2197 - DerJahrmillionenplan
nicht alle Zusammenhänge und Mechanismen des Universums begreifen. Damals am Berg der Schöpfung hatte er richtig gehandelt, als er abgelehnt hatte, die Antwort auf die Dritte Ultimate Frage zu hören. Instinktiv hatte er begriffen, dass sie sein Begriffsvermögen überstiegen hätte. „Dann versuche ich es eben mit einer einfacheren Frage, die meiner Gehirnkapazität angemessen ist", sagte er. „Die Messengers bestehen aus Masse von KABBA. THOREGON zehrt folglich von nicht regenerativem Material. Irgendwann wird keine Masse mehr zur Verfügung stehen. Was dann?"
„Vollkommen richtig", bestätigte Chabed. „Aber das ist unerheblich. THOREGON benötigt nur eine begrenzte Anzahl Messengers. Sobald die Kosmokraten sein Anrecht auf eine natürliche Evolution anerkannt haben, endet der Feldzug, der mit diesem Terminalen Messenger für THERMIOC beginnt."
„THERMIOC?"
„Du hast richtig gehört."
THERMIOC war einst aus der Vereinigung der beiden Superintelligenzen Kaiserin von Therm und BARDIOC entstanden. Perry Rhodan wusste aus seinen Visionen, dass der Beschluss, den Terminalen Messenger auszusenden, den sicheren Tod THERMIOCS bedeutete. „Was hat THERMIOC mit THOREGONS Plänen zu tun?"
„Du kannst die tieferen Zusammenhänge nicht verstehen, Perry Rhodan." Chabeds Stimme klang jetzt trotz ihrer kindlichen Höhe herablassend väterlich. „Akzeptiere es einfach so, wie es ist. Die Anfänge spielen für dich keine Rolle. Richte deine Aufmerksamkeit auf jenen Zeitpunkt, an dem alles vorbei ist."
Um Perry Rhodan herum wurde es dunkel.
Vision IV THOREGONS Ruf erging an dem Tag, als Rhodan den Äonen-Tarnschirm durchstieß und über der paradiesischen Oberfläche seiner Heimatwelt dahinglitt. Jetzt wohnten viel weniger Menschen auf der Erde als früher, nicht einmal acht Milliarden. Sie lebten und arbeiteten in einer fast vollendeten Symbiose mit der Natur.
Von seinen unsterblichen Freunden der frühen Tage lebte nur noch einer, Bestich, der Arkonide. Seit zwei Millionen Jahren wachte er über den Westarm der Milchstraße, residierte abwechselnd auf Terra und auf Arkon I. Zur Zeit weilte er in Terrania, und Rhodan wusste, dass THOREGONS Bote seine Ankunft angekündigt hatte.
Perry Rhodan genoss den Anblick des blauen Planeten. Längst gehörte es zu seinen Gewohnheiten, sich nach längeren Aufenthalten in den Weiten des Weltalls dem Anblick seiner Geburtswelt hinzugeben. Das Abbild der Juwels unter der gelben Sonne war Labsal für seine Seele. Ein unsichtbares Band existierte zwischen ihm und dem dritten Planeten, das niemals zerriss, egal, wie weit er sich entfernte.
Rhodan ging tiefer. Der Himalaja tauchte unter ihm auf, dann die Wüste Gobi. In ihrer Mitte ragte Terrania in den Himmel, die Stadt der Burgen und Berge, die sich wie ein Turm von außen nach innen verjüngte und zwei Kilometer hoch in den Himmel ragte. An ihrer obersten Spitze stand die Pyramide des Regenten.
Rhodan schwebte hinunter bis auf die Höhe der Rundum-Terrasse. Die Türen und Fenster standen offen. Bostich wusste nicht genau, zu welcher Stunde er eintraf, aber er hieß ihn mit dieser Geste willkommen.
Wie immer, wenn ich zurückkehre, dachte Rhodan. In den Jahrmillionen war ihm Bostich zu einem wahren Freund geworden. Eigentlich, wenn er es sich ehrlich eingestand, hatte der Arkonide jenen Platz in seinem Herzen eingenommen, der einst Bully gehört hatte.
Der Terraner schwebte durch eine der Türen in die weitläufigen Wandelhallen des Gebäudes, durchquerte Audienzsäle, Konferenzräume, einen Festsaal und mehrere Speisezimmer.
Roboter vom Typ Kegelservo huschten diensteifrig und lautlos hin und her. Sie registrierten sein Erscheinen, nahmen aber zumindest nach außen hin keine Notiz von ihm.
Rhodan erreichte die privaten Gemächer des Regenten. Er hörte Bostich sprechen. Der Arkonide hielt sich in seinem Wohnzimmer auf. Er fütterte gerade seine Zierfische.
Er fuhr herum. „Perry, bist du das?"
„Ja."
Bostich ließ die Futtertüte fallen. Er bewegte sich in Richtung Tür. „Wo steckst du?"
„Ich schwebe direkt vor dir."
„Willkommen in der Heimat. Wie ich mich freue."
„Ich mich auch. Komm, beeilen wir uns." Rhodan schwebte hinaus ans andere Ende der Wohnung. Die Tür zum Transformatorraum stand ebenfalls offen. In der Mitte hing die Algorrian-Spindel von der Decke und schaukelte leicht hin und her. „Bist du schon drinnen?", fragte Bostich von der Tür her. „Ja, unter dem Projektor."
Der Arkonide gab den
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