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2196 - METANU-Nabelplatz

Titel: 2196 - METANU-Nabelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Cappin-Fragments herrühren konnte.
    Er nahm diese leise Stimme wahr, die etwas wisperte, was er nicht ganz mitbekam, dessen Sinn aber außer Zweifel stand: Komm zu mir! Geh durchs Portal!
    Es war seine Pflicht. Er war auserwählt. Er musste seine Aufgabe erfüllen und herausfinden, was es mit den Kuppeln auf sich hatte.
    Niemand sonst war es bisher gelungen. Myles nicht. Icho nicht.
    Blieb nur er. Und Atlan wollte es ihm nicht gestatten.
    Wir brauchen dich, hatte der Arkonide gesagt. Du bist zu wichtig, als dass du dich diesem Risiko aussetzen dürftest. Und womöglich eröffnest du damit eine zweite Front.
    Der Arkonide war eisern geblieben, aber er hatte nicht Saedelaeres Lächeln gesehen. Nicht unter der Maske. Niemand konnte es sehen.
    Es war ein Lächeln, ganz für den Maskenträger allein.
    Und so war er in seine Unterkunft zurückgekehrt und hatte seine Wache wieder aufgenommen.
    Bis das Erwartete eintraf.
    Bis der Lockruf ein weiteres Mal erklang ...
    Als Monkey eingeschlafen war, hatte er seinen Platz hinter den Monitoren verlassen. Er hatte das Abbild der fünf Kuppeln gegen die Originale eingetauscht.
    Zwei Meter vor ihm ragten sie nun auf. Mehr als dreimal mannshoch war die Tür, kenntlich gemacht durch Fugen in dem makellosen, matten Material.
    Und niemand stand hinter ihm. Kein Monkey eilte herbei, um die Hand auf seine Schulter zu legen, ihn zurückzureißen, von seiner Mission abzuhalten.
    Komm zu mir! Geh durchs Portal!
    Er spürte, wie das Fragment loderte, wie fünfdimensionale Energien auf seinem Gesicht tobten.
    Aber er spürte nicht den Schmerz.
    Da war eine liebkosende Hand, die ihn vor jeglichem Leid bewahrte.
    Ja, ich komme.
    Niemand bemerkte etwas. Niemand achtete auf den Kosmospürer, der wie angewurzelt neben dem Emotionauten der SOL stand. Startac hatte Trim gerade erst sondiert und musste nun annehmen, dass alles in Ordnung war.
    Niemand bemerkte in diesem Augenblick, dass Trim Marath schlicht schlief!
    Es dauerte eine ganze Weile, bis der Emotionaut sich wunderte, dass sein Lotse schwieg. Roman wandte nicht den Kopf. Er spürte, dass der Mutant wie immer neben ihm stand, die Arme locker an den Seiten. „Trim", sagte er. „Dort vorne kommt ein Seitenkanal. Wie geht es weiter?"
    Ein Ruck ging durch den stehenden jungen Mann. Verwirrung legte sich auf sein Gesicht, dann Staunen – und plötzlich huschte nackte Panik über seine Züge. „Zurück! Die Kapazität kommt!"
    Roman Muel-Chen reagierte sofort, gab Gegenschub, aber die SOL flog geradeaus weiter.
    Wie konntest du nur einschlafen?, schalt sich Trim. Sie haben sich auf dich verlassen. Jetzt ist alles aus. Du hast sie alle auf dem Gewissen!
    Er dachte nicht daran, wie übermüdet er gewesen war. Sechs Tage fast ohne Schlaf. Höchstens einmal stundenweise. Und er war doch kein Aktivatorträger.
    Er war entsetzt über sein Versagen, das nicht wiedergutzumachen war. Sosehr er sich bemühte.
    Sosehr Roman sich auch bemühte! „Die Antriebe fallen aus", sagte der Emotionaut mit merkwürdig teilnahmsloser Stimme. „Je näher ich der Kapazität komme, desto geringer wird die Leistung. Absetzbewegung mit hinreichender Geschwindigkeit ist nicht mehr ausführbar."
    Eigenartige Stille breitete sich in der Zentrale aus. Wie die Ruhe vor dem Sturm. Trim konzentrierte sich und schickte seinen Geist in die Ferne, um die Gestalt des wandernden Psi-Felds abzutasten.
    Vielleicht gab es noch eine letzte Möglichkeit, diesem Ding auszuweichen, dachte er, fiebernd vor Anspannung. „Atlan!", rief Myles Kantor und winkte den Arkoniden aufgeregt zu sich. „Das musst du dir ansehen!"
    Der Arkonide trat rasch zu ihm, begleitet von Tekener. „Hast du eine Möglichkeit gefunden, die Kollision zu verhindern?"
    „Nein, aber ich habe die Kapazität auf dem Schirm." Kantor deutete auf eine Gitterstruktur, die eine wechselnde, amöbenhafte Form aufwies, wie Trim wahrnahm. „Die Nähe erweist sich als glücklicher Umstand. Sie befindet sich jetzt in Reichweite der Aura-Zange."
    „Glücklich werde ich darüber erst sein, wenn wir ihr entkommen sind", murrte Tekener.
    Atlan gab zurück: „Wer den Feind kennt, hat ihn schon halb besiegt."
    „Laut Messung besitzt die Kapazität exakt dieselbe Pseudomasse wie KABBAS Satellit, und auch dieselbe Intensität von psionischen Feldern", fügte Kantor hinzu. „Auf den ersten Blick handelt es sich praktisch um ein identisches Objekt. Nebelhaft undurchdringlich, optisch nicht zu fassen. Nur dass KABBAS Satellit

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