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2196 - METANU-Nabelplatz

Titel: 2196 - METANU-Nabelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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orientierte sich an zwei Gesichtspunkten: Einerseits sollte er vor Entdeckung durch die vielen hundert Kattixu-Schiffe und rund fünfzig Weltraumtraktoren schützen, die glücklicherweise fast alle innerhalb des Hohlraums manövrierten, andererseits diente er dazu, dass SENECA einen Lageplan der Membran erstellen konnte.
    Mehrmals drohten sie sich in den Abwegen des grobporigen Aderngeflechts zu verlieren, aber immer wieder fand Trim einen sicheren Weg hinaus.
    Es gab etliche Situationen, in denen die Hantel nur mit knapper Not einer Konfrontation entging. Anscheinend war die Fahndung nach dem Gebilde, das die Membran in Unordnung brachte, mittlerweile in vollem Gang.
    Einige Male strichen in ihrer unmittelbaren Nähe sogar Helioten vorbei, als Sendboten einer Intelligenz, die sich einen Eindruck von dem Eindringling verschaffen wollte, ihn aber nicht an der erwarteten Stelle vorfand. Auch in solchen Fällen suchte die SOL rechtzeitig in den unterschiedlichsten Seitenwegen Zuflucht. Es war ein andauerndes Katzund-Maus-Spiel.
    Die Wissenschaftler in der Zentrale nutzten die Zeit, um weitere Daten über METANU-Membran zu sammeln. Besonders ergiebig waren diverse Windungen, die sie auf ihrer Erkundungsfahrt entdeckten. Sie endeten als Sackgassen und führten in eine rätselhafte,' das Analog-Nukleotid umgebende fünfdimensionale Umgebung... '/ Für Myles Kantor war das eine Offenbarung. Der Chefwissenschaftler, sonst eher ein ruhiger Typ, jubelte mehrfach leise auf. Diese schmalen Pfade, die unmittelbar in das fünfdimensionale Medium hinauszureichen schienen, boten der Aura-Zange das perfekte Versuchsfeld für ihre Messungen. Die Ergebnisse gingen weit über die Möglichkeiten des gängigen Ortungssystem hinaus. „Ich bekomme jetzt ein klares Bild des umgebenden Hyperraums", sagte er zu Tolot. „Damit kann ich die Form des Nukleotids rechnerisch ermitteln."
    Auf seinem Kontrollmonitor tauchte als erste Annäherung an eine dreidimensionale Darstellung ein eng gewundenes Möbiusband auf. Wie besessen ließ Kantor die empfangenen Werte der Oberfläche von SENECA erfassen und auswerten.
    Atlan trat hinter Kantor. Gemeinsam betrachteten die beiden Männer die Struktur, die SENECA als dreidimensionales Bild vor ihnen projizierte. „Kannst du etwas daraus entnehmen, was für uns von Belang ist?", fragte der Arkonide. „Allerdings." Der Chefwissenschaftler strich sich fahrig die dunkle Haarsträhne aus der Stirn. „Ich sehe hier einen in den Hyperraum eingelagerten >Schifferknoten<, ein mehrdimensionales, eng gewundenes Möbiusband oder - wenn dir eine dreidimensionale Analogie lieber ist -eine Kleinsche Flasche, als Auswirkung der psionischen Restmasse."
    „Myles hat eine wichtige Entdeckung gemacht", meldete sich SEN-ECAS Stimme. „Zusammen mit der Auswertung der Hohlkugel und der Membran ergibt sich ein deutliches Bild der Wirkungsverhältnisse an diesem Ort: Was du als Knoten siehst, entsteht in der Tat durch die Leiche von KABBA, die im Inneren von ME-TANU eine extreme Raumkrümmung verursacht."
    Der Knoten ist also METANU-Nabelplatz, dachte Trim Marath. Schön, dann haben wir jetzt ein hübsches Symbol für die Struktur, in der wir uns bewegen wie in einem Goldfischglas.
    Aber was ist damit gewonnen?
     
    5.
     
    Der Lockruf Alaska Saedelaere stand zwei Meter vom Eingang der blassgelben Kuppel entfernt, und die Angst schien seine Seele aufzufressen.
    Schon lange nicht mehr hatte er solche Angst empfunden - aber nie zuvor war es ihm auch so leicht gefallen, sie zu meistern, sich ihrer zu bedienen und daraus Kraft zu schöpfen. Eine Kraft, die ihn bis hierher gebracht hatte.
    Monkey befand sich noch im Quartier, vermutlich in seinem SERUN auf der Pritsche ausgestreckt, und schlief. Der Oxtorner hatte eine Doppelschicht hinter sich, die er reglos vor den Monitoren verbracht hatte, ein kahlköpfiger Hüne, die anthrazitfarbenen Augenimplantate stur nach vorn gerichtet.
    Selbst dem Lamuuni schien das langweilig geworden zu sein: Irgendwann war das sperlingsgroße Tier von Monkeys Schulter verschwunden. Irgendwohin. In eine ferne Dimension ...
    Während sein Herr die zentrale Wiedergabe der Kuppeln nicht aus den Augen ließ, die weiterhin in dem trümmerübersäten Saal standen, unberührt und unverstanden, als warteten sie auf etwas.
    Saedelaere wusste jetzt, worauf sie warteten. Auf ihn.
    Er spürte den Lockruf der Kuppeln. Er spürte das leise Ziehen in seinem Hinterkopf, das nicht von den Aktivitäten seines

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