. Sie klebten ihn mit einem Spezialkleber, den Startac Schroeder in seiner Maske mit sich führte. Der Panzer wurde so wieder zusammengeschweißt.
Die nächsten vier Stunden verbrachten sie mit Gesprächen. Sie entwickelten Pläne für die kommenden Tage.
Immer wieder kamen sie auf den zentralen Punkt zurück, nämlich das Kunststück zu schaffen, dass die Azeitto-Brüder
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