2190 - METANU-Station
geschlossen aus dem Herzen von Gemm-Katt nach METANU-Station versetzt wurden.
Trabzon Karett, der dieses Wunder bewirken sollte, hatte bereits tiefe Ringe unter den Augen. Die drei Stunden Schlaf der letzten Nacht waren viel zu wenig gewesen, um ihn zu regenerieren. Und doch musste er durchhalten.
Als die anderen, mit Ausnahme von Atlan, sich schlafen legten, ließ er sich noch eine stimulierende Injektion geben. Das war alles, was seine Gefährten für ihn tun konnten.
Trabzon Karett war nur halb bei der Sache. Er wusste genau, was von einem Erfolg abhing, aber immer wieder holte ihn die schreckliche Erinnerung ein ...
9.
Damals auf Thorpei Trabzon Karett lebte und wirkte als TLD-Agent unter Kolonialarkoniden auf dem Planeten Thorpei, einer arkonidischen Kolonialwelt, in der Nähe des Brysch-Sektors gelegen. Es war seine Aufgabe, geheimen Waffenlieferungen der Arkoniden auf die Spur zu kommen, die an die zahlreichen kleinen Sternenvölker in der weiteren stellaren Umgebung gingen, und sie an den TLD weiterzumelden.
Leider hatte er einen entscheidenden Fehler begangen, indem er seinen drei Kameraden blind vertraute. Es entging ihm völlig, dass einer von ihnen die Fahnen wechselte und ins Lager der Arkoniden überlief.
Zudem war es ausgerechnet der Anführer der Gruppe, Torastan March.
Als Karett es merkte, war es zu spät. Er konnte nur noch einen gerafften und verschlüsselten Hilferuf an das Einsatzschiff senden, das am Rand des Thorpei-Systems wartete.
Dann hatten die Celistas das Versteck der Agenten gestürmt und bedrohten sie mit ihren Waffen. Die Terraner hatten nicht den Hauch einer Chance gegen die arkonidischen Geheimdienstler. Jeglicher Gedanke an Gegenwehr oder Flucht war illusorisch. „Verratet uns wenigstens, wie ihr uns gefunden habt", sagte Trabzon Karett bitter. „Wie haben wir uns verraten?"
Torastan March gab die Antwort. Er löste sich von der Gruppe und ging zu den Arkoniden.
Demonstrativ stellte er sich vor sie. „Ich war es", sagte er. „Ich sehe nicht mehr in der Liga meine politische Heimat. Die Zukunft gehört Arkon. Wenn ihr schlau seid, schließt ihr euch uns an. Dann wird euch nichts geschehen. Weigert ihr euch aber ..."
„Ja?", fragte einer von Karetts Begleitern, Reddo Seheja. „Dann?"
„Das wisst ihr genau. Auf Spionage steht der Tod. Aber ihr werdet eine faire Verhandlung bekommen."
Seheja reagierte so schnell, dass der Blick ihm kaum folgen konnte. Blitzschnell riss er sich den Strahler vom Gürtel und feuerte.
Sein erster Schuss traf den Verräter mitten in die Brust. Er starb auf der Stelle. Zwei Arkoniden folgten ihm in den Tod.
Dann war der Spuk vorbei. Reddo Sehejas in Sekundenbruchteilen aufgebauter Schutzschirm brach unter dem konzentrierten Feuer der Arkoniden zusammen. Der Agent verging in den Thermogluten der Celistas. „Ich würde euch raten, jetzt keine Dummheiten mehr zu machen", sagte einer der Arkoniden. „Denkt erst gar nicht daran, wie er den Helden spielen zu wollen."
„Das werdet ihr bereuen", knurrte Trabzon Karett.
Der Geheimdienstler lachte laut. „Irrtum. Ihr seid nicht in der Lage, uns drohen zu können. Legt die Hände auf den Rücken - los, los!"
Karett sah angesichts von zwei Dutzend auf ihn gerichteten Waffenmündungen keine Chance, jetzt irgendetwas zu tun. Er gehorchte widerwillig und ließ sich fesseln. Ein Arkonide nahm ihm die Waffen und die technische Ausrüstung ab, die er bei sich trug.
Dann wurden er und sein Kamerad abgeführt.
Es gab tatsächlich eine Verhandlung. Sie war eine Farce und wurde über den ganzen Planeten übertragen.
Vorher jedoch kamen die schrecklichen Verhöre.
Als Trabzon Karett nach einem besonders brutalen Verhör wieder zu sich kam, lag er in einem Bett in einer Medostation. Er wurde behandelt, man injizierte ihm etwas.
Als er den Kopf drehen konnte, sah er neben sich seinen Kameraden, ebenfalls in einem Bett. He-Lam Shehean machte einen erschreckenden Eindruck. Er hatte das Verhör anscheinend nicht so „gut" überstanden wie Karett. „Hörst du mich, He-Lam?", fragte der Computerspezialist.Shehean nickte schwach, ohne die Augen zu öffnen. „Sie haben uns danach gefragt, was wir herausgefunden haben, also hat ihnen March nichts erzählen können. Sie ahnen nichts von unserem Schiff. Im Prozess werden sie uns wieder verhören, dann mit subtileren Mitteln. Wir sagen nichts, hörst du?"
„Ja ...", flüsterte Shehean.
Man gönnte ihnen einen Tag Ruhe. Dann wurden sie in den
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