2191 - Alles für die Ewigkeit
Arkoniden und Trabzon Karett ebenso gelungen, die Besatzung auszuschalten. Anschließend hatten sie die SOL angeflogen und waren von Startac an Bord des Hantelschiffs teleportiert worden.
Die gefangenen Mochichi, Worphen und Kattixu hatte man medizinisch betreut, dann waren sie in ihre neuen „Unterkünfte" verbracht worden. Ein Traktorstrahl hatte den Raumer übernommen und ihn in Warteposition gehalten. SENECA hatte einige technische Spielereien eingesetzt und ihn auf seine Unbedenklichkeit überprüft.
Sobald der Raumer sich im Hangar befand, sollten wir die Fracht löschen.
Alles war vorbereitet. Im Hintergrund warteten Dutzende von Antigravplattformen und Robotern. Aber erst wollten wir uns ein eigenes Bild von dem Raumschiff machen. „Einfache Mittel, größtmögliche Effizienz", erkannte Steph La Nievand, als wir unter dem Frachter hindurch zur Außenschleuse gingen.
Wie sich herausstellte, war sie nicht groß genug, um die dreieinhalb Meter hohe Gestalt des Haluters durchzulassen. Grollend musste Icho draußen warten, während Steph und ich auf Erkundung gingen.
Die eigentliche Ausstattung des Frachters war primitiv. Sie wurde in Form von Modul-Zellen in die Gestängestruktur eingehängt. Die gesamte Steuerung spielte sich aus wenigen eingehängten Gondeln ab. Die Lager waren voll gestopft mit vormontierten, kleinsten Baugruppen, deren Verwendungszweck nicht zu erraten war. Vielleicht stammten sie vom Industrieplaneten Ord Regimen?
Am meisten beeindruckten mich jedoch die Aggregate, die in der Mitte der eigenwilligen Stützkonstruktion untergebracht waren. Es handelte sich um tiefrote Halbkugeln von etwa drei Metern Durchmesser, die so genannten Iso-Werke. Ohne sie konnte kein Raumschiff durch METANU-Tor ins Innere des rätselhaften Analog-Nukleotids vordringen. Ihre genaue Funktionsweise war uns noch unbekannt, aber sie würden uns später das Manövrieren innerhalb des Nukleotids ermöglichen.
Das hatte Atlans Einsatzkommando in METANU-Station herausgefunden, ergänzt um die Daten von Cencha-1. Sie wurden derzeit von SENECA vorausgewertet, bevor der Bordrechner sie der wissenschaftlichen Abteilung zur weiteren Analyse übermittelte.
Steph La Nievands buschiger Bart zitterte nervös, während sein Blick aus eisgrauen Augen über die vier Halb kugeln glitt. „Ich denke, wir können mit dem Löschen der Ladung beginnen." Ihm war sichtlich unwohl in seiner Haut.
Wir riefen einige Roboter mit Antigravplattformen herbei, die sich einen Weg durch die Gänge bahnten und vor den Halb kugeln verharrten. „Fünfdimensionale Sickerstrahlung im Pikobereich", schnarrte einer der Roboter. „Die Aggregate sind mit einer Speziallegierung ummantelt, die den Effekt neutralisiert."
Ich zuckte mit den Achseln. „Schafft die Teile nach draußen."
„Das Gewicht ...", sagte Steph. „Dafür haben wir unsere Spezialplattformen." Ich deutete auf die mächtigen Scheiben, die wenig größer als die Aggregate waren. „Ihre Pulsatoren sind auf hohe Belastung eingestellt. Die werden auch mit rund 15.000 Tonnen spielend fertig."
„Das entspricht einer Materialdichte von über zwei Kilogramm pro Zentimeter. Wir können die Iso-Werke nicht in unseren Labors untersuchen."
„Wir bearbeiten sie im Hangar nebenan. Er ist speziell ausgerüstet und hält beim Ausfall einer Antigravplattform auch dieser hochverdichteten Masse stand."
Die Roboter richteten Geräte auf die Halbkugeln, die fast wie Kombistrahler aussahen. Mich durchzuckte der Gedanke, dass sie die Maschinen als Feinde betrachten könnten. Aber das war natürlich Unfug. Darauf waren sie mit hoher Sicherheit nicht eingerichtet.
Unter dem Einfluss mehrerer dieser Geräte, die für Null-Schwerkraft sorgten, wurde jede rote Halbkugel aus ihrer Stützkonstruktion gehoben und langsam über eine Antigravplattform bugsiert.
Dann ließ man sie sanft herab. Abermals wurden Strahlenwerte gemessen und als unbedenklich eingestuft.
Schließlich verließen wir den Stützwerkraumer. „Alles in Ordnung. Keine randalierenden Kinder weit und breit", dröhnte uns Icho Tolots Stimme entgegen.
Das fand er wohl witzig. Aber dann ging mir durch den Sinn, dass die Fähigkeit der Kinder, in einen Sperrbereich vorzudringen, durchaus ein Sicherheitsrisko darstellte. Andererseits waren sie die Kinder vernünftiger Eltern.
Und Vernunft gebiert Vernunft. Das hoffte ich wenigstens ...
Steph La Nievand schien meine Besorgnis zu teilen. „Den Iso-Werken darf nichts geschehen. Was ist,
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